Die letzten Tage des Urlaubs
… natürlich nur für Danett
Die letzten Tage meines Urlaubs auf Koh Samui standen ganz im Zeichen von Abschied und Neuanfang. Während Danett sich auf die Rückreise nach Deutschland vorbereitete, wo die Schulferien dem Ende zugingen, übernahm ich noch einmal die Rolle des Tourguides – eine Aufgabe, die ich mit Freude erfüllte.
Für unseren Aufenthalt hatte ich über Airbnb die Montra Villa gebucht, ein wahres Juwel oberhalb der Hauptstraße von Lamai. Die Lage erwies sich als ideal: Wir waren schnell an unseren Zielen, genossen aber dennoch eine himmlische Ruhe fernab des Trubels. Der großzügige Pool, der sich über das gesamte Areal erstreckte, lud zu entspannten Stunden ein und trug maßgeblich zum Wohlfühlfaktor bei.
Nach Danetts Abreise nutzte ich die verbleibenden Wochen, um neue Energie für kommende Touren zu tanken und an meiner Webseite zu arbeiten. Die Montra Villa bot mir dafür den perfekten Rückzugsort: komfortabel, ruhig und inspirierend. Ein Ort, an dem ich nicht nur zur Ruhe kam, sondern auch kreative Impulse für meine Projekte fand.
Diese Zeit auf Koh Samui war mehr als nur ein Urlaubsausklang – sie war eine wertvolle Phase der Reflexion und Vorbereitung auf neue Abenteuer. Die Montra Villa wird mir dabei stets in bester Erinnerung bleiben.
















Unterhalb der Mainroad war dann der Lamai Nightmarket, an welchem es bis auf das obligatorische Streetfood auch eine Bühne gab, auf welcher an jedem Abend eine andere Band auftrat. So konnte man beim schlemmen auch noch akkustische „Nahrung“ zu sich nehmen, was wir regelmäßig nutzten.








Wenn man in Thailand unterwegs ist, gehört ein echter Muay-Thai-Kampf eigentlich zum Pflichtprogramm. Und da ich inzwischen auch auf Koh Samui ein paar Kontakte geknüpft hatte – unter anderem zur Besitzerin des Phetchbuncha Boxing Stadium – war es nur logisch, dass wir uns dieses Spektakel mal aus nächster Nähe geben musste.
Das Stadion liegt zentral in Chaweng und gilt als die erste Adresse für Muay-Thai-Kämpfe auf der Insel. Wer hier in den Ring steigt, weiß, dass es ernst wird. Die Kämpfer kommen nicht nur aus ganz Thailand, sondern oft auch aus dem Ausland – bereit, sich mit allem, was sie haben, zu beweisen.
Muay Thai ist mehr als nur Boxen. Es ist eine Kunstform, die tief in der thailändischen Kultur verwurzelt ist. Der Nationalsport des Landes wird auch „die Kunst der acht Gliedmaßen“ genannt – denn hier werden Fäuste, Ellbogen, Knie und Schienbeine eingesetzt. Seine Ursprünge reichen weit zurück in die Geschichte, als Krieger ihre Waffen verloren und auf ihren Körper als letztes Mittel setzten. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstand eine tödlich effektive Kampfkunst: Muay Thai Boran, die traditionelle Version des heutigen Stils.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde daraus ein regulierter Sport. Der erste offizielle Ring wurde 1921 gebaut, ab 1929 wurde mit Boxhandschuhen statt Bandagen gekämpft, und der Tiefschutz bestand damals noch aus Kokosnussschalen. Rundenzeiten? Die wurden früher ganz kreativ bestimmt – mit ins Wasser gelegten Kokosschalen, die nacheinander untergingen. Später kamen feste Regeln und Zeitvorgaben dazu, was den Weg für internationale Wettbewerbe ebnete.
Im Phetchbuncha Boxing Stadium spürt man diese Geschichte noch – auch wenn heute alles professionell durchorganisiert ist. Vor jedem Kampf gibt es das traditionelle Wai-Khru-Ritual: Eine Mischung aus Tanz, Meditation und Ehrerbietung für Lehrer und Vorfahren. Und sobald der Gong ertönt, explodiert der Ring förmlich. Schnelle Kicks, harte Ellbogen, wuchtige Clinches – hier geht’s nicht um Show, sondern um echten Kampfgeist.
Wir saßen direkt an der Bühne, spürte jeden Treffer, sah den Schweiß fliegen und hörte das rhythmische Geklimper der traditionellen Musik, die die Kämpfe begleitet. Gänsehaut pur. Die Stimmung im Stadion ist mitreißend – ein Mix aus Adrenalin, Respekt und Begeisterung. Die Zuschauer fiebern mit, die Wettbüros laufen heiß, und spätestens nach dem dritten Fight brüllt man selbst mit vollem Einsatz mit.
Wenn du also mal auf Samui bist: Lass dir einen Abend im Phetchbuncha Boxing Stadium nicht entgehen. Du wirst nicht nur einen packenden Sport erleben, sondern auch ein Stück echtes, ungefiltertes Thailand – direkt und unverblümt.












Anschließend war dann noch ein Besuch im Reggae Pub angesagt, nicht nur weil der Name allein schon nach tropischer Leichtigkeit klingt, sondern weil dieser Ort einst das Herzstück des Nachtlebens in Chaweng war. Eröffnet 1988 als kleine Strandbar, entwickelte sich der Pub über die Jahre zu einem zweistöckigen Club mit riesiger Tanzfläche, Pooltischen und einer Bar, die tropische Cocktails servierte. Bilder von Bob Marley zierten die Wände, und die offene Rückseite bot einen Blick auf den Chaweng Lake und eine angenehme Brise.
Die Pandemie hat jedoch ihre Spuren hinterlassen. Während unseres Besuchs war nur der vordere Bereich des Pubs geöffnet; andere Teile waren geschlossen. Die einst pulsierende Atmosphäre war gedämpft, und es war offensichtlich, dass der Club noch nicht zu seiner früheren Form zurückgefunden hatte.
Trotzdem war es faszinierend, durch die Soi Reggae zu schlendern – die Straße, die ihren Namen dem Pub verdankt. Früher war sie ein lebendiger Treffpunkt mit Muay-Thai-Kämpfen, Karaoke-Bars und neonbeleuchteten Bierbars. Heute ist sie ruhiger, aber man spürt noch immer den Geist vergangener Nächte.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Reggae Pub und die umliegende Gegend entwickeln werden. Vielleicht wird der Club eines Tages wieder das pulsierende Herz von Chawengs Nachtleben sein. Bis dahin bleibt er ein Ort der Erinnerungen und der Hoffnung auf eine lebendige Zukunft.












Auf einer meiner Touren über Koh Samui führte ich Danett zur „I Love Elephant Samui“ Auffangstation für Elefanten. Im Gegensatz zu den großen, sogenannten „Rescue“-Stationen wird hier auf populäre Aktivitäten wie Elefantenreiten und gemeinsames Baden verzichtet. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Schicksal der Elefanten. Diese leben frei im hinteren Teil des Geländes und kommen nur nach vorne, wenn es die vorher zubereiteten Leckereien für sie gibt. Früher wurde man lediglich um eine Spende gebeten, was sich inzwischen geändert haben soll.
Die Station legt großen Wert auf das Wohl der Tiere. Die Elefanten leben in einem natürlichen Umfeld und können sich frei bewegen. Besucher haben die Möglichkeit, die Tiere aus der Nähe zu beobachten und mehr über ihre Geschichten zu erfahren. Das Personal ist freundlich und informiert umfassend über die Bedürfnisse und die Pflege der Elefanten.
Ein Besuch bei „I Love Elephant Samui“ bietet eine authentische und respektvolle Begegnung mit diesen majestätischen Tieren. Es ist eine Gelegenheit, mehr über den ethischen Umgang mit Elefanten zu lernen und einen Beitrag zu ihrem Schutz zu leisten.









Verfallene Pracht und stille Magie – Das Dusit Dheva Cultural Center auf Koh Samui
Versteckt im ruhigen Westen von Koh Samui, weit weg vom Selfie-Gedränge und den typischen Touristenpfaden, liegt ein Ort, der uns ziemlich überrascht hat: das Dusit Dheva Cultural Center in Lipa Noi. Keine Reisebusse, keine Menschenmassen – nur eine geheimnisvolle Gartenanlage, die wirkt, als hätte man aus Versehen ein Tor in eine andere Welt geöffnet.
Der erste Eindruck? Verwunschen. Tropengrün wuchert zwischen steinernen Figuren, verwitterten Pagoden und moosbedeckten Wegen. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Ort, den man eigentlich gar nicht finden sollte – und das macht ihn umso spannender.
Die gesamte Anlage ist das Lebenswerk eines thailändischen Künstlers, der sich hier einen Traum erfüllt hat: ein kulturelles Zentrum, das die Seele Südostasiens einfängt. Figuren aus der Mythologie, kunstvolle Skulpturen, alte Kostüme und geschnitzte Götterbilder – alles liebevoll arrangiert zwischen Teichen, Pavillons und Brücken. Die Geschichten, die hier in Stein und Holz erzählt werden, sind uralt – und irgendwie doch lebendig.
Klar, das Zentrum hat seine besten Jahre hinter sich. An vielen Ecken bröckelt der Putz, hier und da wächst das Unkraut zwischen den Wegen. Und genau das macht es so besonders. Kein glattpolierter Museumsbau, sondern ein Ort mit Ecken, Kanten und Seele. Irgendwie hat dieser leichte Verfall sogar etwas Meditatives. Es ist ruhig hier. Sehr ruhig. Und das tut gut.
Im Inneren gibt’s Räume voller Artefakte, von traditionellen Tanzkostümen über geschnitzte Masken bis hin zu spirituellen Gegenständen aus Thailand, Myanmar und Indonesien. Alles wirkt ein wenig angestaubt – aber genau das unterstreicht die Atmosphäre: Du bist hier nicht in einer Ausstellung, du bist mitten in einer Geschichte.
Warum das Ganze heute kaum noch gepflegt wird, bleibt ein Rätsel. Vielleicht fehlt die Unterstützung, vielleicht auch einfach nur der Bekanntheitsgrad. Aber das stört hier niemanden. Im Gegenteil. Die, die den Weg hierher finden, erleben einen magischen Ort.
Wenn du also auf Koh Samui bist und nach etwas suchst, das nicht in jedem Reiseführer steht – hier ist dein Geheimtipp. Nimm dir Zeit, schalte ab, geh langsam. Und lass diesen seltsamen, wunderschönen Ort einfach wirken.
















Für Danett waren natürlich Strandbesuche das Non plus Ultra, so entführte ich sie an eine Strandbar in Mae Nam. Diese kleine, charmante Strandbar liegt versteckt am Ende eines holprigen Waldwegs, der sich durch üppiges Grün schlängelt. Schon die Anfahrt ist ein kleines Abenteuer und verspricht ein besonderes Erlebnis.
Das Hua Kati Cafe wirkt wie ein liebevoll zusammengetragenes Kunstwerk. Die Einrichtung besteht aus Materialien, die vermutlich aus den Überresten eines alten Resorts stammen. Ein verfallener Pool dient heute als Parkplatz, und das Mobiliar scheint aus Strandgut und recycelten Materialien gefertigt zu sein. Gerade diese rustikale und kreative Atmosphäre verleiht dem Ort seinen einzigartigen Charme.
Direkt am Strand gelegen, bietet das Cafe einen atemberaubenden Blick auf das Meer. Die entspannte Stimmung wird durch sanfte Musik und das Rauschen der Wellen untermalt. Es gibt gemütliche Sitzgelegenheiten im Freien, und sogar Schaukeln im Wasser laden zum Verweilen ein. Die Speisekarte bietet eine gelungene Mischung aus traditioneller thailändischer Küche und internationalen Gerichten.


















Meine Entdeckung des Hua Kati Cafés war ein echter Zufall – aber ein glücklicher. Ich war auf der Suche nach einem Zugang zum Samui Buri Beach Resort & Spa, einem einst hochgelobten 4-Sterne-Resort in Mae Nam, das jedoch seit der Pandemie verlassen und dem Zahn der Zeit überlassen wurde.
Das Resort, das früher mit seinen luxuriösen Villen und weitläufigen Gärten ein beliebtes Ziel für Urlauber war, wirkt nun wie ein Schatten seiner selbst. Es liegt dort, eingebettet in die Natur, die sich ihren Platz zurückerobert hat. Der einst so prächtige Empfangsbereich ist heute von üppigem Grün überwuchert, und die Poolanlagen sind von Moos bedeckt. Die Holzböden in den Villen sind teils morsch, und die Palmwedel der Gärten neigen sich unter der Last der vergangenen Jahre. Doch die Schönheit dieses verlassenen Ortes ist unverkennbar. Er schläft wie ein verzauberter Ort im Dornröschenschlaf, während die Natur ihre unaufhaltsame Kraft entfaltet.
Und genau hier, im Schatten dieses vergessenen Resorts, fand ich das kleine, aber feine Hua Kati Café. Es war fast so, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Während das Resort in den Hintergrund tritt, lebt das Café in seiner eigenen, ruhigen Welt. Der Unterschied könnte nicht größer sein: Während das Resort ein Relikt der Vergangenheit ist, ist das Hua Kati Café ein Ort des Lebens. Es zieht die Energie der Umgebung auf und kombiniert sie mit einer entspannten Atmosphäre, die fast magisch wirkt.
Für mich war die Kombination der beiden Welten – das verlassene, fast mystische Resort und das lebendige Café – ein faszinierender Moment, der mich dazu brachte, die Ruhe und den Zauber von Koh Samui noch mehr zu schätzen. Wer sich in diese Ecke von Mae Nam wagt, wird eine einzigartige Erfahrung machen, die abseits des Trubels der Insel liegt und dennoch das wahre, ungeschönte Samui offenbart.
























Natürlich mussten wir auch einmal durch die Bergwelt von Samui fahren um dort einen Besuch im beliebten Magic Garden zu absolvieren. Der Magic Garden ist auch unter einigen weiteren Namen bekannt, wie Secret Buddha Garden, Heaven’s Garden und Tarnim Magic Garden. Er ist ein privater Skulpturenpark auf dem Pom Mountain, einem der höchsten Gipfel auf Ko Samui. Bei dem Gelände handelt es sich nicht um eine Tempelanlage, sondern um das private Werk des pensionierten Durianbauern Khun Nim Thongsuk. Er begann 1976 im Alter von 77 Jahren mit dem Bau und führte diesen bis zu seinem Tod im Alter von 91 Jahren fort. Das Gelände enthält viele Statuen von Buddha und anderen Aspekten des thailändischen Buddhismus sowie von Vögeln, Schlangen und anderen Tieren sowie ein Paar Statuen der Eltern des Gründers und eine Statue, welche ihn und seinen Vater Händchenhaltend darstellt. Die Hauptstatuengruppe auf dem Gelände besteht aus einer Reihe von Engelsstatuen und einer Gruppe von Musikern. An dieser Stelle befindet sich auch das Grab von Khun Nim, nur einen kurzen Weg von den Engelsstatuen entfernt. Auf dem Gelände gibt es auch Wasserfälle im Garten.
Natürlich standen noch einige weiter Spots auf meiner „To Show“ Liste, welche ich mich Danett dann auch besucht hatte, da ich aber als „Tourguide“ nicht ständig nur mit der Kamera herum düsen wollte und meine „Aufgabe“ ja eher darin bestand Danett einen angenehmen und abwechslungsreichen ersten Eindruck von Thailand zu vermitteln, endet nun der Bericht unserer vierwöchigen Motorradtour. Danett flog dann von hier, Koh Samui, zurück nach Deutschland und ich organisierte die Abholung ihres geliehenen Motorrades zurück nach Bangkok. Für die geplante Fahrt nach Bangkok war die Zeit einfach zu knapp. Die wurde dann im nächsten Jahr nachgeholt. Zum Abschluss noch ein paar Schnappschüsse aus Koh Samui.


















