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Thailand

Die letzten Tage des Urlaubs

… natürlich nur für Danett, da die Schulferien in Deutschland sich dem Ende neigen. Das hieß für mich, die letzten Tage Tourguide auf meiner inzwischen zweiten Heimat spielen. Als Unterkunft hatte ich dieses mal die Montra Villa über Airbnb gebucht, da ich ja nach Danetts Abreise noch ein paar Wochen auf Koh Samui verbringen wollte, um zum einen wieder neue Kräfte für die nächsten Touren zu tanken zum anderen wollte ich auch wieder ein wenig hier an der Webseite arbeiten. Da diese Villa auch noch zu einem sagenhaften Preis angeboten wurde, musste ich natürlich zuschlagen. Sie lag etwas oberhalb der Mainroad von Lamai, wodurch wir ziemlich schnell an all unsere Ziele gelangten, aber trotzdem eine himmlische Ruhe genossen. Auch der große, sich über das Areal ziehende Pool tat ein übriges, damit man sich hier wirklich wohl fühlte.

Unterhalb der Mainroad war dann der Lamai Nightmarket, an welchem es bis auf das obligatorische Streetfood auch eine Bühne gab, auf welcher an jedem Abend eine andere Band auftrat. So konnte man beim schlemmen auch noch akkustische „Nahrung“ zu sich nehmen, was wir regelmäßig nutzten.

Wenn man in Thailand ist, gehört ein Besuch eines Muay Thai Boxkapfes eigentlich zum Pflichtprogramm. Da ich inzwischen auch hier in Samui ein paar Beziehungen geknüpft hatte, unter anderem zur Besitzerin des Phetchbuncha Boxing Stadium machten wir uns also am nächsten Abend auf, um uns das Spektakel aus nächster Nähe anzuschauen.
Muay Thai, der Nationalsport Thailands, ist eine Kampfkunst, die im 20. Jahrhundert weltweite Verbreitung fand. Der klassische Thaiboxkampf, Muay Thai Boran, beinhaltet neben dem Kämpfen mit unterschiedlichen Waffen auch Bewegungen, die über die waffenlosen Techniken des heutigen Muay Thai hinausgehen. Das Muay Thai entwickelte sich über Jahrhunderte aus traditionellen Kampfkünsten Thailands. Wenn Schwert und Speer unbrauchbar wurden, benutzte der Krieger seine Beine, Fäuste und Ellbogen zum Kämpfen. Die traditionelle Art wird Muay Thai Boran genannt. Der erste offizielle Ring für einen Thaibox-Wettkampf wurde 1921 genutzt und 1929 kamen zum ersten Mal Boxhandschuhe zur Anwendung. Zuvor wurde nur mit Handbandagen gekämpft. Der Tiefschutz wurde aus Kokosnussschalen gefertigt. Bis ins Jahr 1929 galten 13 Kokosnussschalen, die ein Loch in der Mitte hatten und ins Wasser gelegt wurden, als Zeitmaß für einen Durchgang. Mit der ersten Schale, die unterging, war der Durchgang beendet. Nach diesem Jahr wurden festgelegte Rundenzeiten eingeführt, je nach Wettkampfklasse zwischen 2 × 2 Minuten bis maximal 5 × 3 Minuten. Muay Thai gewann nach dem Zweiten Weltkrieg durch Einführung fester Regeln immer mehr an Bedeutung. Es entstand eine Vielzahl an einzelnen unabhängigen Verbänden, die immer wieder im Streit miteinander lagen. Die Streitereien fanden erst ein Ende, als die Regierung 1995 den World Muaythai Council gründete. Weltweit unterstehen nun alle Muay-Thai-Verbände dieser Organisation. Der erste offizielle Titelkampf wurde am 26. Juni 1995 ausgetragen. Da gegenwärtig viele Muay-Thai-Schulen ihre Kämpfer nur noch dazu anhalten, im Ring gute Wetteinsätze zu erzielen und zu gewinnen, rückt der traditionelle Stil immer stärker in den Hintergrund. Der vormalige König von Thailand Bhumibol Adulyadej unterstützte deswegen reine Muay-Thai-Akademien, wie das Muay Thai Institut, in denen die Schüler sich keine Sorgen um Geld machen müssen und stattdessen den klassischen Stil lernen und auf traditionelle Art und Weise kämpfen.

Ein Besuch im Reggae Pub Samui musste natürlich auch sein. Leider hat dieser einst wirklich legendäre Club durch die Pandemie viel von seinem Glanz verloren. Ganze Teile davon sind geschlossen und nur der vordere Bereich ist inzwischen wieder geöffnet. Mal schauen wie es sich hier entwickelt.

Bei einer unserer Touren über die Insel führte ich dann Danett zur „I Love Elephant Samui“ Auffangstadion für Elefanten. Im  Gegensatz zu den ganzen großen sogenannten Rescue Stadions wird hier auf das populäre Elefantenreiten und Baden verzichtet. Hier wird eher auf das Schicksal der Elefanten eingegangen. Diese leben frei im hinteren Teil des Geländes um kommen eigentlich nur nach vorne, wenn es die vorher zubereiteten Leckereien für sie gibt. Zudem wurde man früher nur um eine Spende gebeten, was sich aber inzwischen geändert haben soll.

 

Ein kleiner Geheimtipp auf der Insel, für jene die etwas Außergewöhnliches, abseits des Massentourismus mögen, ist das Dusit Dheva Cultural Center. Leider ist es inzwischen schon in die Jahre gekommen und an manchen Stellen schon sehr verfallen. Wohl mit ein Grund warum sich kaum Besucher in diese doch etwas abgelegene mystisch anmutende Gartenanlage verirren. Die ganze Anlage ist das Werk eines thailändischen Künstlers, der sich hier den Traum ein Cultur Centers verwirklichte, in welchem südostasiatische Gegenstände wie Kostüme, Figuren und Skulpturen ausgestellt sind. Warum das Ganze inzwischen nicht mehr wirklich gepflegt wird entschließt sich allerdings meiner Kenntnis.

Für Danett waren natürlich Strandbesuche das Non plus Ultra, so entführte ich sie an eine kleine, urige Strandbar in Mae Nam, welche nur über einen etwas holprigen Waldweg zu erreichen ist. Sie ist meines Erachtens komplett aus Resten eines ehemaligen Resorts, um dessen zerfallener Pool man seine Fahrzeuge parken kann, und aus Strandgut aufgebaut. Aber gerade das macht den Charm dieses kleinen Hua Kati Cafés aus.

Ich selber entdeckte es bei einem meiner vorigen Inselbesuche auch nur durch Zufall, als ich einen Zugang zum verlassenen 4* Samui Buri Beach Resort & Spa suchte.

Natürlich mussten wir auch einmal durch die Bergwelt von Samui fahren um dort einen Besuch im beliebten Magic Garden zu absolvieren. Der Magic Garden ist auch unter einigen weiteren Namen bekannt, wie Secret Buddha Garden, Heaven’s Garden und Tarnim Magic Garden. Er ist ein privater Skulpturenpark auf dem Pom Mountain, einem der höchsten Gipfel auf Ko Samui. Bei dem Gelände handelt es sich nicht um eine Tempelanlage, sondern um das private Werk des pensionierten Durianbauern Khun Nim Thongsuk. Er begann 1976 im Alter von 77 Jahren mit dem Bau und führte diesen bis zu seinem Tod im Alter von 91 Jahren fort. Das Gelände enthält viele Statuen von Buddha und anderen Aspekten des thailändischen Buddhismus sowie von Vögeln, Schlangen und anderen Tieren sowie ein Paar Statuen der Eltern des Gründers und eine Statue, welche ihn und seinen Vater Händchenhaltend darstellt. Die Hauptstatuengruppe auf dem Gelände besteht aus einer Reihe von Engelsstatuen und einer Gruppe von Musikern. An dieser Stelle befindet sich auch das Grab von Khun Nim, nur einen kurzen Weg von den Engelsstatuen entfernt. Auf dem Gelände gibt es auch Wasserfälle im Garten.

Natürlich standen noch einige weiter Spots auf meiner „To Show“ Liste, welche ich mich Danett dann auch besucht hatte, da ich aber als „Tourguide“ nicht ständig nur mit der Kamera herum düsen wollte und meine „Aufgabe“ ja eher darin bestand Danett einen angenehmen und abwechslungsreichen ersten Eindruck von Thailand zu vermitteln, endet nun der Bericht unserer vierwöchigen Motorradtour. Danett flog dann von hier, Koh Samui, zurück nach Deutschland und ich organisierte die Abholung ihres geliehenen Motorrades zurück nach Bangkok. Für die geplante Fahrt nach Bangkok war die Zeit einfach zu knapp. Die wurde dann im nächsten Jahr nachgeholt. Zum Abschluss noch ein paar Schnappschüsse aus Koh Samui.

 

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