Abenteuer im Ausnahmezustand
Mein Lockdown in Ba Be
Stell dir vor, du sitzt in einem kleinen vietnamesischen Dorf, umgeben von sattgrünen Bergen, während draußen die Welt plötzlich stillsteht. Genau das ist mir passiert. Noch während ich auf meine Untersuchungsergebnisse wartete, kam die Nachricht: Lockdown. Der VN Express brachte es auf den Punkt, zwei Wochen Ausnahmezustand. Keine Chance, weiterzureisen. Erst einmal war ich in Ba Be gestrandet. Und plötzlich war alles anders.
Eingeschlossen im Paradies
Klingt erstmal dramatisch, oder? Aber ehrlich gesagt, hätte ich es auch schlimmer treffen können. Ba Be ist ein Ort, der mit seiner unberührten Natur sofort den Stress aus den Gedanken zieht. Die Berge wirken wie grüne Wellen, die sich am Horizont verlieren, und überall glitzert Wasser. Der berühmte Ba Be See liegt ruhig da, als hätte er schon viele Stürme überstanden und würde sich über ein bisschen Lockdown nur amüsieren.
Natürlich war da dieses mulmige Gefühl, nicht zu wissen, was die Untersuchungsergebnisse bringen würden. Aber die Natur hier hat eine besondere Art, Sorgen leiser werden zu lassen. Ich habe mir vorgestellt, wie ich, sobald ich die Freigabe aus dem Krankenhaus bekomme, einfach losziehe, die frische Luft einatme und mich von der Landschaft tragen lasse.
Begegnungen auf Abstand
Die Menschen im Dorf begegneten mir mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht. Verständlich, schließlich war ich der Fremde, der plötzlich länger blieb als geplant. Trotzdem gab es diese kleinen, wortlosen Gesten: Ein Lächeln hinter der Maske, ein freundliches Winken von der anderen Straßenseite. Manchmal kam ich mir vor wie in einem Film, in dem alle die gleiche Hauptrolle spielen: Überleben mit Würde und einem Funken Hoffnung.
Natur als Zuflucht
Während ich also auf meine Freilassung aus dem Hotelzimmer wartete, wurde die Natur mein bester Freund. Ich stellte mir vor, wie ich am Ufer des Sees sitze, die Füße im Wasser, während die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet. Die Geräusche des Waldes, das Zwitschern der Vögel, das leise Plätschern, all das wurde zu meinem täglichen Begleiter.
Humor als Überlebensstrategie
Manchmal musste ich über mich selbst schmunzeln. Wer hätte gedacht, dass ich einmal in einer Pandemie in einem vietnamesischen Dorf festsitzen würde? Ich stellte mir vor, wie ich später Freunden erzähle: „Weißt du noch, damals, als ich in Ba Be im Lockdown war? Da habe ich gelernt, wie viele verschiedene Grüntöne es wirklich gibt.“
Motivation aus dem Moment
Diese Zeit hat mir gezeigt, dass auch Stillstand eine Reise sein kann. Manchmal ist es das Beste, einfach stehenzubleiben, durchzuatmen und zu beobachten, was um einen herum passiert. Die Natur, die Menschen, die kleinen Momente, sie alle erzählen ihre eigenen Geschichten, wenn man nur zuhört.
Also, falls du jemals in einer ähnlichen Situation steckst: Sieh es als Chance. Die Welt hält vielleicht kurz an, aber das Leben geht weiter, manchmal sogar schöner, als du es geplant hättest.
