Motorradtour in die Berge
Los ging es am heutigen Tage erst einmal mit einer Runde „Frühsport“. Hatte in meiner Unterkunft erfahren, das es hier direkt im Ort eine kleine Höhle gibt, allerdings müsste man dazu ein „paar“ Stufen steigen. Okay, das hörte sich gut an, nichts wie hin. Unten das Moped bei einer Familie abgestellt (etliche Käfige mit Singvögel und ein Wiesel waren auch in der Unterkunft), meine 10.000 Dong (0,4 €) Eintritt bezahlt und los ging es. Das mit den „paar“ Stufen war dann auch „nur leicht“ untertrieben. 1200 Stufen hoch bis zum Höhleneingang… Keine Ahnung mehr wie lange ich dafür gebraucht habe, runter waren es jedenfalls knapp 15 Minuten und meine Knie wollten danach nicht mehr aufhören zu wackeln…
Wenn man dann sieht, das manche Bauern und Bäuerinnen da jeden Tag mehrmals hoch und runterlaufen – Hut ab.
Aber es hat sich gelohnt. Zum einen war die Aussicht heute Phänomenal, da endlich das Tiefdruckgebiet durchgezogen ist und ein klarer Himmel ein gute Fernsicht erlaubte und die Höhle an sich war auch eine nette Abwechslung. Zwar nicht riesen groß aber schöne Gesteinsformationen und meist auch genügend Licht. War wohl vor langer Zeit auch einmal beleuchtet, aber da waren nur noch Überbleibsel der Installation zu sehen.
Nachdem sich dann meine Beine etwas erholt hatten und ich in Guesthouse noch kurz geduscht hatte, ging es nun auf einen Roadtrip Richtung Hang Kai. Dort sollte ein schön gelegener Aussichtspunkt sein und da ja das Wetter heute top war hieß es nichts wie hin. Nachdem es von dem Höhenpass in die tieferen Bergregionen ging, kam man aus dem staunen nicht mehr raus. Hinter jeder Kurve einen neue atemberaubende Landschaft. Man wusste gar nicht wo man zuerst hinsehen sollte.
Kurz vor dem Ziel wurde es dann nochmal kurz ein wenig „haarig“, den die „Straße“ war nur noch ein kleiner Pfad, an dem es links von mir ohne irgendeine Art von Abgrenzung in die Tiefe ging. Nun den No Risk No Fun….
Das Restaurant – sofern man es so nenne kann, so läuft der Platz zumindest unter Google – ist eine kleiner Imbiss, der aber auch nur nach Lust und Laune betrieben wird. Der Inhaber lag jedenfalls gemütlich in einer Hängemappe und rauchte seine – hier übliche – Bambuspfeife mit was auch immer darin….
Die Aussicht war jedenfalls fantastisch und auch die (kostenfreie) Anlage war schön gestaltet und für ein paar nette Motive gut.
Bei meiner Fahrt über den Gebirgspass, sah ich noch diese große Hinweistafel an einem Abzweig und beschloss nun auf der Rückfahrt dieser Strecke zu folgen. Den Pass kannte ich ja und immer nur über den schnellsten Weg, nö.
Da verpasst man effektiv zu viel. Als ich dann so gemütlich durch die Bergstraßen rollte, entdeckte ich linkerhand von mir eine Leiter welche den Fels hinaufführte. Also kurzerhand noch einen Stopp eingelegt und die Leiter empor gekraxelt und siehe da, eine kleine Höhle. Natürlich kurz ein paar Bilder gemacht und weiter ging es…
Laut Google waren es von meinem jetzigen Punkt – der Höhle – zum Wasserfall nur noch 3 Kilometer. Das typische Google Problem, wenn ein Punkt inmitten der Natur liegt, schickt es Dich irgendwo hin und den Rest des Weges dann zu Fuß. Ist ja kein Problem, nur bin ich halt kein Klippenspringer und fliegen kann nur meine Drohne.
Also mal wieder die Anwohner hier befragt und nach einigem hin und her dann endlich den richtigen Weg erfahren. Dann an der Straße das Motorrad abgestellt und über den ziemlich sumpfigen Weg Richtung Wasserfall marschiert. Ich muss sagen, der war ein richtiges Highlight. Dadurch das es sich mehrfach geteilt hat und über verschieden Felsvorsprünge herunterstürzte, war es ein herrliches Naturschauspiel…
Etwas zurückgesetzt vom Wasserfall befindet sich dann noch dieses scheinbar nie richtig fertiggestellte Gebäude, welches wohl mal als Versammlungspunkt dienen sollte. Die Fronttreppe aus Beton ist fertig, die beiden seitlichen Treppen sind nur provisorische Holztreppen, welche auch schon wieder frei in der Luft hängen. Seitlich ist alles verglast und abgesperrt und an der Stirnseite ist nur die Glastür vorhanden. Kabel sind verlegt, aber angeschlossen ? Fehlanzeige. Innen hängt eine Tafel von 2018. Keine Ahnung, warum das Gebäude nicht fertiggestellt wurde. Sieht jedenfalls interessant aus und auch gut auf Google Map in der Satellitenansicht zu erkennen.
So nun wurde es dann langsam Zeit, die Heimfahrt anzutreten. Ich merkte wie die Temperaturen langsam von T-Shirt auf Pullover Level herunterfielen und zudem begann es zu dämmern. und bei Nacht fahre ich nun mal ungern auf unausgebauten Pisten, auch wenn die Landschaft noch so faszinierend ist.
An der Talsperre musste ich dann aber doch noch einmal kurz anhalten, sie lässt einen dann aber erahnen, welche Wassermassen hier wohl in der Regenzeit herunterdonnern müssen.