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Vietnam

Vergnügungspark Sunworld in den Ba Na Hills

Frühstart ins Abenteuer: Aufbruch zu den Ba Na Hills

Der Tag beginnt für mich mit einem Weckruf, der noch in die Nacht hineinreicht. Eigentlich wollte ich nur ein paar Bilder von der berühmten Golden Bridge machen, aber nach kurzer Recherche war klar: Das Bauwerk liegt mitten in einem riesigen Vergnügungspark, etwa 60 Kilometer entfernt. Also sitze ich schon um 4.30 Uhr auf dem Motorrad, die Straßen sind noch leer und die frische Morgenluft macht richtig wach. Ein kurzer Halt für ein improvisiertes Frühstück – ich ahne, dass die Preise im Park später gesalzen sein werden und dann geht’s los Richtung Berge.

Ankunft im Tal: Der erste Eindruck und das große Tor

Kurz vor sieben Uhr erreiche ich den Fuß der Ba Na Hills. Der Eingangsbereich ist beeindruckend, alles wirkt riesig und ein bisschen wie aus einem Fantasyfilm. Ich kaufe mein Tagesticket (knapp 30 Euro), schaue mich neugierig um und freue mich, dass noch nicht viele Besucher da sind. Die Stimmung ist entspannt, fast feierlich.

Schweben über dem Dschungel: Die spektakuläre Seilbahn

Das Seilbahnsystem hier ist wirklich eine Klasse für sich. CNN zählt es zu den zehn beeindruckendsten der Welt. Es gibt fünf verschiedene Strecken, die locker 6.500 Leute pro Stunde transportieren können. Und zum ersten Mal in meinem Leben liegt in einer Seilbahn eine Spucktüte bereit das kannte ich sonst nur aus dem Flugzeug. Die Fahrt nach oben ist atemberaubend: Unter mir erstreckt sich dichter Dschungel, Nebelschwaden ziehen durch die Baumwipfel, und die Sonne kämpft sich langsam durch die Wolken. Allein in der Kabine genieße ich die Stille und den Ausblick.

Magischer Moment: Die Golden Bridge ganz für mich allein

Oben angekommen, bin ich tatsächlich unter den ersten Besuchern. Die Golden Bridge liegt fast menschenleer vor mir, ein seltener Anblick. Die riesigen steinernen Hände, die die Brücke scheinbar in den Himmel heben, wirken in der morgendlichen Stille fast surreal. 1.414 Meter über dem Meer, 150 Meter lang, knapp 13 Meter breit, ein echtes architektonisches Highlight. Ich kann in Ruhe Fotos machen, bevor die Touristenströme einsetzen. Es fühlt sich an, als hätte ich die Brücke ganz für mich allein.

Zwischen Fantasie und Blumen: Der skurrile Vorplatz

Von der Brücke aus gelange ich auf einen kleinen Vorplatz, der mit allerhand skurrilen Fantasiegestalten und bunten Blumen geschmückt ist. Es wirkt ein bisschen wie ein Märchengarten, irgendwo zwischen Disneyland und vietnamesischer Folklore. Ich lasse mich treiben, schieße ein paar Fotos und genieße die verspielte Atmosphäre.

Wege der Stille: Vom Glastunnel zum Meditation Place

Nach dem Durchqueren eines bunten Glastunnels stehe ich vor der Wahl: Links hoch zum „The Royal Villa“ und „Meditation Place“, rechts zum Le Jardin D’amour. Ich entscheide mich für den Aufstieg und werde mit einem tollen Blick über die Anlage belohnt. Hier oben ist es deutlich ruhiger, fast schon meditativ. Ich setze mich auf eine Bank, atme durch und genieße die Stille.

Im Heiligen Garten: Französische Romantik und stille Kontraste

Der Holy Garden ist im klassisch französisch-romantischen Stil gehalten. Die Architektur spielt mit Kontrasten, Leidenschaft und Sanftmut, Nähe und Distanz. Es ist ein ruhiger Ort, der zum Nachdenken einlädt. Ich schlendere durch die gepflegten Wege und lasse die besondere Stimmung auf mich wirken.

Unterirdische Zeitreise: Der Weinkeller Bar Debay

Im Kellergewölbe „Bar Debay“ tauche ich in die Geschichte der Weinkellerei ein. Der über hundert Jahre alte Weinkeller erzählt von der französischen Kolonialzeit. Besonders spannend finde ich die Miniaturwelten, die in den alten Weinfässern nachgebaut wurden. Ein angenehmer Kontrast zum Trubel draußen.

Verirrt und gefunden: Abenteuer im Garten der Liebe

Le Jardin D’amour besteht aus neun verschiedenen Themengärten. Mein Highlight ist der kleine Irrgarten. Dort begegne ich einem völlig verzweifelten Jungen, der nach seinem Vater ruft. Nach einigem freundlichen Zureden, mein Koreanisch ist leider nicht existent, lässt er sich von mir zum Ausgang bringen, wo sein Vater schon wartet. Ein kleines Abenteuer, das mir und dem Jungen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Pfauenblick: Panorama vom Sun World Garten

Ein weiterer Teil des Gartens der Liebe ist als riesiger Pfau angelegt. Von hier oben habe ich einen fantastischen Blick ins Tal und auf die umliegenden Berge. Die Farbenpracht und die kunstvolle Gestaltung sind wirklich sehenswert. Ich nehme mir Zeit, einfach nur zu schauen und zu staunen.

Spirituelle Höhe: Die Linh Ứng Pagode und ihre Wächterkiefer

Die Linh Ứng Pagode thront auf fast 1.500 Metern Höhe. Vor der Pagode steht eine seltene Kiefer mit drei Nadeln, die auf der Roten Liste Vietnams steht. Die Pagode bildet zusammen mit zwei weiteren in der Region ein spirituelles Dreieck, das Danang beschützen soll. Die Atmosphäre hier oben ist ruhig und andächtig. Ich genieße die Aussicht und die besondere Energie des Ortes.

Mit der Standseilbahn zurück: Drohnenflug und neue Perspektiven

Mit der aus der Schweiz importierten Standseilbahn geht es wieder nach oben in den Le Jardin D’amour. Die Fahrt dauert knapp 90 Sekunden und bietet tolle Ausblicke auf verschiedene Parkbereiche. Hinter der Talstation entdecke ich ein noch nicht eröffnetes Hotel, der perfekte Ort, um meine Drohne unbemerkt steigen zu lassen und ein paar Luftaufnahmen zu machen.

Ruhepol im Trubel: Entspannung im Rain Sheltering Teahouse

Das Rain Sheltering Teahouse ist einem traditionellen nordischen Herrenhaus nachempfunden. Drinnen herrscht absolute Ruhe, die Zen Einrichtung, Musik und der Blick auf die Berge sorgen für Entspannung. Hier kann ich dem ganzen Trubel entkommen und bei einer Tasse Tee einfach mal durchatmen.

Kitsch und Kathedralen: Das französische Dorf

Das French Village ist eine Replik des romantischen Frankreichs. Für meinen Geschmack etwas zu kitschig, vor allem die ständige Musikberieselung ist gewöhnungsbedürftig. Aber die asiatischen Besucher lieben es, und durch die Kathedrale und ohne die vielen Verkaufsstände könnte man sich tatsächlich wie im mittelalterlichen Frankreich fühlen.

Unterirdischer Nervenkitzel: Der Fantasy Park

Der Fantasy Park ist von Jules Verne inspiriert und bietet viele Attraktionen, von Bobbahnen bis zu interaktiven Spielen. Die Höhlenarchitektur ist besonders, aber mit europäischen Freizeitparks nicht wirklich vergleichbar. Auch der Zugang zu den Bobbahnen führt durch diese Höhlenwelt, ein bisschen wie eine Zeitreise ins Innere der Erde.

Holz, Buddha und Stille: Das Linh Phong Zen Kloster

Das Linh Phong Zen Kloster, auch Nordpagode genannt, ist komplett aus Erythrophleum Fordii Holz gebaut. Im Kloster stehen die Statue von Buddha und 18 Alahats in zwei Reihen. Der oberste Mönch lebt im Nebengebäude, und die Atmosphäre ist geprägt von Ruhe und Spiritualität.

Pilgerziel am Gipfel: Die Linh Tu Pagode der Heiligen Bergmutter

Die Linh Tu Pagode der Heiligen Bergmutter liegt am höchsten Punkt von Danang (1.487 Meter). Sie ist der Schutzpatronin der Ba Na Hills gewidmet. Es heißt, wer diese Pagode besucht, findet innere Ruhe und lässt weltliche Sorgen hinter sich. Der Ausblick von hier oben ist grandios.

Durch die Wolken zurück: Seilbahnfahrt mit Gänsehaut

Der Rückweg mit der Seilbahn auf der anderen Seite der Anlage ist fast unwirklich. Vom schönsten Sonnenschein an der Bergstation fahre ich mitten durch die Wolken. Der Dschungel und die entgegenkommenden Kabinen wirken gespenstisch. Kaum bin ich durch die Wolkendecke, eröffnet sich wieder eine fantastische Aussicht.

Abschiedstrubel: Menschenmassen und vergessene Handys

Am Ausgang gibt es einen kleinen Schaukasten mit vergessenen Gegenständen, vor allem Handys. Ich frage mich immer, wie man in Zeiten, in denen jeder ständig am Handy hängt, so etwas vergessen kann. Unten angekommen ist es inzwischen richtig voll, der Besucherstrom reißt auch am späten Nachmittag nicht ab. In der Garage muss ich mein Motorrad zwischen unzähligen anderen erst einmal wieder finden. Alles in allem war es aber ein schöner Ausflug.

Die Welt von oben: Drohnenaufnahmen und Rückblick

Zum Abschluss lasse ich noch einmal die Drohne steigen. Die Luftaufnahmen zeigen erst, wie riesig und abwechslungsreich das Gelände wirklich ist. Ein Tag voller Eindrücke, Begegnungen und kleiner Abenteuer, Sun World Ba Na Hills bleibt definitiv in Erinnerung.

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