Trip von Ba Be zurück nach Hanoi
Abschied von Ba Be – Zurück nach Hanoi
Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als ich meine Sachen packte und mich von Ba Be verabschiedete. Die Stille des Morgens lag wie ein sanfter Schleier über dem See, und das Wasser spiegelte die ersten Lichtstrahlen wider. Es war einer dieser Momente, in denen man sich fragt, ob man wirklich weiterziehen will oder einfach noch ein bisschen bleiben sollte. Doch der Weg rief, und Hanoi wartete.
Die Fahrt durch die Berge – Zeit für Streckeneindrücke
Die Strecke zurück nach Hanoi war mit ihren rund 250 Kilometern kein Katzensprung, aber ich hatte es nicht eilig. Die Straße schlängelte sich durch die Berge, vorbei an sattgrünen Hängen und kleinen Dörfern, in denen das Leben trotz Pandemie in gemächlichem Rhythmus weiterging. Immer wieder hielt ich an, um die Aussicht zu genießen: Nebelschwaden, die sich wie Wattebäusche über die Täler legten, Reisfelder in leuchtendem Grün, und dazwischen immer wieder kleine Wasserbüffel, die gemächlich am Straßenrand grasten.
Es war erstaunlich ruhig auf der Strecke. Kaum Verkehr, keine Reisebusse, keine hupenden Motorroller-Kolonnen. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Straße ganz für mich allein zu haben. Das gab mir die Freiheit, einfach mal stehen zu bleiben, tief durchzuatmen und die Landschaft auf mich wirken zu lassen.















Ein Lost Place am Wegesrand
Irgendwo mitten im Nirgendwo entdeckte ich dann diesen Lost Place. Es war wie ein Magnet – ich kann an solchen Orten einfach nicht vorbeifahren. Zwischen halb verfallenen Mauern und wild wucherndem Grün stand ein alter, rostiger Oldtimer, der aussah, als hätte er hier schon Jahrzehnte auf seinen nächsten Besitzer gewartet. Die Natur hatte sich ihren Platz zurückerobert: Lianen rankten sich durch die Fenster, Moos bedeckte das Dach. Es war diese Mischung aus Vergänglichkeit und Schönheit, die mich immer wieder fasziniert.
Ich streifte ein wenig umher, stellte mir vor, wie es hier wohl früher einmal ausgesehen hatte, und machte ein paar Fotos. Es war still, nur das Zwitschern der Vögel und das leise Summen der Insekten begleiteten mich. Solche Entdeckungen sind für mich das Salz in der Suppe jeder Reise, kleine Abenteuer abseits der bekannten Pfade.











Der Banyan Uncle Ho Tempel – Historischer Zwischenstopp
Kurz bevor ich meine neue Unterkunft in Hanoi erreichte, kam ich am Banyan Uncle Ho Tempel vorbei. Der Name ließ sofort aufhorchen: Banyan-Baum und Ho Chi Minh, das klang nach Geschichte und Legenden. Leider gab das Internet nicht viel her, und auch vor Ort war es eher ruhig. Kein Schild, das die Geschichte erklärte, keine Touristen, nur ein paar Einheimische, die sich im Schatten des mächtigen Banyan-Baums unterhielten.
Trotzdem hatte der Ort etwas Besonderes. Vielleicht war es die Atmosphäre, vielleicht die schlichte Schönheit des Tempels, der sich fast unscheinbar in die Landschaft einfügte. Ich verweilte einen Moment, ließ die Stille auf mich wirken und dachte daran, wie viele Geschichten solche Orte wohl zu erzählen hätten, wenn sie sprechen könnten.













Ankunft in Hanoi – Zurück in der Stadt
Als ich schließlich die ersten Vororte von Hanoi erreichte, wurde es langsam wieder lebendiger. Der Kontrast zu den ruhigen Bergen war deutlich spürbar. Doch irgendwie fühlte es sich gut an, wieder in der Stadt zu sein, mit all ihren Geräuschen, Gerüchen und dem ganz eigenen Rhythmus. Die Reise von Ba Be zurück nach Hanoi war mehr als nur eine Rückfahrt. Sie war ein Abschied von der Ruhe der Berge, ein kleines Abenteuer unterwegs und ein Eintauchen in die Geschichten, die am Wegesrand auf mich warteten.
