Der zweite Tag um Cou Bang
Mein erster Stop heute war dann auch mein letzter Stop vom gestrigen Tage nur dieses mal mit ausreichend Licht. Bei dem Lost Place Teil handelte es sich wohl um eine alte Gießerei. Ist zwar nur eine Vermutung, aber anhand der Formen und des Hochofens kann ich mir zumindest im Moment keine andere schlüssige Funktion vorstellen. Das Gelände wird wohl teilweise noch als Lager genutzt, da hinter einigen verschlossenen Türen diverse Ersatzteile zu erkennen waren.
Weiter ging es dann über den Ma Phuc Pass, der sich langsam über mehrere Kurven in die Höhe schraubt.
Über kleine Straßen mit schönen kleinen Mauern führt der Weg zum Love Lake oder auch Angel Eye Mountain. Das Engelsauge des Berges ist eine rund 50 Meter große, auffällige runde Höhle in rund 60 Meter Höhe. Vom Lake ist um diese Jahreszeit nicht viel zu sehen, einzig ein kleiner Wasserfall etwas abseits speist den Fluss, der stellenweise kaum wahrnehmbar ist. Dafür ist alles grün und überall weiden die Wasserbüffel. Da das Angel Eye nicht zu übersehen ist, war mein erster Gedanke, da fliege ich mit der Drohne durch, war mir dann aber doch zu heikel, zumal auch das Radar der Drohne beim Anflug stöndig zu piepsen begann. Aber während ich mit meiner Drohne in der Luft war, gesellte sich ein Vietnamese zu mir und begutachtete neugierig was ich da treibe. Als ich mir dann aus meiner Box noch ein Gingerbonbon holte, machte er einen fragenden Ausdruck und ich gab ihm den Rest der Packung (Zigaretten hatte ich ja keine, da hatte er mich vorher mit Handzeichen danach gefragt).
Daraufhin fing er wie wild an mit den Händen zu fuchteln und meinte ich solle ihm folgen. Eigentlich wollte ich mir das etwas schlammig aussehenden Gefälle ersparen, aber was solls, nix wie hinterher. Er führte mich dann erst an den Wasserfall, dann ging es querbeet an den grasenden Büffeln vorbei zu einer Höhle, wo wir dann unsere Mopeds abstellten. Doch dazu dann mehr bei dem nächsten Album.
Wie zuvor gesagt, ging es über einen kleinen Pfad bis zum Eingang dieser Höhle, in welche der Fluss verschwand. Er wollte sie mir mit aller Gewalt zeigen, also folgte ich seinen Anweisungen und zog meine Schuhe und Strümpfe aus. Wehe wenn ich dies nicht getan hätte, dann stände ich jetzt ohne da. Man sieht ja einigen Bilder wie schlammig es da war. Einmal versank ich bis zu den Waden im Glibber und musste aufpassen, das ich nicht vornüber falle und meine Kamera und alles andere im Matsch landet. Wir gingen ca. 150 Meter in die Höhle hinein, da wir aber nur unsere Handy Lichter hatten, sah er ein, das ein keinen Sinn macht noch weiterzugehen. War trotzdem spaßig, vor allem das Geräusch beim laufen…
Nach der Höhle wollte er noch mit mir eine „kleine“ Trekkingtour auf den Berg machen. Zu Anfang war der Weg wirklich mehr oder weniger ein Spaziergang, aber dann ging es querfeldein nach oben. Auf meine Frage (mit Händen und Füssen, da er kein English und ich kein Vietnamesisch) wie lange der Trip ungefähr ginge – 2 Stunden hin, 2 Stunden zurück – machte ich ihm dann doch begreiflich, das der Trip heute für mich nicht machbar ist, da ich zum einen noch ein zweites Ziel hatte und zum anderen meine heutigen Schuhe für so einen Ausflug überhaupt nicht geeignet waren. Also zurück zu den Mopeds und wieder auf die befestigte Straße dabei ging es dann nochmals durch den Awesome Love Lake, welcher in dieser Jahreszeit eine grüne ausgedehnte Weidelandschaft ist.
Nach dem Angel Eye Mountain wollte ich dann noch an den auf der Karte bzw. im Loop Verzeichnis angegebenen Lake. War ja auch nicht all zuweit entfernt, also nichts wie hin. Zu meiner Überraschung stieß ich dann auf ein verlassenes Erholungsresort. An manchen Stellen sieht es so aus, als wäre gestern erst abgeschlossen worden, wie z.B. das Restaurant und das Cafe, wenn man aber dann weiter hineinkommt, merkt man das hier schon länger der Ofen aus ist. Die Zimmer (welche zu öffnen waren) komplett leer, an anderen welche verschlossen waren die Fenster voller Ameisen und Fliegen (möchte nicht wissen, was in den Zimmern war), das ehemalige Schwimmbad zerfallen, die Ausflugsboote zerstört oder rosten abseits vor sich hin. Die im Anschlag am Eingang des Areals gezeigte Höhle war leider mit einem massiven Gittertor und Schloss verriegelt.
Einzig ein paar Bauern und Fischer haben es sich auf dem Gelände gemütlich gemacht (hier bin ich zum ersten mal mit dem Ausruf COVID verjagt worden, haben echt Angst vor allen Ausländern wegen dem Virus). Ansonsten war es aber eine schöne Location mitten in der Natur. Schade das sie nicht mehr genutzt wird.
Anschließend nichts wie zurück, da die Dämmerung einsetzte und es nicht wirklich spaßig ist in dieser kurvigen Landschaft bei Nacht zu fahren.