Auf Lost Place Tour in Hanoi
Ein Tag im Schatten der Vergangenheit
Schon beim ersten Blick auf den Cong Vien Nuoc Thanh Ha Muong Thanh wusste ich, dass dieser Ort mehr ist als nur ein verlassener Wasserpark. Es war ein heißer Nachmittag, die Sonne stand tief und tauchte alles in ein fahles, fast unheimliches Licht. Das Tor, einst bunt und einladend, hing schief in den Angeln. Ich schob es vorsichtig auf, das Quietschen klang wie ein Warnruf in der Stille.
Die ersten Schritte ins Vergessene
Der Asphalt unter meinen Füßen war rissig, Gras wuchs durch die Fugen. Überall lagen Reste von buntem Plastik, Überbleibsel der Wasserrutschen, die jetzt wie gestrandete Riesenschlangen im Gras lagen. Ein paar Vögel flatterten erschrocken auf, als ich mich näherte. Ich musste grinsen – offenbar war ich nicht der Einzige, der sich hierher verirrte.
Das Becken, in dem früher Kinder tobten, war leer. Nur eine Pfütze schimmerte am Grund, darin spiegelte sich das zerbrochene Geländer. Ich stellte mir vor, wie hier einst das Wasser spritzte, wie Stimmen und Lachen die Luft erfüllten. Jetzt war es still. Nur das leise Summen der Insekten und das ferne Rauschen der Stadt drangen zu mir durch.
Verlorene Farben und Schatten
Ich schlenderte weiter, vorbei an einer riesigen Rutsche, deren Farben von der Sonne ausgebleicht waren. An manchen Stellen war das Plastik aufgerissen, als hätte sich das Unwetter hier ausgetobt. Die Treppe nach oben war von Moos überzogen und rutschig. Ich stieg langsam hinauf, jeder Schritt knarrte, als würde der Park selbst protestieren.
Oben angekommen, hatte ich einen guten Blick über das Gelände. Die leeren Becken, die zugewachsenen Wege, das verlassene Kassenhäuschen, alles wirkte wie eine Szene aus einem vergessenen Film. Ich konnte fast spüren, wie die Vergangenheit hier noch in der Luft hing, als wäre sie nur einen Herzschlag entfernt.
Unerwartete Begegnungen
Plötzlich raschelte es irgendwo im Gebüsch. Mein Herz schlug schneller. Für einen Moment überlegte ich, ob ich nicht doch lieber umkehren sollte. Doch dann tauchte ein streunender Hund auf, der mich neugierig musterte. Wir starrten uns an, dann verschwand er wieder zwischen den Büschen. Ich musste lachen. Der Park hatte offenbar noch ein paar Bewohner, die sich hier heimisch fühlten.
Der letzte Rundgang
Langsam schlenderte ich zurück Richtung Ausgang. Die Sonne war inzwischen fast hinter den Bäumen verschwunden, das Licht wurde schwächer, die Schatten länger. Ich blieb noch einen Moment stehen, sog die Atmosphäre auf. Es war ein seltsames Gefühl, eine Mischung aus Melancholie, Faszination und einer leichten Gänsehaut.
Als ich das Tor hinter mir schloss, war ich mir sicher, der Cong Vien Nuoc Thanh Ha Muong Thanh mag verlassen sein, aber er ist voller Geschichten. Und vielleicht, so dachte ich, hat er heute eine weitere hinzugewonnen, meine eigene.








































Geheimnisvolle Stille am Westsee
Es gibt Orte, die wirken wie aus der Zeit gefallen. Am Westsee in Hanoi, wo sich das Leben sonst um Tempel, Pagoden und die berühmten Lotusblüten dreht, liegen sie, die verlassenen Villen, stumme Zeugen einer anderen Epoche. Schon beim ersten Spaziergang am Ufer spüre ich, dass hier Geschichten in der Luft liegen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Ein See, der Geschichten sammelt
Der Westsee, Hồ Tây, ist der größte See Hanois und zieht sich wie ein ruhiger Spiegel durch den Nordwesten der Stadt. Seine Ufer sind fast 15 Kilometer lang, das Wasser bedeckt eine Fläche von 500 Hektar. Früher war der See ein Arm des Roten Flusses, heute ist er ein Refugium für alle, die dem Trubel der Stadt entkommen wollen. Am Westsee reihen sich Parks, kleine Gärten, Tempel und Pagoden aneinander, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Doch zwischen all dem Grün und den alten Dörfern tauchen plötzlich andere Silhouetten auf: große, teils prunkvolle Villen, deren Fenster dunkel sind und deren Gärten längst verwildert wirken.
Villen im Dornröschenschlaf
Die verlassenen Villen am Westsee erzählen keine lauten Geschichten. Sie flüstern. Die meisten von ihnen stammen aus den letzten Jahrzehnten, als Hanoi sich rasant entwickelte und der Westsee zum Sehnsuchtsort für Wohlhabende wurde. Hier ließen sich Unternehmer, Politiker und Künstler nieder, in der Hoffnung auf ein Leben mit Blick aufs Wasser. Doch viele Projekte blieben unvollendet, andere wurden aus mysteriösen Gründen aufgegeben. Heute stehen sie da, mit bröckelndem Putz, überwucherten Wegen und Türen, die sich seit Jahren nicht mehr geöffnet haben.
Wenn ich an einem dieser Häuser vorbeigehe, frage ich mich, wer hier wohl einst gewohnt hat. Manchmal sehe ich noch verblasste Schriftzüge am Tor, einen alten Briefkasten, ein Fahrrad, das längst keinen Reifen mehr hat. Die Natur holt sich langsam zurück, was der Mensch ihr entrissen hat. Efeu rankt sich an den Fassaden empor, Vögel nisten in den Dachrinnen, und im Wind klappert irgendwo eine lose Fensterlade.
Zwischen Melancholie und Schönheit
Die Atmosphäre rund um die Villen ist eigenartig friedlich. Es ist, als würde der Westsee selbst über sie wachen. Morgens ziehen Nebelschwaden über das Wasser, die Sonne spiegelt sich auf den feuchten Fensterscheiben. Abends, wenn das Licht golden wird, wirken die Häuser fast romantisch. Die Ruhe, die während der Pandemie über dem See liegt, verstärkt das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Es gibt keine Touristen, keine lauten Stimmen, nur das leise Plätschern der Wellen und das Summen der Insekten.
Ein Spaziergang voller Fragen
Ich schlendere weiter am Ufer entlang, vorbei an alten Tempeln, kleinen Cafés und den berühmten Pfirsichgärten von Nhat Tan. Doch immer wieder zieht es meinen Blick zurück zu den verlassenen Villen. Sie sind ein Teil des Westsees geworden, genauso wie die Pagoden und die Lotusblüten. Vielleicht werden sie eines Tages wieder zum Leben erweckt, vielleicht bleiben sie einfach stehen und erinnern daran, dass auch Wohlstand und große Pläne vergänglich sind.








Ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist, mein Besuch im verlassenen Park X
Der Tag, an dem ich Park X betrete, fühlt sich an, als würde ich in einen alten Film stolpern, dessen Tonspur nur noch aus Flüstern und vergessenen Melodien besteht. Es ist nicht Nacht, aber das Licht ist seltsam gedämpft, als hätte der Park seine eigene Zeitzone. Was ich dort erlebe, lässt mich noch heute manchmal frösteln.
Das Tor zum Vergessen
Schon der Eingang wirkt wie das Portal zu einer anderen Realität. Das große, verwitterte Tor knarrt so laut, dass ich mich fast dabei ertappe, mich zu entschuldigen, als hätte ich einen uralten Wächter geweckt. Die Schrift ist kaum noch zu entziffern, aber ich bilde mir ein, dass sie im Schatten für einen Moment aufleuchtet, als wolle sie mich warnen. Als ich hindurchtrete, ändert sich die Geräuschkulisse schlagartig. Die Stadt bleibt draußen zurück, stattdessen höre ich das leise Murmeln von Wind in den Bäumen und irgendwo das Ächzen von Metall. Für einen Moment habe ich das Gefühl, dass die Zeit hier wirklich stehen geblieben ist, oder zumindest nur sehr langsam weiterläuft.
Verlorene Kindheitsträume
Hinter dem Tor empfängt mich eine Szenerie, die gleichzeitig traurig und unheimlich ist. Das Riesenrad, das rostig in den Himmel ragt, scheint mich zu mustern, als würde es überlegen, ob ich würdig bin, seine Geschichten zu hören. Die Kabinen schaukeln im Wind, aber ich kann schwören, dass eine von ihnen für einen Moment innehält, als würde jemand unsichtbar darin sitzen. Die Figuren am Rand, der Drache, der Elefant, der Clown, wirken aus der Ferne fast freundlich, doch je näher ich komme, desto mehr verwandeln sich ihre Gesichter in starre Masken. Ihre leeren Augenhöhlen scheinen mich zu verfolgen, und ich frage mich, wie viele Kinder hier wohl ihre ersten Albträume bekommen haben.
Das Herz des Parks
Im Zentrum des Parks zieht mich das alte Märchenschloss magisch an. Die halb offene Tür knarrt, als ich sie berühre, und ein kühler Luftzug streicht mir über den Nacken. Drinnen ist es feucht, der Geruch von Moder und altem Holz liegt in der Luft. Die Graffiti an den Wänden wirken wie geheime Botschaften aus einer anderen Zeit. In einer Ecke entdecke ich einen alten Kinderwagen, von Spinnweben überzogen. Ich kann nicht anders, als mir vorzustellen, wie er sich vielleicht nachts von selbst bewegt, getrieben von den Geistern der Vergangenheit. Plötzlich höre ich ein leises Kichern, oder bilde ich mir das nur ein ? Ich halte den Atem an, aber es bleibt still. Trotzdem verlasse ich das Schloss mit dem Gefühl, dass ich nicht allein war.
Die Natur holt sich alles zurück
Draußen hat die Natur längst das Kommando übernommen. Bäume sprengen den Asphalt, Lianen umschlingen die Überreste der Fahrgeschäfte. Es wirkt fast, als würde der Park langsam von einem grünen Schleier verschluckt. Doch mitten in dieser Idylle bleibt ein mulmiges Gefühl. Immer wieder habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden, von den starren Figuren, von den Schatten, die sich in den Fenstern bewegen, obwohl der Wind draußen ruht. Einmal meine ich, hinter einer Hecke eine Bewegung zu sehen, aber als ich nachschaue, ist da nur ein zerfetzter Luftballon, der im Gras liegt.
Ein letzter Rundgang
Zum Abschluss setze ich mich auf eine rostige Bank am See. Das Wasser ist trüb, und die Seerosen wirken wie kleine grüne Inseln auf einem fremden Planeten. Ich lasse den Blick schweifen und frage mich, wie viele Wünsche hier wohl schon ins Wasser geflüstert wurden. Die Sonne steht jetzt höher, aber die Schatten wirken länger als sonst. Ich habe das Gefühl, dass der Park mich nicht gehen lassen will, als würde er hoffen, dass ich bleibe und seine Geschichten weitererzähle. Als ich das Tor hinter mir schließe, bleibt ein leises Flüstern zurück, das mich noch lange begleitet.
Park X ist kein gewöhnlicher Ort. Er ist ein Sammelbecken für Erinnerungen, für verlorene Träume und für das, was zwischen den Zeilen der Geschichte lauert. Und obwohl ich nur tagsüber dort war, weiß ich, dass die Schatten in Park X ihre eigenen Pläne haben.








































Ein Ort, der einst vor Leben pulsierte, liegt heute seltsam still und vergessen am Rand von Hanoi. Ich habe mich aufgemacht, mitten am Tag, als die Sonne noch hoch am Himmel stand, den verlassenen Park Thien Duong Bao Son zu erkunden. Schon beim Betreten spürte ich, dass hier etwas anders ist als an anderen Lost Places. Es ist nicht nur die Leere, sondern auch die seltsame Mischung aus verblasstem Glanz und langsam zurückkehrender Natur, die diesen Ort so besonders macht.
Ankunft am Tor
Das Eingangstor steht halb offen, als hätte jemand es hastig verlassen und nie wieder zurückgeschaut. Die bunten Farben der einst prunkvollen Schilder sind von der Sonne gebleicht, der Asphalt vor mir ist von Moos und kleinen Pflanzen durchzogen. Ich trete ein, und sofort umfängt mich eine eigenartige Stille. Nur das ferne Zwitschern von Vögeln und das Rascheln der Blätter im Wind sind zu hören. Es fühlt sich an, als würde der Park den Atem anhalten, während ich langsam weitergehe.
Die verwaisten Attraktionen
Ich schlendere vorbei an den stillgelegten Fahrgeschäften. Die Achterbahn, einst das Herzstück des Parks, steht wie ein rostiges Skelett in der Landschaft. Ihre Schienen winden sich durch das hohe Gras, die Wagen stehen wie eingefroren auf halber Strecke. Ich stelle mir vor, wie hier früher das Kreischen der Fahrgäste durch die Luft hallte, jetzt ist nur noch das Knarren der Metallteile im Wind zu hören. An der verlassenen Wasserbahn hängen noch die letzten Reste von bunten Fahnen, die im Wind flattern und Schatten auf das grünlich schimmernde Wasser werfen.
Das alte Viertel, Zeitreise ins Vergessene
Ich biege ab in das nachgebaute Altstadtviertel, das wie ein Geisterdorf wirkt. Die kleinen Häuser mit ihren traditionellen Dächern sind von Staub bedeckt, die Fensterläden hängen schief in den Angeln. Hier und da stehen noch Tische mit kunstvoll bemalten Keramiken oder Seidenstoffen, als hätten die Händler sie gerade erst verlassen. Ich gehe durch die engen Gassen, vorbei an einem alten Brunnen und einem riesigen Banyanbaum, dessen Wurzeln langsam das Pflaster sprengen. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben, aber die Natur holt sich alles zurück.
Safari im Dornröschenschlaf
Der Weg führt mich weiter zum Safari-Bereich. Durch den Zaun sehe ich verwilderte Gehege, in denen einst exotische Tiere lebten. Jetzt wachsen hier Farne und Lianen, die Schilder mit den Namen der Tiere sind kaum noch lesbar. Ein paar Vögel haben sich die leeren Volieren als neues Zuhause ausgesucht. Ich bleibe einen Moment stehen und lausche, die Geräusche sind fremd, aber faszinierend. Es ist, als würde der Park in seinem Dornröschenschlaf von einer anderen Welt träumen.
Das Aquarium, die Unterwasserwelt ohne Besucher
Das große Gebäude des Aquariums wirkt von außen wie ein gestrandetes Schiff. Die Scheiben sind milchig, innen ist es dämmrig und kühl. Ich wage einen Blick hinein. Die Becken sind leer, nur noch ein paar Wasserpflanzen treiben träge im Wasser. Das Licht bricht sich seltsam an den Wänden, Schatten tanzen über den Boden. Ich stelle mir vor, wie hier einst Kinder mit großen Augen vor den bunten Fischen standen. Jetzt ist es still, nur das Tropfen von Wasser hallt durch die Halle.
Die Bühne der Erinnerungen
Auf dem zentralen Platz steht die große Freilichtbühne, auf der früher bunte Shows und Festivals stattfanden. Die Sitzreihen sind überwuchert, die Bühne ist von Unkraut umgeben. Ich setze mich für einen Moment und lasse die Atmosphäre auf mich wirken. In Gedanken sehe ich die Lichter, höre Musik und Applaus, spüre die Energie vergangener Tage. Doch jetzt ist alles nur noch ein Echo, das langsam verhallt.
Rückweg und der Park lässt mich nicht los
Als ich den Ausgang wieder erreiche, drehe ich mich noch einmal um. Der Park wirkt aus der Ferne fast friedlich, doch ich weiß, dass hier zwischen den Ruinen Geschichten schlummern, die nie ganz vergessen werden. Die Mischung aus verblasstem Glanz, der Stille und der langsam zurückkehrenden Natur sorgt für eine Gänsehaut, die mich noch lange begleiten wird.
So endet mein Besuch im verlassenen Thien Duong Bao Son Park, ein Ort, der zeigt, wie schnell aus lauter Freude und buntem Leben eine seltsame, faszinierende Leere werden kann.








































Das Tor zum Vergessen
Schon beim Ankommen spürte ich diese seltsame Mischung aus Neugier und leichtem Unbehagen. Der Park am Westsee lag wie ein Relikt aus einer anderen Zeit am Rand der Stadt, umgeben von einem alten, verrosteten Zaun. Das Eingangstor war fest verschlossen, dahinter wucherte das Unkraut und verbarg die Wege, die einst voller Leben gewesen sein mussten. Ich stand eine Weile davor, lauschte dem Wind, der durch die Bäume rauschte, und stellte mir vor, wie es hier früher geklungen haben musste. Doch heute war alles still, als hätte der Ort beschlossen, seine Geheimnisse für sich zu behalten.
Verlorene Kindheitsträume
Da ich das Gelände nicht betreten konnte, holte ich meine Drohne aus dem Rucksack. Mit einem leisen Surren stieg sie in die Luft und überwand mühelos den Zaun, der mich am Weitergehen hinderte. Auf dem Bildschirm meines Controllers öffnete sich eine neue Welt, die Kamera glitt über verlassene Wege, an deren Rändern das Gras kniehoch stand. Hier und da blitzten verblasste Farben von alten Fahrgeschäften auf. Ein Karussell, dessen Pferde still und verstaubt im Kreis standen, wirkte wie eingefroren in der Zeit. Ich konnte fast das Lachen und Kreischen der Kinder hören, das hier einst durch die Luft hallte.
Das Herz des Parks
Je weiter meine Drohne vordrang, desto mehr offenbarte sich das verwunschene Herz des Vergnügungsparks. Die Kamera schwenkte über den Autoscooter-Platz, auf dem die Wagen wie gestrandete Boote lagen, von Laub und Moos überzogen. In der Ferne ragte das Riesenrad auf, das sich kaum noch gegen die wuchernde Natur behaupten konnte. Die Kabinen hingen schief, und für einen Moment hatte ich das Gefühl, als würde sich eine von ihnen im Wind bewegen. Überall lag eine seltsame Stille, die nur vom Summen meiner Drohne durchbrochen wurde.
Die Natur holt sich alles zurück
Die Natur hatte sich das Gelände längst zurückerobert. Bäume wuchsen durch die Dächer der alten Buden, Büsche und Ranken verschlangen die rostigen Geländer. An manchen Stellen war kaum noch zu erkennen, wo einst Wege oder Sitzbänke gewesen waren. Die Sonne warf lange Schatten, und das Licht spielte auf den zerbrochenen Scheiben. Es war faszinierend und ein bisschen unheimlich zugleich, wie schnell ein Ort, der einst voller Leben war, von der Wildnis verschluckt werden kann.
Ein letzter Rundgang
Nach einer Weile ließ ich die Drohne langsam zurückkehren. Die Bilder auf meinem Bildschirm verschwanden, doch die Eindrücke blieben. Ich stand noch einen Moment am Zaun, blickte auf das Gelände und fragte mich, welche Geschichten dieser Ort wohl für immer für sich behalten wird. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Park am Westsee noch immer leise flüstert, man muss nur genau hinhören. Mit einem letzten Blick auf das verlassene Gelände packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Heimweg, das leise Gänsehautgefühl immer noch im Nacken.








Ein Hauch von Abenteuer lag in der Luft, als ich nach den Drohnenaufnahmen des alten Vergnügungsparks am Westsee in Hanoi beschloss, noch tiefer in das Unbekannte einzutauchen. Die Sonne stand schon tief, tauchte das Wasser in warmes Licht, während ich mich aufmachte, die verlassenen Casino-Schiffe am Ufer zu suchen. Was würde mich dort erwarten? Ein bisschen Nervenkitzel versprach ich mir und vielleicht auch die eine oder andere Gänsehaut.
Vom bunten Treiben zur Stille
Der Vergnügungspark am Westsee war noch immer ein Magnet für Familien und Abenteuerlustige. Die Überreste von Achterbahnen und das riesige Riesenrad ragten wie stumme Zeugen vergangener Tage in den Himmel. Zwischen den bunten Fassaden und dem Echo von Kinderlachen, das noch in der Luft zu hängen schien, spürte ich, wie sich die Atmosphäre langsam veränderte. Mit jedem Schritt weg vom Trubel wurde es ruhiger, die Stimmen verklangen, und das leise Plätschern des Sees rückte in den Vordergrund.
Der Weg zu den verlassenen Casino-Schiffen
Ich folgte einem schmalen Pfad entlang des Ufers, vorbei an dichten Büschen und vereinzelten Bäumen, die ihre Schatten auf den Weg warfen. Die Sonne spiegelte sich glitzernd auf den Wellen, aber je weiter ich mich vom Park entfernte, desto mehr bekam die Umgebung einen eigenen, fast geheimnisvollen Charakter. Die Geräusche der Stadt waren nur noch ein fernes Rauschen, und der See wirkte plötzlich endlos groß, ein 500 Hektar weites, ruhiges Wassermeer, das Geschichten von längst vergangenen Zeiten zu erzählen schien.
Nach einer Weile tauchten sie auf, die Casino-Schiffe, einst schwimmende Paläste voller Licht und Leben, lagen nun verlassen und leicht schief am Ufer. Ihre Fassaden waren von Wind und Wetter gezeichnet, die Farben blätterten ab, und das einstige Prunkvolle wirkte jetzt nur noch gespenstisch. Ein leichter Wind ließ die alten Banner flattern, als wollten sie noch einmal von vergangenen Glücksmomenten erzählen.
Begegnung mit dem Verlorenen Glanz
Ich näherte mich vorsichtig dem größten der Schiffe. Die Fenster waren blind vor Staub, einige Scheiben zerbrochen. Durch die Ritzen drang das fahle Licht der späten Nachmittagssonne und warf bizarre Muster auf die morschen Dielen. Der Geruch von altem Holz und abgestandenem Wasser lag in der Luft. Ich stellte mir vor, wie hier einst Menschen in feinem Zwirn an den Tischen saßen, das Klirren von Gläsern und das Klingen der Spielautomaten die Nacht erfüllten.
Jetzt war alles still. Nur das leise Knarren des Schiffsrumpfes und das Plätschern der Wellen unter dem Bug begleiteten meinen Rundgang. Es fühlte sich an, als würde die Zeit hier langsamer vergehen, als hätte der Ort seine eigene Realität geschaffen, irgendwo zwischen Vergangenheit und Vergessen.
Gedanken am Rand der Vergessenheit
Ich setzte mich auf das Deck, ließ die Beine über die Reling baumeln und blickte hinaus auf den Westsee, der im letzten Licht des Tages silbern schimmerte. Die Stadt war weit weg, und doch so nah. Der Kontrast zwischen dem lebendigen Hanoi und diesem verlassenen Ort hätte größer nicht sein können. Die Casino-Schiffe wirkten wie Relikte aus einer anderen Welt, eingefroren in einem Moment, den niemand mehr zurückholen kann.
Ein leichtes Frösteln lief mir über den Rücken, nicht nur wegen des Windes, sondern wegen der Geschichten, die hier in der Luft hingen. Vielleicht spürte ich auch ein bisschen Wehmut, oder war es Ehrfurcht vor der Vergänglichkeit ? Ich weiß es nicht genau. Aber eines ist sicher, der Westsee hat viele Gesichter, und manche davon zeigen sich nur denen, die bereit sind, hinter die Fassade zu blicken.
Mit dem letzten Sonnenstrahl machte ich mich auf den Rückweg. Die Casino-Schiffe blieben zurück, stumme Wächter am Ufer, und ich wusste, diesen Ort werde ich so schnell nicht vergessen.












Mein Besuch auf dem verlassenen Firmengelände
Manchmal sind es die unscheinbaren Nachmittage, die einen in eine andere Zeit katapultieren. Als ich an diesem grauen Tag das halb offene Tor des alten Firmengeländes entdeckte, wusste ich sofort, heute würde ich ein Stück Vergangenheit betreten, das längst nicht mehr für die Öffentlichkeit bestimmt war. Die Stadt blieb draußen zurück, und ich war plötzlich mittendrin in einer Welt, die irgendwo zwischen Erinnerungen und Verfall schwebte.
Das Gelände und seine Atmosphäre
Schon nach wenigen Metern wurde klar, dass hier seit Ewigkeiten niemand mehr gearbeitet hatte. Die Gebäude standen wie schlafende Riesen, die nur darauf warteten, aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Überall lagen Scherben von zerborstenen Fenstern, durch die der Wind pfeifen konnte. Efeu hatte sich die Mauern zurückerobert, als wolle er die alten Steine vor neugierigen Blicken schützen. Der Boden war übersät mit vergilbten Papieren, die der Wind in kleinen Wirbeln vor sich hertrieb. Aus einer dunklen Ecke kam das leise Quietschen einer rostigen Tür, die im Wind schwankte, als würde sie mich mit einem verschmitzten Grinsen begrüßen.
Meine Schritte hallten auf dem Beton so laut, dass ich immer wieder innehielt, um zu lauschen, ob ich wirklich allein war. Doch es blieb still, fast unheimlich still. Der Geruch von feuchtem Mauerwerk und altem Papier lag in der Luft, vermischt mit einer Prise Abenteuerlust. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie es hier früher zugegangen sein musste, das Stimmengewirr, das Klappern von Tastaturen, das Summen von Gesprächen hinter verschlossenen Türen. Jetzt war davon nur noch ein Hauch übrig, der mir eine angenehme Gänsehaut bescherte.
Der Sportplatz, die Erinnerungen an bessere Zeiten
Hinter den Gebäuden entdeckte ich den alten Sportplatz. Das Gras stand mir fast bis zu den Knien, und die weißen Linien, die früher das Spielfeld markiert hatten, waren nur noch zu erahnen. Die Tore wirkten, als hätten sie schon bessere Zeiten gesehen, eines stand schief, das Netz hing in Fetzen und bewegte sich im Wind, als wolle es mir zuwinken.
Ich stellte mir vor, wie hier früher nach Feierabend Kollegen gekickt haben. Das Lachen, die Anfeuerungsrufe, das rhythmische Klatschen von Bällen auf dem Rasen, alles war jetzt nur noch Erinnerung. Stattdessen hüpften ein paar Krähen über das Feld und beäugten mich skeptisch, als wollten sie sicherstellen, dass ich nicht zu lange bleibe. Ich setzte mich auf die Überreste einer alten Zuschauerbank, die schon halb im Boden versunken war, und ließ meinen Blick schweifen. Es war, als würde die Zeit hier draußen langsamer ticken, als ob die Vergangenheit noch nicht ganz loslassen konnte.
Zwischen Verfall und Faszination
Neugierig, was ich noch entdecken würde, schlenderte ich weiter und fand eine alte Umkleidekabine. Die Tür klemmte, aber mit etwas Nachdruck gab sie nach und ließ mich in einen kühlen, dunklen Raum treten. Durch ein zerbrochenes Fenster fiel fahles Licht auf die verrosteten Spinde, die wie stumme Zeugen einer anderen Zeit wirkten.
Hier drin war es besonders still. Ich konnte fast das Echo von Stimmen hören, das Klirren von Schlüsseln, das Lachen nach einem gewonnenen Spiel. Die Schatten in den Ecken wirkten lebendig, als würden sie mich beobachten. Vielleicht war es nur meine Fantasie, vielleicht auch das Spiel des Lichts, aber ein leichtes Frösteln lief mir über den Rücken. Trotzdem konnte ich mich dem Reiz nicht entziehen und verweilte noch einen Moment, bevor ich wieder ins Freie trat. Es war diese Mischung aus Grusel und Faszination, die den Ort so besonders machte.
Der Abschied – Ein Ort, der bleibt
Als ich schließlich das Gelände verließ, war die Sonne fast verschwunden. Das Firmengelände lag im Zwielicht, und ich drehte mich noch einmal um. Es war, als hätte ich einen Ort besucht, der längst vergessen war, der aber immer noch Geschichten zu erzählen hat, für alle, die neugierig genug sind, sie zu hören.
Mit einem letzten Blick auf den Sportplatz und die verfallenen Gebäude machte ich mich auf den Heimweg. Das Gefühl von Abenteuer und eine leichte Gänsehaut begleiteten mich noch lange. Irgendwie hatte dieser verlassene Ort etwas in mir hinterlassen, eine Mischung aus Respekt vor der Vergangenheit und der Lust, noch mehr solcher vergessenen Plätze zu entdecken.




















Zwischen Ölgeruch und Schraubenschlüssel, mein kurzer Werkstatt-Stopp in Hanoi
Manchmal sind es die kleinen Zwischenstopps, die einer Reise durch Vietnam ihren ganz eigenen Charakter geben. Mein Besuch in einer Motorradwerkstatt in Hanoi war genau so ein Moment, unspektakulär und doch irgendwie typisch für das Leben auf der Straße.
Die Werkstatt lag in einer kleinen Seitenstraße, das Tor stand offen, und schon von weitem roch es nach Öl, Benzin und einer Prise Abenteuer. Drinnen herrschte das übliche kontrollierte Chaos. Überall lagen Werkzeuge, Ersatzteile und Reifenstapel, während ein Mechaniker mit ölverschmierten Händen an einem alten Moped schraubte. Ich schob mein Bike hinein und wurde mit einem kurzen Nicken begrüßt. Viel Worte braucht es hier nicht, das Problem ist meist schnell erkannt, und noch schneller wird losgelegt.
Während mein Motorrad aufgebockt wurde, beobachtete ich das geschäftige Treiben. Es ist faszinierend, wie routiniert und effizient die Mechaniker arbeiten. Jeder Handgriff sitzt, und auch ohne große Erklärungen weiß jeder, was zu tun ist. Die Atmosphäre ist entspannt, aber konzentriert. Zwischendurch wird mal ein Witz gemacht, dann wieder ernsthaft diskutiert, welches Ersatzteil am besten passt.
Ich nutzte die Zeit, um mich ein wenig umzusehen. Neben mir warteten andere Motorräder auf ihre Behandlung, von klapprigen Rollern bis zu robusten Enduros. Manche Fahrer saßen daneben, tranken einen Tee und schauten dem Treiben zu, andere verschwanden kurz, um Besorgungen zu machen. Die Werkstatt ist ein Mikrokosmos für sich, ein Treffpunkt für alle, die auf zwei Rädern unterwegs sind.
Nach einer knappen halben Stunde war mein Bike wieder fit für die nächste Etappe. Die Kette geölt, die Bremsen gecheckt, das Öl und die Kerze gewechselt, der Luftdruck angepasst, alles lief wie am Schnürchen. Bezahlt wird bar, ein kurzes Dankeschön, und schon bin ich wieder draußen auf der Straße, bereit für neue Abenteuer.
Solche Werkstattbesuche gehören einfach dazu, wenn man Vietnam auf dem Motorrad erkundet. Sie sind unkompliziert, ehrlich und irgendwie immer ein kleines Erlebnis für sich. Und sie geben einem das gute Gefühl, dass das Bike die nächsten Kilometer locker wegsteckt, egal, wohin die Reise noch führt.








Ein stiller Morgen am Đền thờ Lý Thường Kiệt
Es war einer dieser Tage, an denen Hanoi noch verschlafen wirkt und die Straßen leerer sind als sonst. Während der Pandemie ist alles ein wenig ruhiger, fast so, als würde die Stadt selbst tief durchatmen. Genau das richtige Setting, um mich auf den Weg zum Đền thờ Lý Thường Kiệt zu machen, einem Ort, der Geschichte atmet und an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Am Ufer des Sông Cầu, Ankunft im Tempel
Der Tempel liegt südlich des historischen Sông Cầu, eingebettet in die friedliche Landschaft von Yên Phong. Schon der Weg dorthin führt vorbei an sattgrünen Reisfeldern und kleinen Dörfern, in denen das Leben in gemächlichem Rhythmus weitergeht. Die Luft ist klar, und als ich vor dem Tempel stehe, spüre ich sofort diese besondere Atmosphäre, eine Mischung aus Ehrfurcht und Stille.
Das Gelände ist weitläufig, über 87.000 Quadratmeter umfasst die Anlage. Der Haupttempel selbst steht auf einem erhöhten Platz, davor ein steinerner Drachenthron, der Kraft und Schutz symbolisiert. Die Architektur ist typisch für die Lý-Dynastie, sieben vordere und fünf hintere Räume, alles symmetrisch und mit kunstvollen Holzarbeiten verziert. Die Dächer wölben sich wie schützende Flügel über die Besucher, und überall sind kleine Details zu entdecken, Drachen, Lotusblüten, mythische Tiere, die das vietnamesische Kunsthandwerk so einzigartig machen.
Geschichte, die unter die Haut geht
Der Tempel ist dem General Lý Thường Kiệt gewidmet, einer der legendären Figuren Vietnams, der 1077 die berühmte Schlacht am Sông Như Nguyệt gegen die Song-Dynastie anführte. Hier, an genau diesem Fluss, wurde Geschichte geschrieben. Im Tempel erinnert eine bronzene Statue an den General: neun Meter hoch, mit entschlossenem Blick, in der einen Hand eine Schriftrolle, in der anderen das Schwert. Es wirkt fast so, als würde er jeden Moment zum Leben erwachen.
In den Seitengebäuden sind alte Dokumente, Waffen und Gegenstände ausgestellt, die von der Zeit des Widerstands erzählen. Besonders beeindruckt hat mich die steinerne Tafel mit dem Gedicht „Nam quốc sơn hà“ eine Art Nationalhymne des alten Vietnam, die den Glauben an die Unabhängigkeit des Landes besang. Man spürt, wie viel Stolz und Identität in diesen Mauern steckt.
Ein Ort der Ruhe und Einkehr
Während ich durch die Anlage schlendere, fällt mir auf, wie friedlich es hier ist. Kaum Besucher, nur das Zwitschern der Vögel und das leise Plätschern des Flusses. Ich setze mich auf eine der Bänke im kleinen Park, lasse den Blick über das Wasser schweifen und denke darüber nach, wie viele Generationen vor mir wohl an diesem Ort innegehalten haben.
Es ist nicht nur die Geschichte, die diesen Tempel so besonders macht, sondern auch die Verbindung zur Natur. Der Sông Cầu glitzert in der Sonne, das Grün der Bäume spiegelt sich im Wasser, und für einen Moment fühlt sich alles ganz leicht an. Ich genieße die Stille, die fernab vom Trubel der Stadt einen fast meditativen Charakter bekommt.
Abschied mit Weitblick
Als ich den Tempel verlasse, nehme ich nicht nur ein paar Fotos, sondern vor allem das Gefühl von Zeitlosigkeit mit. Der Đền thờ Lý Thường Kiệt ist mehr als nur ein historisches Monument, er ist ein Ort, an dem die Vergangenheit lebendig bleibt und der Geist Vietnams spürbar wird. Gerade in diesen ruhigen Tagen der Pandemie war es ein Geschenk, diesen Ort für mich allein zu haben und in aller Ruhe die Geschichte auf mich wirken zu lassen.
















Ein Kaffee, der unter die Haut geht
Ich weiß noch genau, wie ich an diesem Tag durch die ruhigen Straßen Hanois schlenderte. Die Pandemie hatte die Stadt in eine seltsame Stille gehüllt, aber gerade das machte meinen Besuch im Railway Café zu einem ganz besonderen Erlebnis. Ich war allein unterwegs, neugierig und voller Vorfreude auf etwas, das ich so noch nie erlebt hatte.
Zwischen Nostalgie und Nervenkitzel
Das Railway Café liegt direkt an der berühmten Train Street, einer dieser Orte, die Hanoi so einzigartig machen. Schon beim Eintreten spürte ich den Charme vergangener Jahrzehnte. Die Wände waren von der Zeit gezeichnet, überall hingen bunte Lampions, und das warme Licht tauchte alles in eine nostalgische Atmosphäre. Die Einrichtung war schlicht, kleine Holztische und Stühle standen nur wenige Schritte von den Schienen entfernt. Es roch nach starkem vietnamesischen Kaffee, manchmal mischte sich eine süßliche Note von Eierkaffee dazu.
Ich setzte mich an einen der niedrigen Tische, bestellte einen klassischen cà phê trứng, den berühmten vietnamesischen Eierkaffee und ließ meinen Blick über die Szenerie schweifen. Die Häuser standen dicht an dicht, als würden sie sich gegenseitig Schutz bieten vor dem, was gleich kommen würde.
Der Moment, auf den alle warten
Es war eine eigenartige Mischung aus Ruhe und gespannter Erwartung. Die wenigen anderen Gäste, allesamt in gebührendem Abstand, schauten immer wieder auf ihre Uhren oder in Richtung der Schienen. Plötzlich wurde es noch stiller. Ein leises Vibrieren ging durch den Boden, Gespräche verstummten, und dann rief jemand: „Der Zug kommt!“
In einer fast schon choreografierten Bewegung rückten alle ihre Stühle zurück, drückten sich an die Wand oder in eine der Türnischen. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Dann, wie aus dem Nichts, donnerte der Zug durch die enge Gasse, keine zwei Meter entfernt. Ein gewaltiger Luftzug, das Kreischen der Räder, der Geruch von Metall und Öl. Für einen Moment hielt ich den Atem an, so nah war ich dem Geschehen. Und dann, kaum war der letzte Waggon vorbei, kehrte das Leben zurück, als wäre nichts gewesen.
Kaffee, Fotos und das Gefühl, mitten im Leben zu stehen
Ich nahm einen Schluck meines Kaffees, der nun fast schon nebensächlich schien, und musste grinsen. Es war diese Mischung aus Adrenalin, Nostalgie und dem Gefühl, Teil von etwas ganz Besonderem zu sein, die den Besuch im Railway Café so einmalig machte. Die Atmosphäre war gleichzeitig entspannt und elektrisierend, ein bisschen so, als würde man in einem alten Film mitspielen, in dem jederzeit etwas Unerwartetes passieren kann.
Natürlich durfte ein Foto nicht fehlen. Die Perspektive, ein schmaler Streifen Café, eingerahmt von den Schienen, mit bunten Lichtern und dem Hauch von Abenteuer in der Luft, ist einmalig. Besonders am späten Nachmittag, wenn das Licht golden wird und die Schatten länger, wirkt alles noch magischer.
Fazit: Ein Ort, der bleibt
Mein Besuch im Railway Café war mehr als nur ein Kaffee-Stopp. Es war ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde. Inmitten der Pandemie, in einer Stadt, die sonst nie schläft, war dieser Moment an den Schienen ein Stück echtes Hanoi, voller Kontraste, voller Leben, voller Geschichten. Und auch wenn ich allein unterwegs war, fühlte ich mich für einen Augenblick mittendrin, als würde ich dazugehören.












