Kurztrip Österreich
Heute ging es mal wieder beruflich nach Graz. Da ich ein wenig Zeit hatte, schaute ich am Abend noch an der Basilika Mariatrost vorbei. Diese liegt etwas außerhalb von Graz und ist eine Wallfahrtskirche im barocken Stil. Sie ist innen sehr pompös ausgestattet und wer die 216 Stufen zu ihr hinaufsteigt, hat sich eine Ruhepause wahrlich verdient. Die Basilika Mariae Geburt, auch Pfarr- und Wallfahrtskirche Graz-Mariatrost, ist eine am Purberg in Graz-Mariatrost gelegene katholische Kirche. Das barocke Gebäude mit dem ehemaligen Pauliner- beziehungsweise Franziskanerkloster Maria Trost gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Steiermark. Die Wallfahrtskirche steht auf dem 469 m ü. A. hohen Purberg.
Der Name Purberg oder Burgberg für den Mariatroster Kirchberg wurde erstmals 1615 genannt. Mariatrost zählt zu den bedeutendsten Marien-Wallfahrtsorten der Steiermark. Ziel der Wallfahrer, die aus Österreich, Ungarn und Kroatien kamen und kommen, ist eine wundertätige Marienstatue, die aus dem Stift Rein bei Graz stammt und ursprünglich in der Hauskapelle des Purbergschlössls stand. Der Besitzer des Anwesens, Franz Caspar Conduzi, übergab es 1708 an den Orden der Pauliner.
1714 wurde nach der offiziellen Anerkennung als Wallfahrtsort der Grundstein für die Kirche gelegt. Unter Andreas Stengg mit seinem Sohn Johann Georg Stengg wurde der Bau begonnen. Bereits fünf Jahre später wurden erste Gottesdienste gefeiert. Kaiser Karl VI. veranlasste den Bau einer Straße von Graz nach Mariatrost, um die Erreichbarkeit des Ortes zu verbessern. Der Rohbau der Kirche wurde im Jahr 1724 fertiggestellt. Die vollständige Fertigstellung dauerte jedoch bis 1779. Wenige Jahre später mussten die Pauliner im Zuge der josephinischen Reformen Mariatrost verlassen.
Nachdem ich am nächsten Morgen meinen Kunden beliefert hatte und es für meinen geplanten Besuch auf der Burg noch zu früh war, machte ich einen kleinen Abstecher auf den Zentralfriedhof. Der Zentralfriedhof Graz ist der größte Friedhof in Graz. Das gesamte Friedhofsgelände umfasst eine Fläche von rund 25 Hektar mit mehr als 6,5 Kilometern Wegenetz und rund 30.000 Bestatteten. Der Friedhof ist interkonfessionell und hat neben der Zentralfriedhofskirche unter anderem einen altkatholischen Teil, einen ukrainischen Teil, Gräber der Opfer beider Weltkriege und seit 1995 ein islamisches Gräberfeld. Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche Ehrengräber der Stadt Graz und viele kulturhistorisch wertvolle Grabdenkmäler von Künstlern wie Hans Brandstetter, Wilhelm Gösser oder Richard Jakitsch.Die Hauptgebäude wurden ab 1885 von Carl Lauzil mit neugotischer Backsteinfassade geplant und ab 1886 gebaut. Mit dem baulichen Konzept des Architekten Lauzil war eine räumliche Trennung von infektiösen und nichtinfektiösen Leichen verbunden. Diese Teilung galt zum Zeitpunkt der Errichtung als vorbildliche technische und hygienische Lösung. Um den Hinterbliebenen einer infizierten Leiche die persönliche Abschiednahme mit Aufbahrung zu ermöglichen, hatte man die separate Aufbahrungshalle mit einem offenen Wandelgang versehen, der durch Fenster mit luftdicht verschlossenen Spiegeln einen Blick auf den jeweiligen Leichnam ermöglichte. Die erste Bestattung am Grazer Zentralfriedhof erfolgte am 1. Februar 1896. Dabei handelt es sich um den damals 29-jährigen Metalldreher Rudolf Wlasak, der während der Bauarbeiten an der Zentralfriedhofskirche verstarb.
Nach den Plänen des Stadtrates sollte der Zentralfriedhof als alleinige Begräbnisstätte von Graz dienen und deshalb einen interkonfessionellen Charakter besitzen.
Nach meinem morgendlichen Spaziergang über den Friedhof ging es dann zu meinem eigentlichen Ziel. Der Burg Strechau. Diese hat ich schon zweimal besucht, nur jedes mal zu spät für die Führung. Die Burg Strechau, ist eine Höhenburg und die zweitgrößte Burg der Steiermark. Etwa in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entstand am Burgberg von Strechau der erste Wehrbau. Ab etwa 1120 saßen Mitglieder eines Geschlechts, das sich „von Strechau“, auch „von Winklern“ oder „von Ennstal“ nannte, als Burggrafen auf Strechau. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts folgten als Inhaber die Gebrüder Rudolf und Konrad von Trenstein.
Die Burg gehörte zu dieser Zeit dem Erzbischof von Salzburg, die Trensteins verwalteten sie als Lehen in seinem Namen. Zu dieser Zeit wurden auch zwei Burgen auf dem Berg erwähnt, eine obere und eine untere Burg. 1282 fiel Strechau an Herzog Albrecht I. Sie wurde so landesfürstlich und vom Abt von Admont verwaltet. Bis ins 15. Jahrhundert wechselten häufig die Inhaber der Herrschaft. Nach weiteren Besitzwechseln verkaufte die Familie von Mosheim die Burg 1528 an Hanns Hofmann von Grünbühel. Die Hofmanns liehen Kaiser Ferdinand I. zur Ungarnabwehr Geld und gaben ihr Silbergeschirr zur Prägung neuer Münzen. Dafür verpfändete der Kaiser Hofmann unter anderem die Maut zu Rottenmann und verkaufte ihm Schloss und Herrschaft Strechau zum „rechten, reinen und unverkümmerten Eigentum“.
Im Zuge der Gegenreformation musste die letzte Besitzerin der Burg aus dem Hause Hofmann, Anna Potentiana Jörger, die Burg verkaufen und das Land verlassen. Das Stift Admont übernahm unter Abt Urban Weber die Burg. Während die Burg zum Besitz des Stifts (1629–1892) gehörte, wurden der große Speicher, Stallungen und Verwaltungsgebäude errichtet. Um 1600 entstand der große Festsaal mit barocker Deckenmalerei und Stukkaturen. Um 1650 wurde die barocke „Katholische Kapelle“ errichtet. Die Burg hat so eine bewegende Geschichte und ging im Laufe der Jahrhunderte durch etliche Hände. Inzwischen ist sie Eigentum einer Stiftung und beherbergt unter Anderem das Puch/Steyr Museum mit etlichen Exponaten.
Auf meinem Weg nach Graz hatte ich unterwegs noch ein Hinweisschild zur Classic Expo Salzburg gesehen. Das konnte ich mir als Oldtimerfan natürlich nicht entgehen lassen und habe meinen eigentlichen Plan wieder nach Reute zur Highline zu fahren umgeschmissen um mir mal wieder ein paar Oldie vor die Kamera zu holen. Als ich die Messe nach sechs Stunden durch die Hallen laufen verließ, hatte ich dann knapp 1000 Bilder im „Kasten“ 🙂