Auf Entdeckungsreise in der Umgebung
Zwischen Tropenregen und Kunstgenuss – Mein Tag in Ubud
Manchmal schreibt das Wetter das Drehbuch für den perfekten Reisetag. Als ich an diesem Morgen in Ubud aufwachte, trommelte der Regen so heftig aufs Dach, dass ich kurz überlegte, mich einfach wieder umzudrehen. Doch genau solche Tage sind es, die Geschichten schreiben – von spontanen Entdeckungen, überraschenden Begegnungen und Momenten, die man nie mehr vergisst. Komm mit auf meine Reise durch Ubuds kulturelle Schätze, versteckte Tempel, magische Reisfelder und ein ganz persönliches Konzert, das ich so schnell nicht mehr loslassen werde.
Farbenrausch im Museum – Wenn der Regen zur Muse wird
Der Himmel über Ubud hatte sich in ein dramatisches Grau gehüllt, als ich mich auf den Weg machte. Statt Flip-Flops und Sonnenbrille griff ich zu Regencape und Schirm – heute war Museumstag. Das Museum, das ich mir ausgesucht hatte, ist nicht nur eines der größten, sondern auch eines der beeindruckendsten auf der Insel. Schon beim Betreten spürte ich diese besondere Atmosphäre: Der Duft von Holz, das sanfte Licht, das durch die Fenster fiel, und die leise Musik, die durch die Hallen schwebte.
In jedem Raum warteten neue Überraschungen auf mich. Indonesische Künstler, internationale Maler, filigrane Schnitzereien, mächtige Skulpturen und Gemälde, die Geschichten erzählten – ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Besonders die Ecke, die dem niederländischen Impressionisten Arie Smit gewidmet war, zog mich in ihren Bann. Seine Farben, seine Sicht auf Bali, seine Liebe zu den Menschen und der Landschaft – all das spürte ich in jedem Pinselstrich.
Ich schlenderte durch die verschiedenen Gebäude, ließ mich treiben, sog die Eindrücke auf wie ein Schwamm. Es war, als würde das Museum mit jedem Schritt ein neues Fenster zur balinesischen Seele öffnen. Und während draußen der Regen langsam nachließ, fühlte ich mich inspiriert und voller Energie. Wer hätte gedacht, dass ein Regentag so bunt sein kann?















Sonnenstrahlen und Reisfelder – Auf der Suche nach dem echten Bali
Kaum hatte ich das Museum verlassen, brach die Sonne durch die Wolken. Der Regen hatte die Luft gereinigt, alles roch frisch und lebendig. Mein Entdeckergeist war geweckt – jetzt wollte ich Bali erleben, wie man es sich erträumt. Also nichts wie ab ins Auto und auf zu den berühmten Reisterrassen von Tegallalang.
Schon auf dem Weg dorthin merkte ich: Ich war nicht die Einzige mit dieser Idee. Busse, Autos, Roller – die Hauptstraße war ein einziges Gewimmel. Souvenirläden, Restaurants, Menschenmassen – von der erhofften Idylle war wenig zu spüren. Ich versuchte, einen Blick auf die Terrassen zu erhaschen, aber zwischen all dem Trubel war das gar nicht so einfach.
Kurz überlegte ich, weiterzufahren und die Felder von hinten zu erkunden. Doch dann erinnerte ich mich an das kleine, fast geheime Reisfeld in Ubud selbst – die Magical Ricefields. Hier war es ruhig, grün und friedlich. Ich spazierte ein Stück durch das hohe Gras, hörte das Zwitschern der Vögel und das Summen der Insekten. Nach ein paar Fotos und einem tiefen Atemzug zog es mich weiter. Manchmal sind es die unscheinbaren Orte, die die schönsten Erinnerungen schenken.










Tempelzauber am Straßenrand – Ein Ort für stille Momente
Mitten im Trubel von Ubud, direkt an der Hauptstraße, versteckt sich ein Tempel, den man leicht übersehen könnte. Die meisten Besucher kommen abends zu einer der vielen Folk Shows, die hier stattfinden. Doch ich hatte Glück – oder einfach gutes Timing. Als ich tagsüber vorbeischaute, war ich der einzige Besucher. Nur ein paar Mönche huschten durch die Anlage, ihre orangefarbenen Gewänder leuchteten im Sonnenlicht.
Ich setzte mich auf eine der steinernen Bänke, schloss die Augen und lauschte dem leisen Klang der Glocken. Der Lärm der Straße war plötzlich ganz weit weg. Es war, als hätte ich einen geheimen Ort für mich allein gefunden, einen Platz zum Durchatmen und Nachdenken. Die Stille, die Farben, der Duft von Räucherstäbchen – all das machte diesen Moment magisch.















Ein Abend, ein Musiker, ein Privatkonzert
Manchmal sind es die Zufälle, die das Reisen so besonders machen. Auf einem meiner Spaziergänge durch Ubud sprach mich ein freundlicher Musiker namens Joseph Jaques an. Er erzählte mir von seinem kleinen Solokonzert in einer Galerie – Klavier, Gitarre, Gesang. Ob ich nicht vorbeikommen wolle? Klar, warum nicht – für Live Musik bin ich immer zu haben.
Am Abend betrat ich die Galerie und war baff: Ich war tatsächlich der einzige Gast. In Ubud liefen gerade die Vorbereitungen für das große Ogu Ogu Festival, alle waren unterwegs. Doch Joseph ließ sich davon nicht beirren. Er setzte sich ans Klavier, griff zur Gitarre, sang – nur für mich. Wir lachten, plauderten, und ich fühlte mich wie bei einem Wohnzimmerkonzert unter Freunden. Ein Abend, den ich nie vergessen werde.










Musik, Menschen, Lebensfreude – Mein Abschluss im Bohemia
Nach dem Konzert empfahl mir Joseph noch das Bohemia – ein Ort, an dem regelmäßig Live Musik gespielt wird. Ich ließ mich treiben, tauchte ein in das bunte Treiben, bestellte mir ein kühles Getränk und genoss die Musik. Hier, zwischen Einheimischen und Reisenden, spürte ich die Lebensfreude, die Bali so besonders macht.










Fazit: Ubud – Wo jeder Tag eine Überraschung ist
Dieser Tag in Ubud war wie eine Wundertüte: erst Regen, dann Kunst, dann Sonne, Reisfelder, Tempel, Musik und Begegnungen, die das Herz berühren. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, Pläne loszulassen und sich einfach treiben zu lassen. Denn genau dann passieren die schönsten Dinge – und plötzlich bist du mittendrin in deiner ganz eigenen Bali-Geschichte.
