Als „Hoteltester“ unterwegs
Heute ging es mit dem Motorrad ein wenig entlang der Küste. Zuerst ging es in einen Teil der Insel, bei dem Geld keine Rolex spielt. Dem COMO Resort. Eine Preise für Übernachtung im Resort eigenen Hotel COMO Point Yamu beginnt bei 200 € nach oben allerdings viel Luft. Die „kleinen“ Privat Villen direkt am Strand liegen im zweistelligen Millionenbereich (wohlgemerkt nicht Thai Baht) und tragen Namen wie z.B. Ocean 11 Villa. Doch auch hier gab es einen kleinen Lost Place. Ein Teil der Hotelanlage wurde aus unerklärlichen Gründen nie fertiggestellt. Eigentlich ein Schandfleck, aber daran scheint sich trotz der exponierten Lage keiner zu stören.
Weiter ging es entlang der Küstenstraße. Dabei entdeckte ich mal wieder einem netten Lost Place, welcher diesmal direkt aus Dschungel emporwuchs. Als ich auf einem Hügel Rast machte um die Aussicht mit Ruffy zu genießen, entdeckte ich ihn zwischen den Bäumen hervorschauen. Er wirkt als wäre er direkt eine aus einem Tomb Raider Film entsprungene Location. Es stehen natürlich nur noch die nackten Wände, aber man erkennt zum Beispiel wo der Spa Bereich war, allein schon an den Fließen und natürlich an dem großen Pool. Doch auch die kleineren Privatvillen hatten wohl damals alle einen eigenen Pool, in welchen aber weder Ruffy und ich uns hineingewagt haben. Zuviel was hier kreucht, fleucht und fliegt 🙂 Eine Spinnenphobie oder ähnliches sollte man auf solchen Exkursionen wohl besser nicht haben.
Nachdem der erste Hotelbesuch heute ja nicht so berauschend war, dachte ich mir, versuchen wir es mal in einer nobleren Unterkunft. Der Name Sheraton dürfte ja jedem geläufig sein, steht er doch für die „etwas“ gehobenere Klientel. Also genau das Richtige für mich, dachte ich mir, steigst Du mal im Residences at Sheraton ab. Gut „Absteigen“ trifft es wohl wahrlich am ehesten. Da wurde wohl zu sehr nach den Sternen gegriffen. Für die Vorstellung und Planung gab es noch viel Lobeshymnen und Preis, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Ein paar der noblen Suiten sind schon komplett eingerichtet, andere sind zumindest mal kurz vor der Fertigstellung, aber der Großteil sieht so aus, als könnte man ihn bald wieder abreisen. Wenn man dann noch in der Ferne die zwei anderen toten Resorts sieht, weiß man, das hier auch nicht mehr viel passieren wird. Doch seht selbst, tretet herein zum Rundgang…
Am Schluss kam ich noch an einem ganz besonderen Hotel vorbei. Ich nenne es mal „All in One“ Hotel. Von kompletter Zerstörung inkl. Abrissarbeiten bis zum noblen 4* Teil ist hier wirklich alles dabei. Ich habe mal versucht mit dem Satellitenbild von Google eine kleine Skizze zu erstellen, wie das ganze Objekt momentan aufgebaut ist. Von der linken Frontseite sieht man eigentlich nur ein abgewracktes Teil mit verlassenen Verkaufsbuden, dahinter befindet sich dann der „neuere“ Teil, wovon alles was links liegt in keinster Weise mehr gepflegt wird – da war ich in den Zimmern drin, welche auch offen stehen. Das Wasser im Pool, welcher von jedem Zimmer aus zugänglich ist, ist nur noch eine Brutstätte für Insekten und ich verzichtete dankend auch nur einen Zeh hineinzustecken. Nur durch den Tunnel getrennt befindet sich rechts davon der spiegelbildlich gleiche Komplex, welcher noch gepflegt und anscheinend genutzt wird. Das schließe ich daraus, das die Zimmer alle zu waren und an zwei der Suiten Badetücher zu sehen waren. Ganz rechts schließlich befindet sich der „asiatische“ wie ein Tempel aufgebaute Komplex in welchem der Empfang, der Frühstücks und Speisesaal untergebracht sind. Die zwei großen Gebäude an der Front – neben dem Gerippe und den Buden – sind wohl auch dem endgültigen Verfall preisgegeben. Das linke Gebäude ist nur noch der entkernte Rohbau um rechten befinden sich zumindest noch Fenster und Türen, aber auch hier ist der gnadenlose Verfall ersichtlich. Muss bestimmt ein toller Blick vom „guten“ Teil des Resorts auf diesen Schandfleck sein. Für mich was es die erste Location dieser Art, in welcher alles zusammentrifft.
P.s. Für den Teil, welcher in Betrieb ist, habe ich höflich gefragt, ob ich Bilder machen darf.