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Thailand

Ein Tag in der Natur von Koh Chang

Heute einmal endlich bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. Das musste natürlich ausgenutzt werden. Also schnell meine Sachen gepackt und mit dem Motorrad an das gegenüberliegende Ende der Insel gefahren. Da hatte ich auf Google Maps einen alten Leuchtturm gesichtet, welchen ich mir einmal näher anschauen wollte. Bevor ich jedoch zu Leuchtturm kam, entdeckte ich dieses alte – glücklicher Weise aufgegebene – Monkey Center. Wenn man sich die kleinen Käfige anschaut, kann man sich vorstellen, wie die armen Tier dort gehalten wurden, nur damit man den Touristen deren Kunststücke vorführen kann.  

Direkt vom Parkplatz aus ging dann ein kleiner Trampelpfad direkt zum Leuchtturm. Leider war aber der Turm an sich nicht zugänglich und auch noch von einer hohen Mauer umrandet. Also nichts mit Aussicht genießen.
Lighthouse 

Allerdings verliefen auf dem Pfad zum Leuchtturm etliche blaue Kunststoffrohre, und da ich von Natur aus neugierig bin und zudem ein stetiges Rauschen zu hören war, folgte ich den Rohren bis ich – allerdings auch ganz schön von den unzähligen Moskitos zerstochen – an einem Fluss ankam. Hier hingen die Rohre an allen möglichen Stellen ins Wasser und speisten so wohl etliche Haushalte im Ort mit dem frischen Nass.

Bevor ich mich jetzt zum nächsten Ziel aufmachte, hielt ich erst einmal vor dem nächsten 7/11 und versorgte mich mit Insektenschutzmittel. Die kleinen Biester würden bestimmt an den nächsten Zielen auch überall lauern und dem wollte ich vorbeugen.
So ausgerüstet ging es dann zum größten Wasserfall der Insel, dem Khlong Phlu Waterfall. Aufgrund der schon erwähnten Regenzeit musste ich mich nicht durch Besuchermassen – wie sie als im Netz für diesen Wasserfall erwähnt werden – schieben, sondern konnte die Natur mehr oder weniger alleine genießen. Vom Eingang aus, an dem man als Ausländer wieder einmal den fünffachen Betrag für das Ticket bezahlen darf – wenigsten gilt dies dann auch für den Thanmayon Waterfall – führt dann ein rund 500 Meter langer Trail mit ein paar Lehrtafeln zu dem Wasserfall. Ich muss sagen, endlich mal ein Wasserfall, der seiner Bezeichnung gerecht wird. Am Fuße des Falles passen dann zwei Park Ranger darauf auf, das man nicht in den aus Sicherheitsgründen abgesperrten Bereich geht. Das Wasser ist wunderbar klar und erfrischen, so das einem Bad nichts im Wege steht. An manchen Stellen kann man die Fische beobachten, welche sich nicht stören lassen, sondern eher neugierig an einem knabbern.

Der Khlong Chao Lueam Waterfall ist etwas schwieriger zu erreichen, zumindest wenn man nicht über ein eigenes Fahrzeug verfügt. Er befindet sich rund vier Kilometer von der Hauptstraße entfernt im Landesinneren. Der Wasserfall befindet sich auf einem Privatgrundstück auf dem man auch das Fahrzeug abstellen kann. Dann noch 40 Baht an den Eigentümer übreichen und los geht es. Auf dem Weg dorthin gibt es eine kleine Hütte, an der sich der Besitzer ein wenig künstlerisch austobt. Sind ganz witzige Sachen dabei 🙂 Der Weg zum Wasserfall ist ausgeschildert und geht erst kurz über eine offene Fläche, bevor man auf einem kleinen Trampelpfad in den Regenwald – im wahrsten Sinne des Wortes, da gerade wieder ein Schauer herunterkam – eintaucht. Der Wasserfall an sich ist nicht wirklich spektakulär und bei uns würde man das wohl eher als Stromschnellen einstufen, aber der Weg ist das Ziel und eine kleine Wanderung in der Natur mit einem erfrischenden Bad ist ja auch nicht zu verachten.

Der nächste Wasserfall liegt etwas versteckt an der Ostküste und ist nicht ausgeschildert. Zu Khlong Nonsi Waterfall gelangt man wenn man auf das Gelände des Koh Chang District Office einbiegt und rund einem Kilometer der Betonstraße folgt, welche hinter dem Gebäude entlang führt. Diese endet dann direkt an der untersten Stufe des Wasserfalls. Der Wasserfall hat vier Ebenen, wovon die ersten Zwei leicht zu erreichen sind. Die dritte und vierte Stufe erfordert einiges an Kletterei, wobei an den besonders kniffligen Stellen Seile angebracht sind, welche einem bei diesen Passagen eine gute Hilfe sind. Was hier wieder auffällt sind die vielen Wasserleitungen welche hier verlegt sind, um das Wasser in die darunterliegende Ortschaft zu verteilen. Optisch nicht gerade ein Highlight, aber hier weiß man sich halt auch ohne aufwändige Technik zu helfen.

Von hier aus war es dann nicht mehr weit, zum schon beim Khlong Phlu Waterfall erwähnten Thanmayon Waterfall. Am Parkeingang einfach das Ticket vom obigen Wasserfall zeigen – also NICHT fortwerfen, gilt auch in umgekehrter Reihenfolge – und hineinspaziert. Dieser Wasserfall ist vor allem bei den Thailänder beliebt, da zwei thailändische Könige – Rama V und Rama VI – die Wasserfälle in der Vergangenheit besuchten und ihre Namen in die Felsen ritzten, was man dann oberhalb des unteren Beckens an einem abgesperrten Felsen sehen kann. Auch an diesem Wasserfall hält ein Park Ranger Wache, das man nicht weiter als erlaubt hochgeht. Schade, die Sicht von oben muss bestimmt um einiges spektakulärer sein 🙂

Auf der gegenüber liegendes Seite ist dann die Marine Fisheries Patrol Unit. Hier liegen beschlagnahmte Boote und faulen langsam vor sich hin. Warum die Boote beschlagnahmt wurden, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Auf dem Heimweg erweckte dann noch ein verwittertes Schild meine Aufmerksamkeit. Also das Motorrad abgestellt und auf Pirsch gegangen. Siehe da, dahinter verbarg sich der alte Mangrovenlehrpfad mit Aussichtsturm. Leider wurde auch hier einmal mehr die Instandhaltung und Pflege vernachlässigt, so das dieser Pfad eher einem Lost Place gleicht als zu irgendwelchen Lehrstudien dient.

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