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Deutschland

Unterwegs in Düsseldorf bei Schlössern und Geistern

Schlösser, Spuk und Abenteuer – Mein Tag in Düsseldorf und Bottrop

Manchmal sind es die spontanen Tage, die am meisten in Erinnerung bleiben. Eigentlich wollte ich nur eine Ladung in Düsseldorf abliefern, doch daraus wurde ein kleiner Roadtrip voller Geschichte, prächtiger Schlösser und einem ordentlichen Schuss Grusel. Zwischen barocker Pracht, verwunschenen Parkanlagen und einem Halloween Abenteuer in Bottrop erlebte ich mehr, als ich morgens beim Kaffeetrinken gedacht hätte. Begleite mich auf meiner Tour zu Düsseldorfs schönsten Schlössern und einem echten Gänsehaut-Abend.

Von der Lieferung zum Lustschloss – Mein Start in Düsseldorf

Der Tag begann wie so oft mit einem Blick auf die Uhr und dem üblichen Zeitdruck. Erst um 9 Uhr konnte ich laden, also war klar, dass ich beim Kunden nicht gerade früh aufschlagen würde. Trotzdem wollte ich das Beste aus dem Tag machen. Nach der Auslieferung überlegte ich kurz, was ich mit der verbleibenden Zeit anfangen könnte. Die Wahl fiel auf zwei Schlösser, die ich schon lange mal aus der Nähe sehen wollte. Und weil Halloween vor der Tür stand, hatte ich auch noch einen Abstecher nach Bottrop im Kopf, wo ein riesiger Gruselpark wartete.

Mein erster Stopp war das Schloss Benrath. Schon die Fahrt dorthin war wie ein kleiner Zeitsprung. Das Schloss, zwischen 1755 und 1773 von Nicolas de Pigage im Auftrag von Kurfürst Karl Theodor erbaut, ist ein echtes Schmuckstück. Eigentlich war es als Witwensitz für die Kurfürstin Elisabeth Auguste gedacht, aber heute ist es ein Gesamtkunstwerk aus Lustschloss, Jagdpark, Weihern und einem beeindruckenden Kanalsystem. Kaum zu glauben, dass man mitten in Düsseldorf so viel Geschichte und Idylle findet. Zwei Museen sind hier untergebracht, aber das Schloss selbst ist schon ein Erlebnis für sich.

Ein Schloss als Museum – Geschichte zum Anfassen

Beim Betreten des Schlosses wurde mir schnell klar, dass dieses Gebäude mehr ist als nur ein hübscher Fotospot. Die Räume sind liebevoll restauriert, und überall spürt man den Hauch vergangener Zeiten. Es fühlt sich fast so an, als könnten jeden Moment die alten Bewohner um die Ecke biegen. Man kann durch die prunkvollen Säle schlendern, die kunstvollen Decken bestaunen und sich vorstellen, wie hier früher rauschende Feste gefeiert wurden. Das Schloss ist ein lebendiges Museum, das Geschichte nicht nur zeigt, sondern erlebbar macht.

Grünes Paradies – Das Museum für Europäische Gartenkunst

Mein Weg führte mich weiter in den Ostflügel, wo das Museum für Europäische Gartenkunst untergebracht ist. Hier tauchte ich ein in die Welt der Parks und Gärten, von barocken Anlagen bis zu modernen Landschaftsparks. Besonders spannend fand ich die alten Pläne und Modelle, die zeigen, wie viel Arbeit und Kreativität in solchen Gärten steckt. Der Blick aus dem Fenster auf den Schlosspark war dann das Sahnehäubchen, ein perfekter Übergang von Theorie zu Praxis.

Kunst trifft Geschichte – Fotoausstellung im Corps de Logis

Im Hauptgebäude, dem sogenannten Corps de Logis, erwartete mich eine besondere Überraschung: eine Foto-Sonderausstellung. Zwischen all den historischen Möbeln und Gemälden wirkten die modernen Fotografien wie ein spannender Kontrast. Es war faszinierend zu sehen, wie sich Vergangenheit und Gegenwart hier begegnen. Manche Bilder zeigten das Schloss aus ungewöhnlichen Perspektiven, andere fingen die Stimmung der Räume ein. Ich blieb länger als geplant, weil ich immer wieder neue Details entdeckte.

Naturkunde im Westflügel – Von Tieren und Pflanzen

Der Westflügel des Schlosses beherbergt das Museum für Naturkunde. Hier wurde es plötzlich ganz lebendig: Präparate von Tieren, spannende Infos zur Flora und Fauna der Region und interaktive Stationen für Kinder und Erwachsene. Besonders beeindruckt hat mich die Sammlung von Schmetterlingen und die alten naturwissenschaftlichen Instrumente. Nach so viel Geschichte und Kunst war das ein erfrischender Perspektivwechsel.

Schloss Eller – Ein Spaziergang durch den englischen Landschaftspark

Nur sechs Kilometer weiter wartete schon das nächste Highlight: Schloss Eller. Früher wurde es meist nur Haus Eller genannt, aber heute ist es ein richtiges Schloss mit allem Drum und Dran. Das Beste daran ist der riesige Schlosspark, der im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Über 30 Hektar grüne Weite, verschlungene Wege, alte Bäume und idyllische Teiche, hier kann man stundenlang spazieren und die Seele baumeln lassen. Es war erstaunlich ruhig, fast wie ein geheimer Rückzugsort mitten in der Stadt.

Gruselfieber in Bottrop – Das Eloria Grusellabyrinth

Nach so viel Kultur hatte ich Lust auf etwas völlig anderes. Also ab ins Auto und auf nach Bottrop! In der Eloria Erlebnisfabrik wartete das Grusellabyrinth, das jedes Jahr zu Halloween aufgebaut wird. Schon beim Betreten der Halle lief mir ein Schauer über den Rücken. 3000 Quadratmeter voller dunkler Gänge, unheimlicher Gestalten und überraschender Effekte, der perfekte Ort für einen Adrenalinkick. Ich habe mich mehr als einmal erschrocken, musste aber auch oft lachen. Der Mix aus Grusel und Spaß war einfach genial und ein toller Abschluss für den Tag.

Hotelträume und neue Pläne für den nächsten Tag

Nach all den Eindrücken war ich froh, endlich im Hotel anzukommen. Die Füße taten weh, aber im Kopf kreisten schon die nächsten Ausflugspläne. Düsseldorf hat noch so viel mehr zu bieten, und ich kann es kaum erwarten, wieder auf Entdeckungstour zu gehen. Wer weiß, welche Schlösser, Parks oder vielleicht sogar Gespenster beim nächsten Mal auf mich warten?

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