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Deutschland

Ankunft Frankfurt Oder, erste Besichtigungen

Heute mal ein Bericht von einer Location, bei der ich nach meinem Besuch freiwillig zur Polizei ging um mich „zu stellen“.

Doch von Anfang…

Ich musste beruflich in Polen an der Grenze etwas anliefern und hatte mir für das darauffolgende Wochenende eine günstige Grenznahe Unterkunft gesucht. In Frankfurt Oder wurde ich mit der Marina am Winterhafen, einem kleinen Sportboothafen mit Campingmöglichkeiten und kleinen Katen zum mieten fündig (sehr zu empfehlen). Da ich mit dem Pächter 15 Uhr ausgemacht hatte, ich aber viel zu früh vor Ort war, erkundete ich schon einmal das nähere Umfeld und stellte mit Freuden fest, das ich einige interessante Locations direkt vor der Haustür hatte.

Altes Fabrikgelände, Dach zum Teil nicht mehr vorhanden, welches wohl als (illegale) Partylocation genutzt wurde…

Diese Wohnhäuser gehörten wohl zur zuvor aufgesuchten Firma. 

Genau neben dem Campingplatz war ein altes Autohaus, das mich regelrecht zum Besuch einlud, zumal mir mein Vermieter, welcher inzwischen aufgetaucht war, erklärte, das dies Gelände schon länger leer stehe und wohl abgerissen werde um Wohnhäuser zu bauen.

Ich also nach dem einchecken gleich hinüber und zu meiner Freude waren die Tore auf der Hofinnenseite offen, so das ich ohne Probleme in das weitläufige Gebäude kam. Die Werkshallen an sich waren relativ langweilig, da nichts mehr von der ehemaligen Werkstatt zu sehen war. Muss aber schon ein riesen Betrieb mit allem drum und dran gewesen sein.

Von den Werkstätten ging es dann in das Bürogebäude, wo dann schon ein paar mehr lohnenswerte Motive zu finden waren. Im zweiten Obergeschoss traf mich dann aber doch der Schlag. Waren die meisten zuvor untersuchten Räume mit ein paar alten Büromöbeln und Schreibmaschinen „bestückt“, befand sich hier ein komplett eingerichtetes Labor. Dies alleine wäre ja nichts wirklich schlecht aber als ich dort dann einen weit geöffneten Giftschrank samt Inhalt sah, wurde es mir doch ein wenig anders. Zumal sich einige Behälter schon auflösten und die giftigen Substanzen ungehindert austreten konnten. Ich machte meine Bilder und untersuchte noch den Rest des Gebäudes inklusive der Bunkeranlage im Keller.

Allerdings ging mir das eben entdeckte einfach nicht aus dem Kopf. Was ist wenn ein paar Jugendliche oder womöglich Kinder hierherkommen und vor lauter Unwissenheit mit den Substanzen um sich werfen o.ä.? Diese Gedanken gingen mir dann auch den nächsten Tag einfach nicht aus dem Kopf. Also fasste ich mir ein Herz und fuhr erst zur Feuerwehr um dieser von meinem Fund zu berichten, diese verwiesen mich allerdings direkt zur Polizei, was ich ja verständlicherweise vermeiden wollte.

Aber gut, dann gehen wir den bitteren Weg zu Ende. Also brav zur Polizei marschiert und dort meine „Beichte“ abgelegt mit dem Hinweis, das dort alles offen stand und dem Giftschrank welcher sich frei zugänglich dort befindet. Auch meine Gedanken welche in meinem Kopf seitdem umschwirrten teilte ich ihm mit. Als der Beamte noch die Bilder sah, wurde er ein wenig weiß um die Nase, nahm meine Personalien (Coronabedingt) auf und verabschiedete mich mit Dankesworten.

Da ich mich anschließend weiter zur nächsten Arbeitsstätte begab, konnte ich nicht live erleben, was anschließend geschah. Allerdings teilte mir mein Vermieter vom Campingplatz später am Telefon mit, das gerade zwei Löschzüge der Feuerwehr das Gelände abgeriegelt haben. Mein Fund scheint also nicht also nicht so ohne gewesen zu sein…Ob man nun noch weiter noch so easy ins Gebäude kommt, wage ich zu bezweifeln. 

Dieser verlassene Bauernhof lag auf meiner Route und so machte ich auch einen kurzen Abstecher hinein. Ob den die „Neue Heimat“ verwaltet hat ? Dann war es auf jeden Fall Misswirtschaft.

Nach dem Bauernhof entdeckte ich dieses fast schon komplett zugewachsene Haus an einer kleinen Seitenstraße. So wie hier alles wuchert steht es wohl schon seit etlichen Jahren leer. In der Wohnung lagen überall Mahn.- und Vollstreck Bescheide und  über zum Teil sehr hohe Summen. Was sich für eine Geschichte dahinter verbarg, konnte ich allerdings nicht herausfinden.

Nicht weit vom Haus des Schuldners befindet sich der kleine Ort Petersdorf. HIER ein paar zusätzliche Infos, auch zu dem Gutshof. Die Dorfkirche selbst, ist eine mittelalterliche Feldsteinkirche. Ihr Bau aus behauenen Granitquadern lässt ihre Entstehung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermuten.

Der turmlose Hallenbau wurde während des Dreißigjährigen Krieges erhebliche zerstört und in späteren Jahren wieder aufgebaut. Die Umbauten sind barock. Heute ist das Feldsteinmauerwerk von Kirche und Kirchhofmauer stark reparaturbedürftig. Ob die Kirche einen Turm aus Stein oder Holz besaß, ist nicht bekannt, jedoch findet sich an der Westseite ein sorgfältig bearbeitetes Spitzbogenportal, das nachträglich vermauert wurde. Auf dem Kirchhof steht ein hölzerner Glockenschauer, der die beiden Glocken trägt.

Nach einem Brandanschlag vor einigen Jahren wurde er vollständig repariert. Die denkmalgeschützten Glocken überstanden im Zweiten Weltkrieg die Metallsammlung unbeschadet auf dem Hamburger Glockenfriedhof; es soll einst eine dritte Glocke existiert haben, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Die ältere Glocke stammt aus dem 14. bis 15. Jahrhundert, die jüngere aus dem 16. Jahrhundert.

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