Lost Places im näheren Umkreis
Auf zur Charlottenhöhe
Ein Ort, der Geschichten flüstert, sobald man ihn betritt: Die Charlottenhöhe in Schömberg. Schon beim Gedanken daran kribbelt es mir in den Fingern. Jeder aus der Gegend kennt sie, die alte Lungenklinik, die seit Jahren nur noch durch Schlagzeilen von sich reden macht. Und nie sind es gute Nachrichten. Zwangsversteigerung, Umbaupläne, alles bleibt Gerede. Währenddessen nagt der Zahn der Zeit an den Mauern, und die Klinik versinkt immer mehr im Dornröschenschlaf. Heute wage ich mich hinein, mitten am Tag, aber das flaue Gefühl im Magen lässt sich trotzdem nicht abschütteln.
Ankunft – Die ersten Schritte ins Vergessene
Ich stehe am Rand des Geländes, umgeben von dichtem Wald. Die Sonne kämpft sich durch die Baumwipfel, wirft lange Schatten auf das bröckelnde Gemäuer. Die Charlottenhöhe liegt da wie ein schlafender Riese, eingehüllt in Stille, die nur von gelegentlichem Vogelgezwitscher unterbrochen wird. Mein Herz schlägt schneller, als ich mich der Eingangstür nähere, die halb aus den Angeln hängt. Ein leichter Windhauch lässt sie knarren, als wollte sie mich warnen: Hier bist du nicht willkommen.
Innenleben – Zwischen Staub und Erinnerungen
Drinnen empfängt mich ein Geruch nach Moder und altem Papier. Die Flure sind von Graffiti übersät, überall liegen zerbrochene Flaschen und Überreste nächtlicher Abenteuer. Trotzdem spüre ich, dass hier einmal Leben war. Die alten Fliesen im Eingangsbereich, das verblasste Schild „Lungenklinik Charlottenhöhe“, die vergilbten Vorhänge, die im Wind flattern, alles erzählt von einer Zeit, als hier Menschen Hoffnung suchten.
Ich schleiche durch die Gänge, jeder Schritt hallt gespenstisch wider. In einem der ehemaligen Krankenzimmer stehen noch die Betten, die Matratzen sind längst zerfetzt. Ich stelle mir vor, wie hier einst Patienten lagen, auf Genesung hofften, vielleicht auch bangten. Die Sonne wirft Lichtflecken auf den Boden, aber die Atmosphäre bleibt drückend. Es ist, als ob die Vergangenheit noch immer in den Wänden steckt.
Der Gruselfaktor – Wenn die Stille laut wird
Es ist nicht die Dunkelheit, die mir Gänsehaut macht, sondern die Stille. Ab und zu knackt irgendwo ein Balken, vielleicht ein Tier, vielleicht auch nur meine Fantasie. Ich frage mich, wie viele Geschichten diese Mauern kennen. Die Klinik wirkt wie ein Magnet für Jugendliche, die den Nervenkitzel suchen. Ich kann sie verstehen, denn auch ich spüre diesen Reiz, dieses Kribbeln, das einen packt, wenn man einen Lost Place betritt.
Verfall und Vergänglichkeit
Je weiter ich vordringe, desto mehr erkenne ich, wie sehr der Verfall um sich greift. Fenster sind eingeschlagen, der Putz bröckelt, und in manchen Räumen wachsen bereits kleine Bäume durch den Boden. Es ist traurig, wie so ein Ort, der einst Hoffnung und Heilung versprach, nun dem Verfall preisgegeben ist. Gleichzeitig hat der Ort aber auch etwas Faszinierendes, fast Magisches. Hier bleibt die Zeit stehen, und ich kann nicht anders, als mich zu fragen, wie es wohl gewesen sein muss, als die Klinik noch in Betrieb war.
Abschied – Ein letzter Blick zurück
Als ich das Gelände verlasse, drehe ich mich noch einmal um. Die Charlottenhöhe steht da, als würde sie mich beobachten. Ein bisschen wehmütig bin ich schon, denn trotz aller Gruselstimmung hat dieser Ort etwas Berührendes. Vielleicht wird ja irgendwann doch noch jemand kommen, der die Klinik aus ihrem Dornröschenschlaf weckt. Bis dahin bleibt sie ein Lost Place voller Geschichten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.






























Ankunft auf dem vergessenen ELBA Gelände
Schon der Weg zum alten ELBA Werksgelände fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise. Ich bahne mir meinen Weg über einen schmalen, von Unkraut durchzogenen Asphaltstreifen, der immer wieder von Wurzeln und Moos durchbrochen wird. Das Gelände liegt vor mir, als hätte jemand einen riesigen Industrie Giganten einfach mitten in der Natur abgestellt und dann vergessen. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages zeichnen lange Schatten auf die verfallenen Mauern. Ein leichtes Kribbeln macht sich breit, dieses Gefühl, dass hier etwas Besonderes auf mich wartet.
Die Hallen der Stahlriesen
Ich betrete die erste Halle, und sofort umfängt mich ein ganz eigener Geruch: Öl, Staub und ein Hauch von Farbe. Die Decke ist hoch, das Licht fällt durch zersplitterte Fenster und lässt Staub in der Luft tanzen. Überall liegen Überreste der Produktion: verrostete Förderbänder, leere Farbtöpfe, alte Versandetiketten. Ich stelle mir vor, wie hier früher die riesigen Stahlteile gefertigt und lackiert wurden. Die Geräusche der Vergangenheit scheinen noch in der Luft zu hängen, ein leises Echo von Maschinenlärm und Stimmengewirr, das sich mit der Stille von heute mischt.
Spuren der Vergangenheit
Je tiefer ich in das Gelände vordringe, desto mehr entdecke ich kleine Details, die Geschichten erzählen. Die Schienen, auf denen früher schwere Waggons rollten, sind von Moos überwuchert und verschwinden langsam im Boden. Die Natur hat längst begonnen, sich alles zurückzuholen. An manchen Stellen glaube ich, im Augenwinkel eine Bewegung zu sehen, vielleicht den Schatten eines Arbeiters, der noch immer seinem Tagwerk nachgeht. Es ist ein merkwürdiges Gefühl: Die Stille ist nicht bedrückend, sondern eher ehrfürchtig. Man spürt, dass hier einmal das Leben tobte.
Der Verladeplatz und das große Schweigen
Draußen, wo einst die fertigen Stahlteile verladen wurden, öffnet sich das Gelände weit. Hier standen früher die LKWs Schlange, bereit, die tonnenschweren Produkte in alle Welt zu bringen. Heute ist es still. Das einzige Geräusch ist das Zwitschern der Vögel und das Rascheln der Blätter im Wind. Gras und Büsche wachsen zwischen den alten Schienensträngen, als würde die Natur versuchen, die alten Wunden zu heilen. Ich lasse meinen Blick schweifen und frage mich, wie viele Geschichten dieser Ort wohl zu erzählen hätte.
Abschied mit Gänsehaut
Langsam mache ich mich auf den Rückweg. Die Sonne taucht die rostigen Stahlträger in ein warmes, goldenes Licht. Für einen Moment wirkt alles beinahe friedlich, fast so, als würde das Werk noch einmal aufatmen. Doch das Gefühl von Ehrfurcht bleibt. Wer einmal durch die Hallen von ELBA gegangen ist, nimmt ein Stück dieser Vergangenheit mit nach Hause und vielleicht auch ein kleines bisschen Gänsehaut, das einen noch lange begleitet.


















Zwischen den Zeiten
Schon beim Näherkommen spüre ich, dass der alte Ettlinger Bahnhof etwas Eigenwilliges hat. Nicht ganz verlassen, aber auch nicht mehr wirklich lebendig. Die Sonne steht schräg über dem Gelände, das gegenüber der riesigen Elba Fabrik liegt. Ich trete durch das knarrende Tor, das halb offen im Wind schwingt, und frage mich, was mich hier erwartet. Es ist, als würde ich in einen Zwischenraum treten, irgendwo zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die Gleise der Erinnerung
Ich laufe langsam an den Gleisen entlang, die wie schlafende Schlangen durch das Gelände ziehen. Das Gras wächst hoch, kleine Büsche sprießen aus dem Schotter, und die alten Holzbohlen knarzen unter meinen Schritten. Die abgestellten Züge wirken wie vergessene Riesen. Ihre Farbe blättert ab, in den Fenstern spiegeln sich die Wolken, als würden sie die Geschichten der vielen Reisenden von früher noch festhalten. Es ist ruhig, fast unheimlich ruhig, aber nicht bedrohlich.
Spuren des Lebens
Je genauer ich hinschaue, desto mehr erkenne ich, dass der Bahnhof nicht komplett im Dornröschenschlaf liegt. Frische Graffiti zieren die Waggons, hier und da sind neue Bretter an einem alten Schuppen angebracht. Im Schotter entdecke ich Spuren von Werkzeug. Es ist, als würde der Ort immer wieder ein bisschen wachgeküsst, ohne jedoch ganz aus seinem Traum zu erwachen. Ich frage mich, wer hier wohl regelmäßig vorbeischaut und was sie antreibt.
Melancholie im Sonnenlicht
Das Licht der Nachmittagssonne fällt durch die zerbrochenen Fenster und malt Muster auf den Boden. Ich bleibe stehen, atme den Duft von altem Öl, Holz und feuchtem Moos ein. Irgendwo in der Ferne ruft eine Krähe. Die Atmosphäre ist nicht wirklich gruselig, eher melancholisch. Es fühlt sich an, als würde die Zeit hier langsamer laufen und jeder Moment ein bisschen länger dauern.
Abschied vom Zwischenreich
Als ich mich schließlich wieder auf den Weg mache, bleibt das Gefühl, einen besonderen Ort besucht zu haben. Der alte Ettlinger Bahnhof ist kein klassischer Lost Place, sondern eher ein Ort, der sich nicht entscheiden kann, ob er gehen oder bleiben will. Halb vergessen, halb lebendig und immer für eine kleine Gänsehaut gut. Ich weiß jetzt schon: Ich werde wiederkommen, um zu sehen, wie sich dieser seltsame Ort weiter verändert.












