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Vietnam

Mit dem Motorrad auf Tour

Ein Tag voller Kurven, Reisterrassen und Drohnenflüge

Manchmal fühlt sich ein Tag an wie ein kleiner Roadmovie, nur dass ich selbst mittendrin bin. Heute war so einer. Früh am Morgen, als der Nebel noch wie ein Schleier über den Bergen hing, stand Luan schon mit seinem Motorrad bereit. Er grinste, als wüsste er schon, was mich erwartet, und ich war gespannt wie ein Flitzebogen.

Morgendlicher Start und Wasserfall-Stop

Wir starteten in aller Frühe, als die Straßen noch leer und die Luft angenehm kühl war. Die ersten Kilometer waren mir schon vertraut, die Strecke Richtung Wasserfall hatte ich schon mal gesehen. Aber diesmal war es anders: Ich hatte meine Drohne dabei und wollte die Szenerie aus der Vogelperspektive einfangen. Der Wasserfall rauschte, die Sonne tauchte alles in ein goldenes Licht, und die Drohne summte über dem tosenden Wasser. Ein Moment, der sich in die Erinnerung einbrennt.

Bevor wir richtig in die Berge abbogen, machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp bei einem Freund von Luan. Es gab Tee, dampfend und kräftig, und für einen Moment fühlte sich alles ganz ruhig und geerdet an. Die vietnamesische Gastfreundschaft ist selbst in Corona-Zeiten überall spürbar, auch wenn die Begegnungen selten sind.

Durch Dörfer und zu den Reisterrassen

Frisch gestärkt ging es weiter, erst durch kleine Dörfer, in denen das Leben langsam erwachte. Hühner liefen über die Straße, Kinder winkten verschlafen aus den Fenstern. Dann bogen wir auf schmale Pfade ab, die sich durch saftig grüne Reisfelder schlängelten. Unser nächster Halt war ein echter Geheimtipp von Luan, mitten in den Reisterrassen. Hier durfte die Drohne natürlich nochmal ran. Aus der Luft sahen die Terrassen aus wie ein kunstvolles Mosaik, das sich an die Hänge schmiegt. Es war fast schon meditativ, die Muster zu beobachten, die die Bauern über Generationen in die Landschaft gezeichnet haben.

Hoch hinaus – Serpentinen und steile Anstiege

Nach dem Drohnenflug wurde es sportlich. Die Straße wand sich in engen Serpentinen immer weiter nach oben. Steigungen zwischen 10 und 15 Prozent waren keine Seltenheit, und das Motorrad brummte tapfer unter uns. Je höher wir kamen, desto weiter reichte der Blick: Nebelschwaden zogen durch die Täler, und die Berge türmten sich wie grüne Wellen bis zum Horizont. Die Luft wurde kühler, und ich hatte das Gefühl, mit jedem Meter dem Alltag ein Stück weiter zu entgleiten.

Abwärts zu weiteren Terrassen

Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht hatten, ging es gemütlich wieder bergab. Wir bogen auf einen schmalen Feldweg ein, der zu einer weiteren landwirtschaftlich genutzten Terrassenfläche führte. Auch hier ließ ich die Drohne steigen. Von oben wirkte die Landschaft fast surreal, als hätte jemand ein riesiges Puzzle aus verschiedenen Grüntönen zusammengesetzt. Die Ruhe war beeindruckend, nur das Summen der Drohne und das entfernte Brummen eines Traktors waren zu hören.

Zurück über Bergstraßen und Serpentinen

Der Rückweg führte uns über zahllose kleine Bergstraßen, vorbei an atemberaubenden Ausblicken und durch weitere Serpentinen. Die Landschaft war ein einziger Postkartenmoment. Luan erzählte unterwegs viel über die Region, die Menschen und die Geschichten hinter den Orten, an denen wir vorbeikamen. Er war nicht nur Guide, sondern auch ein echtes Original, immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen und einem feinen Gespür dafür, wann es Zeit für eine Pause war.

Am Ende des Tages war ich angenehm erschöpft, voller Eindrücke und mit einer Speicherkarte voller Drohnenaufnahmen. Es war einer dieser Tage, an denen man sich wünscht, die Zeit ein bisschen anhalten zu können. Und ich war dankbar, dass ich das alles erleben durfte, mit dem Motorrad, mit Luan und mit ganz viel Vietnam-Feeling.

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