Lost Place Hotspot Tam Dao
Unsortierter Bericht über verlassene Orte in Tam Dao, Vietnam
Tam Dao, etwa 90 Kilometer nordwestlich von Hanoi gelegen, ist bekannt als „Da Lat des Nordens“, eine Bergstadt mit kühlem Klima, mystischem Nebel und einer bewegten Geschichte als französisches Kolonial-Resort. Wer durch Tam Dao schlendert, stößt tatsächlich von einer verlassenen Location zur nächsten, viele davon tragen noch die Spuren vergangener Zeiten und wirken heute verlassen oder geheimnisvoll.
Die verlassene Schule von Tam Đảo
Tam Đảo, ein Bergort im Norden Vietnams, wurde 1907 von französischen Kolonialherren als exklusives Hill-Resort gegründet. Damals entstanden zahlreiche Villen, Hotels und auch öffentliche Gebäude wie Schulen, um den Bedürfnissen der europäischen Kolonialgesellschaft gerecht zu werden. Alte Karten und Berichte aus der Kolonialzeit belegen die Existenz mehrerer solcher Einrichtungen, darunter auch Schulen, die später aus Karten und Dokumenten wieder verschwinden.
Verfall und Aufgabe
Nach dem Rückzug der Franzosen und den politischen Umbrüchen im 20. Jahrhundert verlor Tam Đảo seine Bedeutung als Kurort. Viele Kolonialbauten, darunter auch die Schule, wurden nicht mehr genutzt und verfielen zusehends. Laut Berichten von Urban-Explorern (Urbex-Foren) und Reisenden wurde die Schule, wie viele andere Gebäude, einfach stehen gelassen, als sich niemand mehr für ihren Erhalt verantwortlich fühlte. Gründe dafür waren meist fehlende finanzielle Mittel oder schlichtes Desinteresse an der alten Bausubstanz11.
Heutiger Zustand
Heute gilt die Schule als Ruine, überwuchert vom dichten Dschungel, ohne Funktion und abseits der touristischen Hauptwege. Solche Lost Places sind typische Zeugen der wechselvollen Geschichte Tam Đãos: Sie erzählen vom Glanz der Kolonialzeit, aber auch vom raschen Verfall nach deren Ende. Besucher berichten von einer gespenstischen Atmosphäre, in der die Natur langsam die Kontrolle über die alten Mauern zurückgewinnt




























Die Ankunft im Nebel
Als ich an diesem kühlen Morgen die kurvige Straße nach Tam Đảo hinauffahre, liegt der Nebel schwer über den Baumwipfeln. Mein Ziel ist diesmal nicht der bekannte Aussichtspunkt, sondern ein Ort, der auf keiner Touristenkarte steht, das alte, verlassene Wasserwerk, tief im ehemaligen französischen Hill-Station-Resort versteckt. Ich habe von rostigen Rohren und überwucherten Pumpen gelesen, von einer Zeit, in der hier noch das mondäne Leben der Kolonialherren pulsierte.
Spuren der Vergangenheit
Das Wasserwerk zu finden, ist gar nicht so einfach. Ich folge einem schmalen Pfad, der sich durch den dichten Dschungel windet. Immer wieder entdecke ich Mauerreste, halb im Grün versunken, und verrostete Metallteile, die wie Mahnmale aus dem Boden ragen. Schließlich stehe ich vor dem alten Pumpenhaus. Die Tür hängt schief in den Angeln, dahinter ist es kühl und feucht. An den Wänden blättert die Farbe ab, und auf dem Boden liegen zerbrochene Fliesen, als hätte das Gebäude seine Geschichte einfach abgeschüttelt.
Stimmen im Wind
Während ich durch die Räume gehe, stelle ich mir vor, wie es hier vor hundert Jahren gewesen sein muss. Vielleicht hallte damals das Lachen französischer Ingenieure durch die Halle, das Rattern der Maschinen und das Plätschern des Wassers waren allgegenwärtig. Jetzt ist es still. Nur der Wind pfeift durch die zerbrochenen Fenster, und irgendwo tropft Wasser von einem alten Rohr. Ich entdecke ein altes Messgerät, vom Rost zerfressen, und frage mich, wer es zuletzt benutzt hat.
Die Rückeroberung der Natur
Draußen wächst der Urwald langsam zurück, verschlingt Rohre, Mauern und Leitungen. Farne und Moose bedecken die alten Steine, und in einer Ecke hat sich ein kleiner Baum durch das Fundament gebohrt. Es ist, als würde die Natur sich holen, was ihr einst genommen wurde. Ich setze mich auf einen Stein, schließe die Augen und lasse die Atmosphäre auf mich wirken, das Gefühl, an einem Ort zu sein, der längst vergessen scheint und doch so viel erzählt.
Abschied und neue Geschichten
Als ich das Wasserwerk verlasse, nehme ich mir vor, die Geschichte dieses Ortes weiterzuerzählen. Vielleicht inspiriert mein Bericht andere, sich auf die Suche nach solchen verlorenen Plätzen zu machen. Denn hinter jedem verfallenen Gebäude, hinter jedem rostigen Rohr verbirgt sich ein Stück Vergangenheit, das nur darauf wartet, wiederentdeckt zu werden.
























Ein Ort, der wie aus der Zeit gefallen scheint: In den nebelverhangenen Bergen von Tam Dao, nur rund zwei Stunden von Hanoi entfernt, stößt man auf Spuren einer vergangenen Epoche. Dort, wo einst französische Kolonialherren und vietnamesische Eliten Zuflucht vor der Hitze suchten, stehen heute verlassene Herrenhäuser, stille Zeugen von Glanz, Verfall und Geschichten, die zwischen den Mauern hängen geblieben sind.
Die verfallenen Villen von Tam Dao
Ich stehe vor einem der verlassenen Herrenhäuser, dessen Fassade von Moos und Efeu überzogen ist. Die Fenster sind zum Teil zerbrochen, Türen hängen schief in den Angeln. Es ist Tag, doch das Licht wirkt hier seltsam gedämpft, als würde der Nebel alles verschlucken, was zu hell ist. Die Architektur verrät noch immer einen Hauch von Grandezza, breite Treppen, hohe Decken, verspielte Balkone, die ins Leere ragen. Man kann sich vorstellen, wie hier einst elegante Gesellschaften flanierten, während draußen der Dschungel rauschte.
Einige dieser Villen sollen einst berühmten Persönlichkeiten gehört haben, Künstler, Geschäftsleute, sogar Politiker zogen sich nach Tam Dao zurück, um der Hektik der Stadt zu entkommen. Heute aber sind viele der Gebäude verlassen, ihre Geschichten nur noch als Flüstern im Wind zu erahnen. Einige Villen werden noch sporadisch genutzt, andere sind dem Verfall preisgegeben. In den Gängen liegt Staub, in den leeren Zimmern hallen meine Schritte wie in einer Kathedrale.
Zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Es ist ein seltsames Gefühl, diese Orte zu betreten. Einerseits spürt man die Geschichte, die in den Mauern steckt, die Feste, die Gespräche, das Lachen und die Geheimnisse, die hier einst lebendig waren. Andererseits ist da diese Leere, die sich wie ein kalter Hauch auf die Haut legt. Die Natur erobert sich ihr Terrain zurück, Wurzeln sprengen Fliesen, Vögel nisten in den Dachbalken, und aus den einst gepflegten Gärten sind wilde Dschungel geworden.
Manche Einheimische erzählen, dass es in der Dämmerung manchmal so klingt, als würde noch immer Musik aus den alten Sälen dringen. Vielleicht ist es nur der Wind, der durch die Ritzen pfeift, vielleicht aber auch die Erinnerung an eine Zeit, die nie ganz vergeht.
Fluchtort und Rückzugsraum
Heute suchen immer noch Menschen in Tam Dao Zuflucht, allerdings auf andere Weise. Künstler und Schriftsteller, wie der bekannte Nguyen Qui Duc, haben sich hier neue Rückzugsorte geschaffen, moderne Häuser mit weitem Blick über die Berge. Doch die alten Villen bleiben ein Magnet für Abenteurer, Fotografen und alle, die das Unheimliche lieben. Es ist, als würde Tam Dao zwischen den Zeiten schweben, ein Ort, der nie ganz vergisst, was war, und der jeden Besucher mit einer Mischung aus Schönheit und leichtem Grusel empfängt.
Abschied mit Gänsehaut
Als ich den Ort verlasse, bleibt ein Gefühl von Ehrfurcht zurück. Die verlassenen Herrenhäuser von Tam Dao sind mehr als nur Ruinen, sie sind Portale in eine andere Zeit, voller Geschichten, die darauf warten, entdeckt zu werden. Und wer weiß, vielleicht flüstert der Nebel dem nächsten Besucher ja ein neues Geheimnis zu.
































Ankunft im Nebelmeer
Die Straße windet sich durch den dichten Wald, die Luft ist kühl und feucht, und manchmal zieht ein Schleier aus Nebel durch die Baumwipfel. Plötzlich taucht zwischen den Bäumen ein zugewucherter Bau auf, der eindeutig bessere Tage gesehen hat. Das Telekom Gebäude wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit, mit verblassten Schriftzügen und rostigen Antennen, die sich wie Skelette in den Himmel recken. Die Fenster sind größtenteils eingeschlagen, und an einigen Stellen haben sich Pflanzen ihren Weg ins Innere gebahnt.
Das Gebäude, Technik trifft Verfall
Ich stehe vor der einstigen Schaltzentrale der Telekommunikation, vermutlich gebaut, als Tam Dao noch ein strategisch wichtiger Punkt für die Netzabdeckung war. Hier liefen einst Kabel zusammen, Datenströme wurden verteilt, und vielleicht war das Gebäude sogar Teil eines größeren Netzes, das Nordvietnam mit moderner Technik versorgen sollte. Heute ist davon nichts mehr übrig außer den leeren Räumen, in denen noch Reste von Kabeln von der Decke hängen. Die Technikschränke sind aufgebrochen, die Geräte ausgebaut oder zerstört. Es riecht nach feuchtem Beton und altem Staub.
Die Atmosphäre zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Während ich durch die Flure gehe, knirscht der Schotter unter meinen Schuhen. Jeder Schritt hallt von den nackten Wänden wider. Die Stille ist fast gespenstisch, nur unterbrochen vom gelegentlichen Tropfen, der irgendwo durch das undichte Dach fällt. In manchen Ecken liegen noch Aktenordner und Pläne, die von der hektischen Betriebsamkeit vergangener Jahrzehnte erzählen. Jetzt ist das Gebäude nur noch ein Schatten seiner selbst, ein Mahnmal für den rasanten Wandel der Technik.
Natur holt sich alles zurück
Draußen wächst das Grün bis an die Mauern heran. Lianen und Farne haben die Kontrolle übernommen, und an einigen Stellen dringen Wurzeln sogar durch die Ritzen im Mauerwerk. Es ist, als würde der Wald das alte Telekom-Gebäude langsam verschlingen und in sein Reich zurückholen. Man hört das Zwitschern der Vögel, und manchmal raschelt es im Unterholz, vielleicht ein Tier, das sich in die Ruinen verirrt hat.
Ein Ort für Entdecker
Das verlassene Telekom-Gebäude von Tam Dao ist mehr als nur ein Lost Place. Es ist ein Ort, an dem sich Technikgeschichte, Natur und Verfall zu einer ganz eigenen Atmosphäre verbinden. Wer sich hierher wagt, erlebt nicht nur einen Hauch von Grusel, sondern auch die stille Schönheit eines Ortes, der langsam von der Zeit verschluckt wird. Und während ich wieder den Rückweg antrete, bleibt dieses Gefühl, als hätte ich einen Blick in eine verborgene Welt geworfen, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.




























Die Anfahrt ins Abenteuer
Schon beim ersten Sonnenstrahl packe ich meine Sachen und schwinge mich aufs Bike. Die Serpentinen winden sich durch den feuchten Morgen, Nebelschwaden hängen über der Straße, und mit jeder Kurve steigt die Vorfreude. Je höher ich komme, desto mehr verschwindet das Tal unter mir. Irgendwann muss ich das Bike abstellen und über eine ausgetretene Treppe durch den Dschungel weiter Richtung Gipfel laufen. Plötzlich taucht zwischen den Baumwipfeln in den Wolken das rote Gerüst des Funkturms auftaucht, mein Ziel für diesen Ausflug.
Der Aufstieg durch den Dschungel
Am Fuß des Berges lasse ich das Bike stehen und mache mich zu Fuß auf den Weg. Die Treppe beginnt harmlos, doch schon nach wenigen Minuten spüre ich, wie die Stufen nicht enden wollen. Rund 1.300 bis 1.400 Stufen führen durch dichten Wald, der nach feuchtem Moos und Erde riecht. Nebel zieht durch die Bäume, manchmal ist die Sicht nur ein paar Meter weit. Jeder Schritt ist ein kleiner Sieg, und zwischendurch gönne ich mir einen Schluck Wasser und einen Keks, um wieder Kraft zu tanken.
Der Gipfel und der Turm
Endlich oben, stehe ich vor dem rot-weißen Funkturm, der wie ein stiller Riese über den Baumwipfeln thront. Der Zutritt bleibt verwehrt, die Metalltreppen sind gesperrt, aber das stört mich kaum. Die Aussicht ist atemberaubend, unter mir breiten sich Wolken wie ein Meer aus, das Dorf ist nur ein winziger Fleck, und der Wind pfeift so kräftig, dass ich mich vollkommen lebendig fühle. Der Turm wirkt wie ein Relikt aus vergangenen Tagen, nicht mehr in Betrieb, aber voller Geschichten.
Der Moment über den Dingen
Ich lasse mich auf einer Bank nieder, atme tief durch und genieße die Stille. Keine Touristen, nur das Rauschen des Windes und das Gefühl, ganz oben angekommen zu sein. Ich lasse meine Drohne steigen und mache ein paar Aufnahmen von der Spitze des Turmes, doch die App warnt mich ständig, wegen der starken Böen in dieser Höhe, weshalb ich kein Risiko eingehe und nach ein paar Bildern die Drohne wieder lande. Ich mache noch ein paar normale Fotos, aber eigentlich reicht der Moment, um sich zu erinnern, warum es sich lohnt, manchmal Umwege zu gehen und sich anzustrengen. Hier oben, zwischen Moos und Nebel, ist die Welt ganz weit weg.
Der Rückweg ins Tal
Der Abstieg fällt mir leichter, auch wenn die Beine langsam zittern. Mit jedem Schritt kommt das Dorf unter den Wolken näher, und ich nehme mir vor, beim nächsten Mal vielleicht einen anderen Pfad auszuprobieren. Das Handy bleibt sicher verpackt, die Schuhe sind matschig, aber ich bin glücklich. Unten angekommen, weiß ich, dieses kleine Abenteuer werde ich nicht so schnell vergessen.
















Ein verlassener Ort kann auch von außen eine ganz eigene Magie entfalten. Genau das habe ich beim Besuch des ehemaligen Hostels Nhà Nghỉ Tư Phương in Tam Đảo erlebt. Obwohl ich das Gebäude nicht betreten konnte, hatte ich dennoch das Gefühl, als würde der Ort seine Geschichten durch Mauern und Fenster zu mir herüberflüstern. Ich nehme dich mit auf meinen Rundgang um das geheimnisvolle Hostel, das heute von der Natur und der Zeit umarmt wird.
Ankunft am Rand der Stille
Schon der Weg zum Hostel ist ein kleines Abenteuer. Die Straße schlängelt sich durch dichten Nebel und sattes Grün, das sich an den Hängen von Tam Đảo ausbreitet. Plötzlich taucht das Gebäude vor mir auf, halb verborgen hinter wild wuchernden Büschen und Bäumen. Die Fassade ist verwittert, der Putz bröckelt, und doch wirkt das Haus wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Es steht da, als würde es auf jemanden warten.
Beobachtungen am Zaun
Ich bleibe am Zaun stehen und lasse den Blick langsam über das Gelände schweifen. Die Fenster sind zum Teil eingeschlagen, einige mit Brettern vernagelt. Hinter den Scheiben tanzt das Licht, als würde sich darin etwas bewegen. Der Garten ist überwuchert, aber ich kann noch die Umrisse alter Gartenmöbel erkennen. Ein rostiges Fahrrad lehnt an der Wand, als hätte der Besitzer es nur kurz abgestellt. In der Ferne höre ich das Zwitschern der Vögel und das leise Rascheln von Blättern im Wind. Es ist eine friedliche, aber auch leicht unheimliche Atmosphäre.
Die Fassade erzählt Geschichten
Ich gehe langsam um das Gebäude herum, immer auf der Suche nach Spuren aus der Vergangenheit. An einer Stelle entdecke ich verblasste Schriftzüge, vielleicht Überreste alter Wegweiser oder Hinweise auf die einstigen Gästezimmer. Die Balkone sind von Efeu umrankt, und auf einer Fensterbank steht noch ein Blumentopf, in dem sich das Regenwasser gesammelt hat. Es fühlt sich an, als hätte das Hostel die Zeit einfach angehalten. Jeder Winkel scheint eine Geschichte zu verbergen, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Die Stimmung am Nachmittag
Obwohl die Sonne bereits tief steht, wirkt das Licht auf dem Gelände seltsam gedämpft. Die Schatten werden länger, und ich habe das Gefühl, als würde mich das Haus aus dunklen Fensterhöhlen beobachten. Es ist kein bedrohliches Gefühl, eher eine Mischung aus Neugier und Ehrfurcht. Man spürt, dass hier viele Menschen ein- und ausgegangen sind, dass das Hostel voller Leben war und nun von der Natur zurückerobert wird.
Abschied mit Fernweh
Bevor ich gehe, bleibe ich noch einmal stehen und lasse den Blick über das verlassene Haus schweifen. Die Stille ist fast greifbar, nur unterbrochen vom Wind, der durch die Bäume rauscht. Ich frage mich, wie es hier wohl früher war, wenn Stimmen und Lachen durch die Räume hallten. Jetzt bleibt nur die Erinnerung, eingefangen in bröckelndem Putz und überwucherten Wegen. Ich verlasse den Ort mit einer Mischung aus Gänsehaut und Fernweh und dem Wunsch, eines Tages vielleicht doch einen Blick ins Innere werfen zu können.




Im Nebel von Tam Đảo
Es gibt Orte, die wirken schon aus der Ferne wie ein Magnet für Neugierige. Genau so ein Ort zog mich an diesem Nachmittag in den Bergen bei Tam Đảo in seinen Bann. Ich war allein unterwegs, mein Motorrad knatterte über die schmalen, kurvigen Straßen, während der Nebel langsam die Hänge hinabkroch. Die Koordinaten auf meinem Handy führten mich zu einem Punkt, von dem ich schon einige seltsame Geschichten gehört hatte. Die Locals nennen es die Geistervilla, ein verlassener Bungalow, der wie ein Mahnmal aus einer vergangenen Epoche in der Landschaft steht.
Die Geistervilla, ein Relikt der Hill-Station-Ära
Schon als ich das Anwesen zum ersten Mal zwischen den Bäumen erspähte, wusste ich, dass ich am richtigen Ort war. Die Villa, oder besser gesagt das, was von ihr übrig geblieben ist, steht seit fast zwanzig Jahren leer. Damals hatte man groß gebaut, mit dem Ziel, hier ein luxuriöses Anwesen mit spektakulärem Blick ins Tal zu errichten.
Der Bungalow im Griff der Natur
Ich trat durch das hohe Gras, das mir bis zu den Knien reichte, und bahnte mir einen Weg über das Gelände. Der Bungalow stand da, als hätte ihn jemand gerade erst verlassen. Die Fassade war zwar von Moos und Flechten überzogen, aber das Dach war intakt, die Fenster, wenn auch schmutzig, noch ganz. Türen hingen in ihren Angeln, und auf der Veranda lagen Blätter, die der Wind hierher getragen hatte. Es war offensichtlich, hier hatte jemand mit viel Aufwand ein Zuhause geschaffen, das dann einfach seinem Schicksal überlassen wurde.
Spuren eines vergangenen Lebens
Ich umrundete das Gebäude langsam, ließ die Hände über das kühle Mauerwerk gleiten. Die Fenster waren trüb, doch ich konnte ins Innere spähen. Möbel waren keine mehr zu sehen, aber die Aufteilung der Räume war noch erkennbar. Im Garten, halb verborgen unter wild wuchernden Pflanzen, entdeckte ich einen alten Grill und die Reste einer Sitzgruppe. Es war leicht, sich vorzustellen, wie hier einmal Menschen gelacht, gegessen und das Panorama ins Tal genossen hatten. Jetzt war alles still, nur das Rascheln der Blätter und das entfernte Summen eines Insekts begleiteten mich.
Die Melancholie des Vergessens
Der Bungalow hatte nichts Bedrohliches an sich, aber eine seltsame Melancholie lag in der Luft. Die Natur hatte begonnen, sich alles zurückzuholen, Wurzeln drückten sich durch die Terrassenplatten, Efeu kroch an den Wänden empor, und in den Regenrinnen wuchs Gras. Es war, als hätte das Haus beschlossen, mit dem Wald zu verschmelzen, statt gegen ihn zu kämpfen. Die Atmosphäre war ruhig, fast friedlich und doch spürte ich dieses Kribbeln im Nacken, das einen an solchen Orten manchmal überfällt.
Abschied mit einer Frage
Bevor ich das Gelände verließ, blieb ich noch einen Moment stehen und sah zurück auf den Bungalow, der im Nebel fast zu verschwimmen schien. Wer hatte hier gewohnt ? Warum war das Haus so plötzlich verlassen worden ? Die Einheimischen erzählen, es sei ein Spekulationsprojekt gewesen, das nie die erhofften Käufer fand. Vielleicht war es einfach ein Traum, der zu groß für diesen Ort war. Was bleibt, ist ein Haus, das langsam von der Zeit und der Natur verschluckt wird und ein Gefühl von Gänsehaut, das mich noch auf dem Rückweg begleitet hat.




























Ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist, so fühlt es sich an, wenn man vor der zugwucherten Ruine steht. Schon von Weitem sieht man, wie die Natur sich das Gemäuer zurückerobert hat. Die Mauern ragen wie vergessene Finger aus dem dichten Grün, Moos und wuchernde Pflanzen haben jeden Stein fest im Griff. Es ist, als hätte der Wald beschlossen, das Geheimnis dieses Ortes für sich zu behalten.
Der erste Blick
Ich stehe am Rand des Areals und lasse meinen Blick schweifen. Die Sonne kämpft sich durch das Blätterdach und taucht die Szene in ein diffuses Licht, das die Konturen der Mauern noch gespenstischer wirken lässt. Es ist still, nur das Rascheln von Blättern und das entfernte Zwitschern von Vögeln begleiten mich. Die Luft ist feucht, der Geruch von Erde und altem Stein liegt schwer in der Nase. Jeder Schritt auf dem von Wurzeln durchzogenen Boden klingt dumpf, als würde der Ort selbst versuchen, meine Anwesenheit zu verschlucken.
Die Mauern erzählen
Die Ruine selbst besteht nur noch aus ein paar aufragenden Mauern, die von Rissen durchzogen und teilweise eingestürzt sind. An manchen Stellen erkennt man noch, wo einst Fenster oder Türen gewesen sein müssen. Doch jetzt sind es nur noch dunkle Löcher, aus denen das Dickicht drängt. Ich frage mich, was sich hier früher abgespielt hat. War es ein Haus, ein Tempel, vielleicht ein kleines Herrenhaus ? Die Geschichte bleibt verborgen, aber die Atmosphäre lässt keinen Zweifel daran, dass dieser Ort einst wichtig war.
Die Umarmung der Natur
Je weiter ich mich vorwage, desto dichter wird das Grün. Lianen hängen von den Mauern, Farne wachsen aus jedem Spalt. An einer Stelle hat sich ein Baum mitten durch eine Mauer gebohrt und sie langsam auseinandergedrückt. Es sieht aus, als würde die Natur nicht nur zurückerobern, sondern regelrecht verschlingen. Ich bleibe stehen und lausche. Für einen Moment glaube ich, ein Flüstern zu hören, vielleicht nur der Wind, der durch die Ruinen streicht, vielleicht aber auch die Stimmen der Vergangenheit.
Das Gefühl, beobachtet zu werden
Während ich die Ruine umrunde, beschleicht mich ein seltsames Gefühl. Es ist nicht direkt Angst, eher eine Mischung aus Ehrfurcht und Unbehagen. Die Schatten zwischen den Mauern wirken tiefer, als sie eigentlich sein dürften. Es ist, als würde der Ort mich beobachten, als wolle er mir seine Geschichte nicht preisgeben. Ich spüre, wie mir ein Schauer über den Rücken läuft, obwohl die Sonne noch immer durch die Bäume scheint.
Abschied
Bevor ich gehe, werfe ich noch einen letzten Blick zurück. Die Ruine steht da, als hätte sie mich kaum bemerkt. Doch ich weiß, dass ich diesen Ort nicht so schnell vergessen werde. Die Mischung aus Verfall und Wildnis, aus Geschichte und Geheimnis, sie bleibt im Kopf, lange nachdem ich wieder festen Boden unter den Füßen habe.
















Das Tor zur Vergangenheit
Schon beim ersten Anblick des Trung Tam Dieu Duong Nguoi Co Cong hatte ich das Gefühl, als würde ich eine Schwelle überschreiten, hinter der die Zeit anders tickt. Das Gebäude, mit seinen verschnörkelten französischen Balkonen und der vergilbten Fassade, wirkte wie ein Relikt aus einer anderen Welt. Die Luft war kühl, und obwohl es Tag war, schien der Nebel die Sonne zu verschlucken. Ich musste schlucken, als ich die schwere Holztür aufdrückte. Sie knarrte so laut, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Drinnen roch es nach feuchtem Stein und etwas, das ich nicht gleich zuordnen konnte, vielleicht alte Medizin, vielleicht nur die Erinnerung an zu viele Jahre Einsamkeit.
Die Hallen der Erinnerungen
Die Eingangshalle war still, viel zu still. Jeder meiner Schritte hallte wie eine Warnung durch den Raum. Ich setzte mich auf das alte Ledersofa, das in einer Ecke stand. Das Leder war kalt und klebrig, als hätte es seit Jahren niemand mehr berührt. Ich stellte mir vor, wie hier früher Menschen saßen, lachten, vielleicht auch weinten. Jetzt war ich allein, oder ? Irgendwo im Gebäude knackte es. Vielleicht nur das Holz, vielleicht auch etwas anderes. Ich zwang mich, ruhig zu bleiben, aber mein Herz schlug schneller.
Die Flure waren lang und dunkel, obwohl draußen noch Tageslicht war. Die Fenster waren schmutzig, das Licht fiel nur in schmalen Streifen auf den Boden. Ich konnte nicht anders, als immer wieder über die Schulter zu schauen. Es fühlte sich an, als würde mich jemand beobachten. In einem der Zimmer hing noch ein alter Mantel an der Garderobe, darunter ein Paar Schuhe, als hätte ihr Besitzer es eilig gehabt, zu verschwinden. Ich blieb stehen, lauschte. Wieder dieses Knacken, diesmal näher. Mein Kopf spielte mir Streiche, aber ich war mir sicher, dass ich nicht allein war.
Schatten der Vergangenheit
In einem der Flure entdeckte ich ein vergilbtes Fotoalbum auf einem Tisch. Die Bilder zeigten fröhliche Menschen, doch die Gesichter wirkten im Halbdunkel seltsam verzerrt. Ich blätterte um, und plötzlich fiel ein Foto zu Boden. Ich hob es auf, es zeigte einen Mann im Rollstuhl, der direkt in die Kamera blickte. Sein Gesicht war undeutlich, fast wie verwischt. Ich spürte, wie mir ein kalter Schauer den Nacken hinunterlief. Plötzlich hörte ich ein leises Flüstern, kaum mehr als ein Hauch. Ich drehte mich um, aber da war niemand.
Je weiter ich ging, desto mehr schien das Gebäude zu leben. Türen knarrten, obwohl kein Luftzug zu spüren war. In einem der Bäder tropfte Wasser, obwohl der Hahn fest zugedreht war. Ich hatte das Gefühl, als würden die Schatten an den Wänden tanzen, wenn ich nicht hinsah. Vielleicht waren es nur die Erinnerungen derer, die hier einst Zuflucht gesucht hatten. Vielleicht aber auch etwas anderes, das nie wirklich gegangen ist.
Die Geschichte hinter den Mauern
Was heute wie ein verlassenes Schloss im Nebel wirkt, hat tatsächlich eine bewegende und ehrenvolle Vergangenheit. Das Trung Tam Dieu Duong Nguoi Co Cong wurde ursprünglich als Pflege.- und Erholungszentrum für Menschen gegründet, die sich in besonderer Weise um das Land verdient gemacht haben. Seine Wurzeln reichen bis in die Zeit vor 1997 zurück, als es noch als Altersheim diente. Erst ab 1997 wurde es offiziell in ein Zentrum zur Betreuung und Pflege von Veteranen, Kriegsversehrten und deren Angehörigen umgewandelt.
Die Aufgaben des Zentrums waren vielfältig, es diente der gezielten Reha und Erholung für Menschen, die im Krieg oder durch besondere Verdienste für die Gesellschaft ausgezeichnet wurden. Besonders für ältere Veteranen, einsame Menschen ohne Familie oder Angehörige von Gefallenen war das Heim ein Zufluchtsort. Jährlich wurden hier über tausend Menschen betreut, mit individuell abgestimmten Programmen, medizinischer Versorgung, Physiotherapie und sogar kulturellen Angeboten wie Ausflügen oder Musikabenden. Das Ziel war es immer, den Bewohnern nicht nur körperlich, sondern auch seelisch ein Gefühl von Wertschätzung und Geborgenheit zu geben.
Die Pflege war dabei alles andere als anonym. Das Personal behandelte die Bewohner wie eigene Familienmitglieder, kümmerte sich um ihre alltäglichen Bedürfnisse, organisierte Beerdigungen nach traditionellen Riten, wenn kein Angehöriger mehr da war, und sorgte dafür, dass niemand in Einsamkeit starb. Selbst nach dem Tod wurde an die Verstorbenen gedacht, es gab Gedenkrituale, regelmäßige Zeremonien und kleine Opfergaben, damit die Seelen der ehemaligen Bewohner nicht in Vergessenheit gerieten.
Neben der medizinischen Betreuung und der Versorgung mit Essen und Medikamenten legte das Zentrum auch großen Wert auf das soziale Leben. Es gab regelmäßige Treffen, kulturelle Veranstaltungen, gemeinsame Aktivitäten und sogar Ausflüge zu historischen Stätten oder in die Natur. All das sollte den oft von Schicksalsschlägen gezeichneten Menschen ein Stück Normalität und Freude zurückgeben.
Dass das Zentrum heute so verlassen wirkt, ist vermutlich das Resultat aus finanziellen Schwierigkeiten, bürokratischen Hürden und dem Wandel der Zeit. Was bleibt, ist ein Ort voller Erinnerungen, an dem die Vergangenheit noch immer spürbar ist, nicht nur in den verlassenen Zimmern und Fluren, sondern auch im Geist der Fürsorge, der hier einst lebendig war.
Lost-Place-Romantik mit Gänsehaut
Als ich wieder im Eingangsbereich ankam, war die Sonne schon tiefer gesunken. Das Licht war jetzt golden, aber die Schatten im Gebäude wirkten dunkler als zuvor. Ich setzte mich noch einmal auf das Ledersofa und spürte, wie die Stille um mich herum dichter wurde. Es war, als würde das Haus atmen, als würde es mich beobachten.
Ich nahm einen Schluck aus meiner Kaffeetasse und musste grinsen. Vielleicht war ich einfach zu lange allein unterwegs, vielleicht hatte ich zu viele Gruselgeschichten gelesen. Aber irgendetwas an diesem Ort ließ mich nicht los. Es war nicht nur die Schönheit des Verfalls, sondern auch das Gefühl, dass hier noch etwas wartet, Geschichten, die noch nicht zu Ende erzählt sind, Schatten, die noch nicht ganz verschwunden sind.
Ich verließ das Trung Tam Dieu Duong Nguoi Co Cong mit dem festen Vorsatz, irgendwann zurückzukehren. Vielleicht bei Nebel, vielleicht bei Sonnenschein. Aber eins war sicher, Dieser Ort hatte mich gepackt und ein kleines bisschen Gänsehaut nehme ich als Souvenir mit.




























Ein verlorenes Bauprojekt
Schon beim ersten Schritt auf das Gelände spüre ich, dass hier etwas nicht stimmt. Der Rohbau, den ich bei den Koordinaten gefunden habe, ist kein Einzelgänger, er ist Teil eines riesigen Baustellen Chaos, das sich über Tam Dao zieht. Zwischen 2014 und 2020 wurde hier gebaut, abgerissen, wieder gebaut. Alte Villen, die einst stolz über dem Nebel thronten, wurden dem Erdboden gleichgemacht. An ihrer Stelle ragen jetzt Betonskelette in den Himmel, als hätte jemand mitten im Spiel die Lust verloren.
Die triste Stimmung im Rohbau
Ich laufe durch das Erdgeschoss, vorbei an Haufen von Zement, rostigen Armierungen und zerbrochenen Dachziegeln. Die Stimmung ist bedrückend. Es ist, als hätte jemand das Leben aus diesem Ort gesogen und nur grauen Beton zurückgelassen. Über mir ragen Betonsäulen ins Nichts, als wollten sie den Himmel festhalten und hätten es doch nie geschafft. In den Ecken sammeln sich Pfützen, und der Wind pfeift durch die leeren Fensteröffnungen. Jeder Schritt hallt seltsam nach, als würde das Gebäude meine Anwesenheit kommentieren.
Das Chaos von Tam Dao
Ich beginne zu begreifen, dass dieser Rohbau nur einer von vielen ist. Tam Dao ist zu einer gigantischen Baustelle geworden. Überall Hotels, Resorts, Erholungsparks, viele davon nie fertiggestellt, viele auf Eis gelegt, weil das Geld ausging oder die Pläne sich änderten. Es ist ein Ort, an dem Träume in Beton gegossen und dann vergessen werden. Die verlassenen Bauwerke stehen wie Mahnmale herum, Zeugen einer Zeit, in der hier alles möglich schien und dann doch nichts wurde.
Die Natur erobert zurück
Mit jedem Schritt wird klarer, die Natur hat längst begonnen, sich das Terrain zurückzuholen. Ranken klettern an den Wänden empor, Gras wächst durch die Ritzen im Beton. In den verwilderten Gängen raschelt es, als ob sich Tiere eingenistet hätten. Die Pflanzen scheinen den Rohbau zu umarmen, als wollten sie ihn trösten oder verschlingen. Es ist ein seltsames Gefühl, zwischen all dem Verfall zu stehen, als würde ich beobachten, wie die Zeit rückwärts läuft und die Natur langsam, aber sicher gewinnt.
Gedanken beim Verlassen des Ortes
Als ich den Rohbau verlasse, bleibt ein mulmiges Gefühl zurück. Es ist nicht nur das Chaos der Baustellen, das mich beschäftigt, sondern auch die Frage, was aus all den vergessenen Projekten werden soll. Die verlassenen Gänge, die einsamen Betonsäulen und das unaufhaltsame Wachstum der Pflanzen, all das wirkt wie ein stilles Mahnmal dafür, wie schnell große Pläne im Nebel verschwinden können. Und während ich mich umdrehe, habe ich das Gefühl, als würde mich der Ort noch eine Weile begleiten, wie ein Schatten, der sich nicht abschütteln lässt.
























Begegnung mit der Geistervilla
Manchmal stolpert man über Orte, die wirken, als wären sie aus einer anderen Welt gefallen. Genau so ging es mir, als ich plötzlich vor diesem verlassenen Anwesen in Tam Đảo stand. Die Einheimischen nennen es liebevoll die „Geistervilla“, und das passt irgendwie. Das riesige Gebäude, fast schon ein kleines Schloss, steht seit fast zwanzig Jahren leer. Niemand wohnt hier, niemand kümmert sich drum, und doch zieht es einen magisch an.
Ein Palast, der nie einer wurde
Die Geschichte der Villa ist schnell erzählt, aber sie klingt wie ein modernes Märchen mit düsterem Ende. Vor gut zwanzig Jahren wurde das Anwesen gebaut, mit Blick über das Tal und eine Golfanlage. Es sollte wohl ein luxuriöser Rückzugsort werden, vielleicht sogar ein echtes Château im französischen Stil. Doch nach dem Rohbau war Schluss. Die Bauarbeiten wurden gestoppt, keiner zog je ein. Seitdem steht das Gebäude da, als hätte jemand mitten im Traum einfach aufgehört zu träumen.
Die Natur holt sich alles zurück
Was mich sofort fasziniert: Die Natur hat längst begonnen, sich das Gelände zurückzuerobern. Das Tor ist zugemauert, die alten Wege sind überwuchert, und der einzige Zugang führt quer durchs dichte Gestrüpp. Überall wachsen Moose, Farne und sogar kleine Bäume aus den Ritzen im Stein. In den unvollendeten Räumen liegen noch Baumaterialien herum, als hätten die Bauarbeiter gerade Pause gemacht, aber die Pause dauert hier eben schon zwei Jahrzehnte. Manchmal wirkt es, als wäre die Baustelle noch aktiv, dann wieder wie ein uralter Tempel, den niemand mehr betreten darf.
Spuk und Stille
Die Atmosphäre ist schwer zu beschreiben. Es ist still, aber nicht friedlich. Der Wind pfeift durch offene Fensterhöhlen, irgendwo zwitschert ein Vogel, und manchmal raschelt es im Gebüsch, als würde sich jemand verstecken. Wenn man draußen auf einem moosbedeckten Stein sitzt, spürt man dieses Kribbeln im Nacken, halb Faszination, halb Gänsehaut. Die Einheimischen betreten das Gelände kaum. Kein Wunder, denn der Zugang ist mühsam, man muss sich durchs Dickicht schlagen, über Matsch und Schutt klettern, und überall lauern Dornen und scharfe Steine. Es gibt keine offiziellen Wege, keine Pforte, nichts, was einen willkommen heißt.
Ein Ort voller Fragen
Was bleibt, ist dieses Gefühl, dass hier noch Geschichten schlummern. Reddit-Nutzer nennen das Anwesen das „Château de Tam Đảo“ und rätseln über seine Vergangenheit. Warum wurde es nie fertiggestellt ? Wer hatte die Idee zu diesem Palast, und warum wurde sie aufgegeben ? Die Antworten kennt wohl nur der Wind, der durch die leeren Räume pfeift. Für mich bleibt die Geistervilla ein Ort, an dem sich Lost-Place-Charme, Naturgewalt und ein Hauch von Spuk zu einer ganz eigenen Magie vermischen. Ein perfekter Platz für dramatische Fotos, oder ein Abenteuer, das man so schnell nicht vergisst.
























Ein Schloss, das nie bewohnt wurde, mitten im Nebelwald, das klingt schon wie der Anfang einer düsteren Legende. Aber was ich im „Chateau de Tam Đảo“ erlebt habe, war mehr als nur ein Ausflug zu einem verlassenen Ort. Es war, als würde das Gebäude selbst seine eigenen Geschichten flüstern, irgendwo zwischen Realität und Spuk.
Das erste Gefühl, willkommen im Niemandsland
Kaum hatte ich das Gelände betreten, veränderte sich die Stimmung. Die Luft war kühler, als wäre ich durch eine unsichtbare Wand gegangen. Das Schloss ragte vor mir auf, riesig und unvollendet, mit seinen leeren Fensterhöhlen wie schwarze Augen in einem steinernen Gesicht. Es war totenstill, nur das Rascheln von Blättern und das entfernte Kreischen eines Vogels. Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, obwohl weit und breit kein Mensch zu sehen war.
Das Innere, Schatten, die sich bewegen
Im Inneren wurde das Gefühl noch intensiver. Die Räume waren leer, aber nicht ruhig. Jeder Schritt hallte unnatürlich laut, und manchmal meinte ich, hinter mir ein leises Wispern zu hören. Einmal, als ich um eine Ecke bog, war ich mir sicher, dass sich ein Schatten bewegte, aber da war nichts. Die Treppen wirkten, als würden sie in eine andere Welt führen. In den Ecken sammelte sich Dunkelheit, die selbst das Tageslicht nicht vertreiben konnte. Mein Herz schlug schneller, und ich musste mich zwingen, weiterzugehen.
Die Atmosphäre, als wenn Mauern Geschichten erzählen
Es gibt keine offiziellen Geistergeschichten über das Chateau, aber ehrlich gesagt, der Ort braucht keine. Die offenen Fenster ließen den Wind durch die Räume pfeifen, und manchmal klang es, als würde jemand leise lachen oder flüstern. Das Licht fiel in seltsamen Mustern auf den Boden, und ich hatte ständig das Gefühl, dass etwas knapp außerhalb meines Blickfelds lauert. Einmal hörte ich ein dumpfes Klopfen, wie von Schritten in einem anderen Stockwerk. Ich war mir sicher, allein zu sein, aber in solchen Momenten beginnt man an allem zu zweifeln.
Die Geschichte, ein Traum, der zum Fluch wurde
Das Chateau de Tam Đảo sollte ein Ort voller Leben und Luxus werden, doch jetzt liegt es wie ein gestrandetes Schiff in der Stadt. Die Investoren sind verschwunden, aber manchmal frage ich mich, ob nicht doch etwas zurückgeblieben ist. Vielleicht haben all die unerfüllten Hoffnungen und Pläne ihre eigenen Spuren hinterlassen. Die Umgebung holt sich das Schloss langsam zurück, und es wirkt, als würde das Gebäude selbst nicht loslassen wollen, als hätte es Angst, vergessen zu werden.
Mein Fazit, Faszination mit kaltem Schauer
Als ich das Schloss wieder verlasse, spüre ich, wie die Anspannung langsam von mir abfällt. Tagsüber ist das Chateau ein Ort voller Geheimnisse, aber ich bin froh, dass ich nicht bis zur Dämmerung geblieben bin. Der Ort hat etwas, das einen nicht loslässt, eine Mischung aus Schönheit, Verfall und einer unheimlichen Präsenz, die sich nicht erklären lässt. Wer sich traut, diesen Lost Place zu erkunden, sollte wissen, hier ist die Grenze zwischen Realität und Spuk manchmal nur ein Schatten breit. Und manchmal fragt man sich, ob man wirklich allein ist.
































Ein Ort, der aussieht, als hätte die Zeit einfach aufgehört zu ticken: Die verlassene Bungalowanlage Biệt Thự Nghỉ Dưỡng in Tam Đảo ist so ein Lost Place, der zwischen dichtem Grün und Nebelschwaden langsam von der Natur zurückerobert wird.
Die Bungalows im Dornröschenschlaf
Schon beim Näherkommen spürt man, dass hier einmal große Pläne geschmiedet wurden. Die Anlage besteht aus mehreren einzelnen Bungalows, die sich wie kleine Inseln im Dickicht verteilen. Die Wege zwischen den Häusern sind überwuchert, Gras wächst durch die Ritzen der Steine, und an den Wänden klettern Ranken empor. Die Bungalows selbst wirken trist und verlassen, Fenster fehlen, Türen stehen offen oder sind aus den Angeln gehoben und im Inneren herrscht gähnende Leere. Manchmal findet man noch alte Möbelstücke, die wie vergessene Relikte aus einer anderen Zeit wirken.
Die Atmosphäre, eine Stille, die unter die Haut geht
Es ist diese besondere Stille, die einen sofort umfängt. Kein Lachen, keine Stimmen, nur das leise Rascheln der Blätter und das Zwitschern der Vögel. In manchen Ecken knarzt das Holz, als würde das Haus selbst noch atmen. Die Sonne wirft schräges Licht durch die offenen Fenster, Staub tanzt in der Luft, und jeder Schritt hallt durch die leeren Räume. Es fühlt sich an, als hätte hier vor Jahren jemand seinen Traum vom Rückzugsort in den Bergen gehabt und ihn dann einfach aufgegeben.
Die Geschichte hinter dem Verfall
Die Gegend um Tam Đảo ist bekannt für ambitionierte Bauprojekte, die oft mitten im Bau gestoppt wurden. Immer wieder gab es Pläne für große Ferienresorts, Bungalowanlagen und luxuriöse Rückzugsorte, die dann aus verschiedensten Gründen, fehlende Genehmigungen, Naturschutz, Geldmangel oder geplatzte Investitionen, nie fertiggestellt wurden. Auch die Biệt Thự Nghỉ Dưỡng scheint so ein Opfer der Umstände zu sein. Vieles deutet darauf hin, dass das Projekt einfach aufgegeben wurde, bevor die ersten Gäste einziehen konnten. Die Gebäude stehen da wie Mahnmale an geplatzte Träume und zu große Visionen.
Lost Place Feeling, zwischen Neugier und Gänsehaut
Beim Streifzug durch die Anlage spürt man diesen ganz eigenen Reiz. Die Mischung aus Verfall, Natur und der Ahnung, dass hier einmal Leben war. Es ist ein bisschen wie in einem vergessenen Ferienlager, nur dass die Zeit hier endgültig stehen geblieben ist. Man kann sich gut vorstellen, wie die Anlage eines Tages wieder von der Natur verschluckt wird, bis nur noch ein paar Fundamente und Mauern übrig sind.
Fazit
Die verlassene Bungalowanlage bei Tam Đảo ist ein echter Geheimtipp für alle, die Lost Places lieben. Hier gibt es keine spektakulären Legenden oder schaurigen Geistergeschichten, aber die Atmosphäre ist trotzdem intensiv. Zwischen den leeren Häusern und dem wilden Grün bekommt man eine Ahnung davon, wie schnell große Pläne im Nebel der Berge verschwinden können. Wer sich traut, diesen Ort zu erkunden, nimmt garantiert ein Stück Gänsehaut und viele Fragen mit nach Hause.
























Ein letzter Lost Place hier im Ort
Schon beim Näherkommen spüre ich, wie sich die Atmosphäre verdichtet. Das Lagerhaus steht da wie ein Relikt aus einer anderen Zeit, seine Mauern grau und von der Witterung gezeichnet. Direkt am Eingang baumelt das alte Schild noch schief in den Angeln, als würde es jeden Moment endgültig zu Boden fallen. Die Aufschrift ist kaum noch zu erkennen, die Buchstaben von Wind und Regen ausgewaschen. Es wirkt wie ein letzter Gruß aus der Vergangenheit, ein stummer Zeuge dessen, was hier einmal Alltag war.
Zwischen rostigen Generatoren und leeren Augen
Ich trete ein und sofort umfängt mich eine eigentümliche Stille. Nur mein Atem und das leise Knirschen von Schutt unter meinen Schuhen sind zu hören. Das Licht fällt durch die leeren Fensterhöhlen, die wie schwarze Augen in die Fassade geschnitten sind. Früher muss es hier laut gewesen sein, Maschinenlärm, Stimmen, das Kommen und Gehen von Arbeitern. Jetzt stehen nur noch ein paar alte Generatoren herum, riesige Metallklötze, die in der Ecke vor sich hin rosten. Es sieht aus, als hätten sie vor Jahren einfach aufgehört zu arbeiten und niemand hat sich mehr um sie gekümmert.
Ich gehe langsam an ihnen vorbei, streiche mit der Hand über das kalte Metall. Die Generatoren wirken wie schlafende Riesen, als könnten sie jederzeit wieder zum Leben erwachen und das Gebäude mit ihrem Brummen füllen. Doch alles bleibt still. An den Wänden blättert die Farbe ab, und in den Ecken sammeln sich Spinnweben. Die Fensterhöhlen lassen den Wind ungehindert hindurchstreichen, und manchmal glaube ich, ein Flüstern zu hören, als würden die Mauern selbst Geschichten erzählen.
Die Leere, die bleibt
Je weiter ich in das Lagerhaus vordringe, desto mehr spüre ich diese eigenartige Mischung aus Beklommenheit und Faszination. Es ist, als würde die Zeit hier anders ticken. Jeder Schritt hallt nach, jeder Schatten scheint sich zu bewegen. Ich stelle mir vor, wie es hier früher ausgesehen haben muss, Kisten, Regale, vielleicht sogar ein paar vergessene Werkzeuge. Jetzt ist nichts mehr davon übrig. Nur noch Leere, die sich wie ein unsichtbarer Nebel zwischen die Mauern legt.
Ich bleibe an einem der Fenster stehen und blicke hinaus. Das Licht ist fahl, die Welt draußen wirkt weit entfernt. Drinnen im Lagerhaus scheint es, als würde jeder Laut verschluckt. Ich frage mich, wer hier wohl der letzte war, der die Tür hinter sich zuzog. Ob er wusste, dass dies das Ende war ? Oder ob er glaubte, irgendwann wiederzukommen ?
Abschied vom letzten Lost Place
Mit jedem Schritt zurück zum Ausgang wird mir bewusst, dass dies mein letzter Lost Place in Tam Dao ist. Nicht mein letzter Tag hier, aber das letzte Mal, dass ich durch einen dieser verlassenen Orte streife. Es fühlt sich an wie ein Abschied, aber auch wie ein Versprechen, die Geschichten dieser Orte leben weiter, solange jemand sie erzählt.
Ich drehe mich noch einmal um, blicke auf das schiefe Schild, die rostigen Generatoren, die leeren Fensterhöhlen. Das Lagerhaus bleibt zurück, doch ein Teil davon nehme ich mit, als Erinnerung, als Gänsehautmoment, als kleine Prise Grusel, die mich noch eine Weile begleiten wird.












