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Philippinen

Whalewatching in Oslob & die Dao Falls in Moalboal

Zwischen Giganten und Geheimtipps – Mein Abenteuer auf Cebu

Kennst du dieses Kribbeln, wenn ein lang gehegter Traum endlich wahr wird? Genau so fühlte ich mich, als ich mich noch im Halbschlaf in aller Herrgottsfrühe auf den Weg machte, um endlich die legendären Walhaie von Oslob zu sehen. Doch was dann folgte, war nicht nur ein Treffen mit den sanften Riesen der Meere, sondern auch eine Reise voller Kontraste – von Menschenmassen am Morgen bis zu einsamen Wasserfällen am Nachmittag. Komm mit, ich nehme dich mit auf meinen Tag voller Überraschungen, Begegnungen und unvergesslicher Momente auf Cebu!

Morgengrauen, Vorfreude und ein bisschen Chaos

Es ist 2:30 Uhr morgens – die Stadt schläft noch tief und fest, während ich mit einer ortskundigen Bekannten in ihrem kleinen Auto Richtung Süden rattere. Cebu City liegt hinter uns, die Straßen sind leer, und ich bin gleichzeitig hundemüde und aufgeregt wie ein Kind vor Weihnachten. Ich habe schon so viel von den Walhaien gehört, gelesen, geträumt – heute soll es endlich passieren.

Als wir gegen 8 Uhr in Oslob ankommen, trifft mich erst einmal der Schlag: Menschen. Überall. Ich hatte ja mit Andrang gerechnet, aber das hier ist eine ganz eigene Liga. „Na, das kann ja heiter werden“, murmele ich, während ich mich brav in die Schlange zur Registrierung einreihe. Immerhin, ich bin ja jetzt schon mal da – da wird durchgezogen.

Die Formalitäten laufen erstaunlich fix: Zettel ausfüllen, 1000 Peso abdrücken (Einheimische zahlen die Hälfte, das sticht mir schon ein bisschen ins Auge), eine kurze Einweisung zu den Verhaltensregeln, und schwupps, sitze ich mit neun anderen auf einem kleinen Boot. Die Stimmung ist erwartungsvoll, ein bisschen nervös, und ich merke, wie mein Herz schneller schlägt, je weiter wir rausfahren.

Begegnung mit den sanften Riesen

Rund 100 Meter von der Küste entfernt dümpeln schon etliche Boote auf dem Wasser. Die Guides wirken routiniert, fast ein bisschen gelangweilt, aber ich kann es kaum erwarten. Hier leben sieben dieser beeindruckenden Walhaie – friedliche Giganten, die wegen der täglichen Fütterung das Gebiet nicht mehr verlassen.

An unserer Boje angekommen, geht alles ganz schnell: Maske auf, Flossen an und ab ins Wasser. Die ersten Minuten sind surreal. Da gleitet plötzlich dieser riesige Schatten direkt unter mir vorbei – majestätisch, ruhig, völlig unbeeindruckt von uns Menschen, die da wie aufgeregte Fische um ihn herumschnorcheln. Ich halte respektvollen Abstand, wie es uns eingeschärft wurde, und beobachte fasziniert, wie das Tier mit seinem riesigen Maul Plankton einsaugt.

Die halbe Stunde vergeht wie im Flug. Immer wieder taucht einer der Walhaie auf, manchmal so nah, dass ich fast vergesse zu atmen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, diesen Tieren so nahe zu sein – und doch bleibt ein seltsamer Beigeschmack. Die vielen Menschen, das Gedränge, das Blitzlichtgewitter. Ich frage mich, wie es den Tieren damit wohl geht. Ein Teil von mir ist begeistert, der andere nachdenklich.

Von Menschenmassen zu stillen Momenten – Aufbruch ins Grüne

Nach dem Whale Watching bin ich ehrlich gesagt etwas durch den Wind. Einerseits überwältigt, andererseits auch ein bisschen ernüchtert. Zeit für einen Tapetenwechsel! Wir schwingen uns wieder ins Auto und fahren entlang der Küstenstraße Richtung Moalboal. Die Landschaft zieht an mir vorbei – sattes Grün, kleine Dörfer, das Meer immer wieder im Blick.

In Samboan biegen wir ab auf eine kleine Straße Richtung Poblacion. Hier ist nichts ausgeschildert, also fragen wir uns mehrfach durch – die Einheimischen sind freundlich, lachen viel, und irgendwie fühlt sich das hier schon ganz anders an als das morgendliche Getümmel.

Abenteuer Hängebrücke und versteckter Wasserfall

Am Ziel angekommen, erwartet uns ein unscheinbarer Platz, wo wir das Auto abstellen. Weiter geht’s nur zu Fuß – und zwar mit einem Guide, der uns grinsend vorausläuft. Der Weg führt uns vorbei an einer ziemlich ramponierten Hängebrücke. Natürlich kann ich nicht widerstehen und muss ein paar Fotos machen – ein bisschen Nervenkitzel gehört schließlich dazu.

Dann schlängeln wir uns am Fluss entlang, durch eine enge Schlucht mit meterhohen Felswänden. Mal laufen wir neben dem Fluss, mal mitten durch das Wasser – immer darauf bedacht, dass die Kamera nicht baden geht. Es ist ruhig, nur das Plätschern des Wassers und unsere Stimmen. Ich merke, wie ich langsam runterkomme, die Erlebnisse vom Morgen sacken lasse.

Nach etwa 30 Minuten erreichen wir schließlich den Wasserfall. Und was soll ich sagen – es ist wie ein kleines Paradies. Ein klarer, türkisfarbener See, umgeben von Felsen und Dschungel, kein Mensch außer uns. Ich lasse mich ins Wasser gleiten, genieße die Stille und denke: Genau das ist es, was ich am Reisen liebe. Nach dem Trubel am Morgen ist das hier das perfekte Kontrastprogramm.

Fazit: Zwischen Giganten und Geheimtipps

Manchmal liegen Faszination und Ernüchterung ganz nah beieinander. Die Begegnung mit den Walhaien war atemberaubend, aber die Menschenmassen haben mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, solche Erlebnisse zu hinterfragen. Umso mehr habe ich die Ruhe am Wasserfall genossen – ein Ort, der mich wieder geerdet und mir gezeigt hat, wie besonders die kleinen, versteckten Abenteuer sein können.

Wenn du mich fragst, was ich aus diesem Tag mitnehme? Die Erkenntnis, dass das wahre Abenteuer oft dort beginnt, wo die Masse aufhört – und dass es sich lohnt, manchmal einfach weiterzufahren.

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