Start des Roadtrips, auf in Richtung der Mae Hong Song Schleife
Mae Hong Son Schleife – Abenteuer auf der Straße der 1000 Kurven
Stell dir vor, du sitzt auf deinem Motorrad, der Wind weht dir um die Nase, die Sonne taucht die Berge in goldenes Licht, und vor dir liegt eine der legendärsten Straßen Südostasiens: Die Mae Hong Son Schleife, die „Road of 1000 Bends“. Kein Plan, nur Abenteuerlust, und irgendwo da draußen wartet das nächste unerwartete Erlebnis. Genau so begann unser Roadtrip – und was wir alles erlebt haben, davon will ich dir erzählen…
Spontan ins Abenteuer – Aufbruch ins Unbekannte
Kaum waren ich in der Stadt angekommen, hieß es für uns: Weiterziehen! Großes Sightseeing? Fehlanzeige. Stattdessen hatte ich übers Netz einen Mitreisenden gefunden, der wie ich die Mae Hong Son Schleife fahren wollte. Motorradfahren zu zweit macht einfach mehr Spaß – und so schmiss ich meinen ursprünglichen Plan kurzerhand über Bord. Kein Plan ist schließlich auch ein guter Plan, oder?
Unsere Route führte uns direkt in den Mae Wang Nationalpark. Die Landschaft hier ist einfach atemberaubend: Sanfte Hügel, dichte Wälder, und immer wieder tauchen kleine Dörfer am Wegesrand auf. Die Berge ragen bis auf 1.909 Meter in den Himmel – der Doi Pha Tang thront als höchster Gipfel über allem. Die Luft ist angenehm kühl, fast schon frisch, und die Straßen schlängeln sich durch sattgrüne Wälder, die von rauschenden Flüssen durchzogen werden. Immer wieder begegnen wir Einheimischen, die freundlich winken oder uns neugierig mustern, während wir mit unseren Motorrädern vorbeibrummen.
Während wir durch die Kurven gleiten, merke ich, wie die Zeit hier anders tickt. Die Sorgen des Alltags bleiben irgendwo im Rückspiegel zurück, und stattdessen zählt nur noch der Moment: Das Dröhnen des Motors, das Spiel von Licht und Schatten auf dem Asphalt, das Gefühl von Freiheit.




















Die Pagode der Königin – Zwischen Spiritualität und Architektur
Unsere nächste Station ist eine ganz besondere Pagode, die der von Nabhamethanidol zum Verwechseln ähnlich sieht – The Royal Pagodas of Mount Inthanon Summit. Die Form? Ein zwölfeckiges Polygon, umgeben von zweistöckigen Terrassen. Hier laufen Besucher und Gläubige im Uhrzeigersinn um die Pagode – manche meditieren, andere genießen einfach die Aussicht. Ich kann nicht anders, als mich dem Strom anzuschließen, die Füße auf den warmen Stein zu setzen und die Atmosphäre aufzusaugen.
Die Halle der Pagode ist ein Kunstwerk für sich. Königliche Szenen, kunstvoll in Granit gemeißelt, schmücken die Wände. Weiter oben funkeln Glasmosaike, deren Farben und Muster so perfekt arrangiert sind, dass ich fast vergesse, dass das alles von einem Computer in Italien entworfen wurde. In der Mitte thront eine Buddha-Statue aus reinweißem Jadestein – 3,20 Meter hoch, fünf Tonnen schwer. Man spürt förmlich die Ehrfurcht, die diesen Ort erfüllt.
Ich stelle mir vor, wie die Menschen hier zusammengelegt haben, um dieses Monument zu errichten. 900 Tage Bauzeit, Millionen an Spenden – und mittendrin der persönliche Beitrag der Königin. Es ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt.




















Doi Inthanon – Auf dem Dach Thailands
Der Doi Inthanon, der höchste Berg Thailands, ist unser nächstes Ziel. Die Straße windet sich in endlosen Kurven nach oben, vorbei an Wasserfällen, Höhlen und kleinen Dörfern. Hier oben, auf 2.565 Metern, ist die Luft klar und kühl. Die Vegetation ändert sich schlagartig: Efeu klettert an knorrigen Eichen empor, Moose bedecken die Stämme, und es riecht nach feuchtem Laub.
Wir stoppen an den berühmten Chedis, die zu Ehren des Königspaars errichtet wurden. Die eine in rötlichem Braun, die andere in zartem Violett – beide geschmückt mit kunstvollen Mosaiken und jeweils einer imposanten Buddha-Statue im Inneren. Ich trete ein, lasse den Blick über die bemalten Kacheln schweifen, auf denen das Leben des Buddha erzählt wird. Es ist ruhig, fast andächtig, und draußen zieht Nebel über die Baumwipfel.
Ein Stück weiter entdecken wir den Schrein für Prinz Intha Witchayanon, den Namensgeber des Berges. Hier oben, zwischen uralten Bäumen, spüre ich, wie besonders dieser Ort für die Menschen ist. Es ist, als würde die Geschichte Thailands hier lebendig werden.




















Kurven, Kaffee und Sonnenuntergang – Die erste Etappe
Die Straße liegt vor uns – weit, geschwungen, und immer wieder mit kleinen Überraschungen gespickt. Mal taucht ein ausgefallenes Café am Straßenrand auf, mal eröffnet sich hinter der nächsten Biegung ein spektakulärer Ausblick auf die Berge. Wir halten an, trinken einen Kaffee, lachen mit anderen Reisenden, und genießen einfach das Hier und Jetzt.
Am Abend belohnt uns die Natur mit einem Sonnenuntergang, der die Hügel in ein warmes, goldenes Licht taucht. Wir lehnen uns zurück, atmen tief durch und wissen: Genau dafür sind wir losgefahren.




















Elefanten unter uns – Die Nacht im Homestay
Mit Einbruch der Dunkelheit wird die Suche nach einer Unterkunft zur kleinen Herausforderung. Online? Fehlanzeige. Im nächsten winzigen Dorf entdecken wir ein Schild: „Elephant Homestay“. Doch weder Richtung noch Telefonnummer sind zu finden. Da hält ein Auto neben uns – der Fahrer fragt, ob er helfen kann. Wir schildern unsere Situation, und wie es der Zufall will, kennt er den Besitzer des Homestays. Ein kurzer Anruf, und schon werden wir abgeholt.
Zuerst gibt’s bei unserem Gastgeber eine kleine Stärkung, dann bringt er uns zu unserer Unterkunft. Es ist schon stockdunkel, von der Umgebung sehen wir nichts. Umso größer die Überraschung am nächsten Morgen: Wir stehen auf einer Anhöhe, und unter uns grasen Elefanten. Das Frühstück – vor allem der Kaffee – ist ein Gedicht. Wir sitzen da, schauen den Elefanten zu, und sind uns einig: Hierher kommen wir wieder. Und zwar für länger.




















Ausblick
Die ersten Tage auf der Mae Hong Son Schleife waren voller Überraschungen, Begegnungen und unvergesslicher Momente. Und das Beste: Das Abenteuer hat gerade erst begonnen. Wer weiß, was hinter der nächsten Kurve auf uns wartet?
