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Deutschland

Die alte Ziegelei

Bei eisigem Wetter gestern auf meiner beruflichen Tour einen kurzen Abstecher in die Ziegelei  gemacht. Viele Informationen dazu konnte ich leider nicht finden, der anhängende Text ist von 2014 ! Getan hat sich seitdem nicht viel.

Auf dem Gelände ist noch eine Baufirma (rechts davon) und ein Autohändler (im Wohnwagen). War aber niemand da- wohl aufgrund der Kälte (-11°). Eine am Donnerstagabend eröffnete Fotoausstellung in der Kundenhalle der VR-Bank in Markgröningen erinnert an die einstige Ziegelei an der Münchinger Straße. Drei ambitionierte Fotografen hielten den eingetretenen Verfall fest, berichten aber auch von einer kurzfristigen Wiederbelebung der historischen Industrieanlage.

In der Ziegelei wurde noch bis vor etwa zehn Jahren produziert. Danach begann für die historische Industrieanlage der Zerfall. Doch bevor alle Gebäude abgerissen werden, sollen sie noch für einige Wochen als Theaterkulisse dienen.

Das Theater unter der Dauseck (TudD) aus Oberriexingen wählte diesen Ort für ein neues Projekt, das innerhalb des Geländes als Theaterspaziergang ab dem 4. Juli sowie an den nachfolgenden Wochenenden bis zum 3. August aufgeführt wird. Es trägt den Titel „Schwaben-Aufstand“ und erinnert an den vor 500 Jahren im Remstal ausgebrochenen Aufstand des „Armen Konrad“ sowie an etliche weitere ähnliche, historisch belegte Ereignisse, mit denen bewiesen wird, dass Schwaben immer wieder für die Einhaltung ihrer Rechte gekämpft haben.

Die VR Bank Asperg-Markgröningen fördert das Projekt des TudD und zeigt deshalb die von den Fotografen Birgit Berger (Knittlingen), Herbert Ruff (Sachsenheim) und F. Eugen Schaffland (Markgröningen) gestaltete Ausstellung, die bis zum 1. August angesehen werden kann. Bis auf die Fotografien von F. Eugen Schaffland, der prinzipiell Schwarz-Weiß-Fotos fertigte, handelt es sich bei den Exponaten um farbige Bilder.

Darin wird der bisherige Zustand der Gebäude dokumentiert, aber auch der aktuelle Prozess, mit dem die Baulichkeiten noch einmal zum Leben erweckt werden.

„Dem drohenden Verfall wird die Fotografie entgegengesetzt“, ist auf einer kleinen Texttafel zu lesen, die sich inmitten der beidseitig an drei Stellwänden präsentierten Bilder findet. Zahllose Details von den Bauwerken haben die drei Fotografen überaus eindrucksvoll festgehalten.

Verrostete Maschinenteile, Trümmer von geborstenen Mauern, zerbrochene Fenster verdeutlichen den seit zehn Jahren eingetretenen Zerfall. Hinweise auf das einstige Innenleben des Betriebs sind ebenfalls zu sehen, beispielsweise zurückgelassene Werkzeuge, doch auch wie sich die Natur mit üppiger Überwucherung das verlassene Geländes nach und nach zurückeroberte.

Die Umwandlung der Ziegelei in eine mehrteilige Bühne – das Schauspiel „Schwaben-Aufstand“, das wie schon einige frühere Stücke Barbara Schüssler schrieb, wird innerhalb des Geländes an verschiedenen Stellen aufgeführt – war sehr aufwändig. Eine Reihe von Fotografien vermittelt dem Betrachter Einblicke in die notwendig gewordenen Umbauten sowie in die schon an Ort und Stelle durchgeführten Proben. Mehr als 30 Mitwirkende spielen in der von Christine Gnann inszenierten Produktion mit.

Vor der bizarren Kulisse der alten Ziegelei werden acht der vielen historisch belegten Aufstände im Schwabenland szenisch umgesetzt. Wenn dort anfangs August die letzte Vorstellung stattgefunden hat, beginnt der beschlossene Abriss der Anlage und damit wird, wie es im Begleittext zur Ausstellung heißt, „ein außergewöhnliches Industriedenkmal verschwinden“

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