Das Vegetarian Festival in Phang-nga und Takua Pa
Heute ging es dann von Phuket weiter nach Takua Pa, der alten chinesischen Zinnstadt. Dabei kam ich außer an ein paar schönen Naturlocations auch ungewollte in die verschiedenen Feierlichkeiten des Thailändischen Vegetarien Festivals, was eine ganz besondere Erfahrung war.
Klang-Dong Waterfall
Der Klang Dong Wasserfall liegt etwas außerhalb der kleinen Stadt Khok Kloi, nur 10 km nördlich der Brücken, welche Phuket mit der Provinz Phang Nga verbinden. Der Wasserfall ist nicht groß, aber nach etwas Regen ist er recht hübsch und verfügt über Becken, in denen man planschen kann. Kurz nach meiner Ankunft kamen ein paar Touristenbusse an. Diese wurden aber nur für ein kurzes Foto am Ende des Wasserfalls aus den Autos entlassen. Wenn man hier über die kleine Brücke läuft, gibt es einen kleinen Pfad, welcher einen bis in den oberen Bereich des Wasserfalls führt. Allerdings sind nicht alle Stellen des Falles gut ersichtlich, da die Natur hier überall wuchert. Am Ende des Weges gibt es einen kleine Raststelle, welche früher wohl auch einmal bewirtet worde, aber inzwischen einen sehr verlassenen Eindruck macht.
White Buddha
Zum White Buddha gelangt man, wenn man vom Wasserfall kommend die nächste Möglichkeit links den Berg hochfährt. Die Zufahrt war zwar bei meiner Ankunft eigentlich geschlossen, da das sich unterhalb befindliche Restaurant wegen Renovierung nicht geöffnet war, aber ein netter Herr winkte mich durch und so konnte ich bis zum Restaurant durchfahren. Er deutet mir zwar an, das ich über den schmalen Weg weiter fahren könnte, aber nach 100 Meter steiler Kurvenfahrt lies ich dann doch lieber das Motorrad stehen und lief die letzten Meter zum Aussichtspunkt.
Wat Khao Chedi Kiri Phet
Der kleine Wat Khao Chedi Kiri Phet befindet sich auf halben Weg, zwischen dem White Buddha und dem chinesischen Tempel ศาลเจ้าเฉ้งจุ้ยโจวซือ, welchen ich eigentlich besuchen wollte, nachdem ich in von meinem Aussichtspunkt unten im Tal entdeckt hatte. Aber wenn er schon auf dem Weg liegt, nimmt man so einen kleinen Stopp natürlcih noch mit.
ศาลเจ้าเฉ้งจุ้ยโจวซือ
Im chinesischen Tempel ศาลเจ้าเฉ้งจุ้ยโจวซือ waren die Feierlichkeiten zum Vegetarien Festival gerade in der etwas ruhigeren Phase, ich sollte später noch erfahren, was bei diesem Festival alles „geboten“ wird.
Vegetarier Festival on the Beach
Hier bekam ich schon einmal einen kleine Vorgeschmack davon, wie ausgelassen und groß das Vegetarien Festival begannen wird. Ich überholte den Konvoi auf der Straße Richtung Takua Pa und konnte es dann nicht lassen diesem zu folgen und zu schauen wo all die in weiß gekleideten Menschen hinwollten. Diese Prozession endete dann am Meer und begann dann dort ihre Huldigungen der Heiligen.
Unterkunft
Diese etwas ausgefallene Unterkunft auf dem Bangmara Hill in Takua Pa hatte ich schon mehrmals besucht, als diese noch im Aufbau war und habe mir immer gesagt, das ich hier einmal Nachts vor meiner Hütte in der Badewanne liegen möchte. Da inzwischen die ganze Anlage fertiggestellt ist, buchte ich mich in einem dementsprechenden Zimmer ein. Auch wenn es an dem Abend dann leider bewölkt war, die Badewanne ließ ich mir nicht entgehen.
Wat Khongkha Phimuk
Der Tempel Wat Khongkha Phimuk ist eine sehr schöne Tempelanlage am Rande von Takua Pa und liegt etwas versteckt, wodurch es hier ziemlich ruhig ist. Um zur Pagode zu gelangen, muss man erst durch einem kleineren Bereich laufen, indem überall Muscheln in allen Variationen kunstvoll zu Vorhängen und Glockenspielen verarbeitet wurden. Betritt man dann die inzwischen Goldenen Pagode – bei meinem letzten Besuch war sie noch Knallrot grundiert – kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Innen ist alles mit kleinen Spiegeln verkleidet und es funkelt und glitzert überall. Im zweiten Stock steht dann die heilige Relique in einem Schrein und wartet auf dei Gläubigen.
Walking Street
Danach wollte ich eigentlich in der Stadt gemütlich zu Abend essen, nichts ahnend, was mich hier erwartete. Da Takua Pa stark von Chinesischen Einwanderen aus der Zeit des Zinnabbaus geprägt ist, wurde hier das Vegetarien Festival dementsprechend gefeiert. Dies fand diese Jahr vom 15.ten bis 23.ten Oktober statt. Das Datum richtet sich nach dem 9.ten Mondmonat des chinesichen Kalenders. Es ist wohl eines der einzigartigsten und lebhaftesten Ereignisse Thailands, welches auch als das Fest der Neun-Kaiser-Götter bekannt ist und seinen Ursprung in der chinesischen Kultur hat. Es wird davon ausgegangen, dass der Verzicht auf Fleisch und Genussmittel zu guter Gesundheit und Seelenfrieden für den Einzelnen und die Gemeinschaft führt. Daher beschränken sich viele Thailänder, insbesondere solche chinesischer Abstammung, neun Tage und neun Nächte lang nur auf eine vegetarische Ernährung, um sich geistig zu reinigen, Verdienste zu erwerben, Glück zu schenken und Wohlstand und ein langes Leben zu gewährleisten. Dabei finden atemberaubende Rituale statt, bei denen Gläubige, die sich angeblich in einem tranceähnlichen Zustand befinden, atemberaubende Selbstverstümmelungen wie Piercings, das Gehen auf heißen Kohlen usw. durchführen. Die kleine Altstadt glich daher stellenweise eher einem Kriegsgebiet als einer beschaulichen Touristenstadt. Durch das Kracher welche überall gezündet wurden und in den die Gläubigen kleine Schreine schwenkten, hing ein beisender Nebel über manche Straßenteile und die Überreste des Feuerwerks waren Zentimeterhoch auf der Straße festgebacken und mussten teilweise mit einem Feuerwehrschlauch gelöst werden. Trotz dem Lärm und der Luft war es aber ein sehr beeindruckendes Ereigniss.
Phra Phothisat Kuan Im Shrine
In Phra Phothisat Kuan Im Shrine ist einer der zwei großen chinesischen Schreine in Takua Pa. Während sich der eine in der Stadt befindet, ist dieser am Stadtrand. Viele der Prozessionen kommen im Laufe der Festlichkeiten hier vorbei um den Göttern zu huldigen. Wenn man dabei beobachtet, wie die Gläubigen hier in Trance fallen und „gereinigt“ werden, kann man sich so ungefähr vorstellen, was alles im Mittelalter bei einem Exorzismus stattgefunden hat.