Auf Urbex Tour in Frankreich
Bevor ich mich nun mehr oder weniger endgültig auf in mein neues Leben in Asien verabschiede, habe ich mit meiner „Hoteltesterclique“ noch eine letzte Urbebtour ins benachbarte Frankreich unternommen. Wir hatten ein/zwei Locations fest geplant und den Rest wollten wir einfach mal schauen, was wir unterwegs so finden. So lies der erste Fund auf unserer Frankreichtour nicht lange auf sich warten. Wir entdeckten dieses verlassene Wohnhaus. Unser erster Blick darauf hat uns nicht getäuscht, allerdings war es nicht nur Lost sondern auch leer. Doch durch die Tapeten und die diversen Wände kamen doch noch ein paar Motive zustande.
Unser nächster Fund was das Chateau Hell aus dem 18.ten Jahrhundert. Leider fanden wir keinen Zugang und so blieb es bei ein paar Bildern von außen.
Bei unserem nächsten Objekt hatten wir dann endlich mehr Glück. Die Adresse hatten wir von einer Bekannten aus der Scene erhalten. Da es keinen zu großen Umweg auf unserer Tour darstellt, bauten wir es kurzerhand in die Planung ein. Unsere Bekannte hatte bei ihrem Besuch ja das Problem, das die Nachbarn den Rasen mähten und so konnte sie sich das Objekt der Begierde nicht näher anschauen. Von neugierigen Nachbarn wurden wir (wohl auch aufgrund der Hitze) verschont. Allerdings versperrten uns etliche Dornenhecken und Brenneseln den Zugang. Doch davon lässt sich ein eingefleischtes Urbexteam nicht aufhalten. So kämpften wir uns trotz kurzen Hosen bis zum Eingang durch, welcher wenigstens offen war, so das wir das „Heiligtum“ betreten konnten. Nach den Zeitschriften zu urteilen steht das Objekt seit weit über 20 Jahren leer, nur der Vorraum/Küche scheint wohl eine Zeitlang für Obdachlose oder Vagabunden als Unterschlupf gedient zu haben, da hier überall leer Verpackungen von Fertiggerichten und Milchflaschen (teils noch OvP) herumlagen…
Anschließend stand eigentlich das Fênêtrange-Pensionat auf dem Tourplan. Dieses alte französische Internat hatte ich schon zweimal aufgesucht und wollte es meinen Freunden nun zeigen. Leider war dies (zumindest Momentan) nicht mehr möglich, da jeder Zugang „dicht“ ist. Da wir aber schon vor Ort waren und dieser ziemlich klein ist machten wir uns auf die Suche, ob sich den nicht zumindest eine Ersatzlocation auftreiben ließe. Um so überraschter waren wir, als sich mehr oder weniger der ganze Ort als „Lost“ herausstellte. Allerdings auch alles gut verriegelt, so das wir „nur“ Bilder von außen machen konnten. Das verlassene Feuerwehrauto weckte natürlich Kindheitsträume und ich konnte endlich einmal „Feuerwehrmann“ spielen. Ein paar Infos zu der Stadt Fênêtrange, welche ich echt interessant finde.
Auf unserer weiteren Tour entdeckten wir dann diesen verlassenen Kindergarten. Allerdings sind da wirklich wachsame Nachbarn rings herum, wir waren gerade vor der Eingangstür, da schalten schon laute Rufe und Hundegebell vom Nachbargrundstück herüber, so das wir schleunigst das Weite suchten.
Dafür entdeckten wir dann bei der nächsten Ortsdurchfahrt diesen Händler, der sich wohl entweder auf den Ersatzteilhandel oder die Restauration der alten Göttin Citroen DS 21 spezialisiert hat. Schade um die schönen Fahrzeuge.
Leider zum Schluß unserer Tour kamen wir dann an der Grube Simon an. Warum leider, da dieses Gelände dermaßen groß ist und so viele interessante Objekte hat, das uns die Zeit einfach nicht mehr reichte um alles ausführlich zu betrachten. Es begann zu dämmern und da Sicherheit doch das Wichtigste aller Gebote beim Urbexen ist und gerade auf so einem Gelände doch etliche Gefahrenstellen lauern, wurde es halt ein – für dieses Objekt – relativ kurzer Besuch. Die Grube Simon wurde im Laufe der 1920 bis 1930 Ausgedehnt und erhielt einen neuen Wetterschachts. Im Verlauf der 50er Jahre umfasste der Schacht noch eine Tiefe von 350 bsi 450m. Ab 1978 wurde der Schacht bis auf 843m erweitert. Am 25.02.1985 gab es eine Schlagwetterexplosion gefolgt von einer Kohlenstaubexplosion welche 22 Todesopfer forderte. Im Jahr 2001 sind die Erlöse zurückgegangen und der Schacht wurde geschlossen.
Das war dann unsere vorerst letzte gemeinsame Tour, schon zwei Tage später saß ich dann mit meiner Bekannten Danett im Flieger auf dem Wege nach Phuket in Thailand.