Gitgit Waterfall
Im Dschungel von Bali – Mit dem Auto auf der Suche nach Wasserfällen und kleinen Abenteuern
Stell dir vor, du sitzt am Steuer eines knatternden Mietwagens, die Klimaanlage kämpft tapfer gegen die tropische Hitze, während draußen Palmen und Reisterrassen an dir vorbeiziehen. Dein Ziel: die sagenumwobenen Wasserfälle im Norden Balis. Der Weg dorthin ist nicht nur eine Fahrt, sondern ein Abenteuer, bei dem du die Insel mit all ihren Facetten kennenlernst – von quirligem Straßenleben bis hin zu Momenten, in denen du dich fragst, ob du gerade in einem Indiana-Jones-Film gelandet bist.
Aufbruch ins Unbekannte: Mein Start in den balinesischen Norden
Der Tag beginnt früh, denn die Strecke von Ubud in den Norden hat es in sich – immerhin liegen rund zwei Stunden Fahrt vor mir. Schon nach wenigen Minuten auf Balis Straßen wird mir klar: Hier ist der Weg das Ziel. Mopeds, Hühner und ab und zu ein Hund, der sich mitten auf der Fahrbahn ausruht, sorgen für ein lebendiges Verkehrsbild. Ich rolle durch kleine Dörfer, in denen Kinder winken und Händler ihre Waren direkt am Straßenrand anbieten. Die Luft ist erfüllt vom Duft nach Räucherstäbchen und gebratenem Reis – Bali pur.
Zwischen Reisterrassen und Dschungel: Die Fahrt nach Gitgit
Je weiter ich in den Norden komme, desto grüner wird die Landschaft. Reisterrassen schmiegen sich an die Hänge, Kaffeeplantagen wechseln sich mit Nelkenfeldern ab. Immer wieder halte ich an, um die Aussicht zu genießen oder einen der kleinen Warungs – balinesische Straßenstände – zu testen. Ein starker, süßer Kaffee und ein freundliches Lächeln der Verkäuferin sind oft alles, was es braucht, um neue Energie zu tanken.
Gitgit Twin Waterfall – Air Terjun Campuhan: Wasser, Magie und Souvenirstände
Endlich erreiche ich das Dorf Gitgit. Schon vom Parkplatz aus höre ich das Rauschen des Wassers, das sich tief im Dschungel seinen Weg bahnt. Der Weg zum Wasserfall ist gesäumt von Ständen, die alles feilbieten, was das Touristenherz begehrt: handgeschnitzte Masken, bunte Sarongs, kleine Götterfiguren. Die Händler sind freundlich, aber auch geschäftstüchtig – ein kurzer Blick genügt, und schon wird man charmant in ein Gespräch verwickelt. Mein Tipp: Erst mal weitergehen, sonst wird aus dem Spaziergang schnell ein Shopping-Marathon.
Nach ein paar Minuten lichtet sich der Weg, und ich stehe vor einem kleinen Opfertempel, der fast im Sprühnebel des Wasserfalls verschwindet. Hier wird gebetet, geopfert – und gelächelt. Ein balinesischer Mann erklärt mir, dass dieser Platz als besonders heilig gilt. Ich spüre die feuchte Luft auf der Haut, höre das Donnern des Wassers und fühle mich für einen Moment wie in einer anderen Welt.
Das erste Bad im Wasserfall: Ein Sprung ins kalte Glück
Kurz vor dem Wasserfall packt mich die Neugier – und die Hitze. Ich wage es, die Schuhe auszuziehen und die Füße ins eiskalte Wasser zu tauchen. Der Sprühregen des Wasserfalls ist eine willkommene Erfrischung. Neben mir kichern ein paar Kinder, die sich mutig unter das tosende Wasser stellen. Ein älterer Mann erzählt mir, dass der Campuhan-Wasserfall als Ort der Reinigung gilt – und tatsächlich, nach ein paar Minuten fühlt sich alles leichter an.
Abenteuer auf der anderen Seite: Der weniger komfortable Pfad
Wer es noch abenteuerlicher mag, kann den schmalen Pfad auf der anderen Seite nehmen. Hier wird es rutschig, die Vegetation ist dichter, und plötzlich stehe ich fast allein vor einer zweiten Kaskade. Der Lärm des Wassers übertönt alles, und ich genieße diesen Moment der Stille im Trubel der Natur.
Begegnungen am Wegesrand: Einheimische, Mythen und ein Hauch von Magie
Zurück auf dem Hauptweg komme ich mit einem älteren Händler ins Gespräch. Er erzählt mir von den Mythen rund um den Wasserfall – angeblich sollen Paare, die gemeinsam im Wasser baden, sich bald wieder trennen. Wir lachen beide, und ich verspreche ihm, das Wasser heute nur allein zu genießen.
Fazit: Mehr als nur ein Wasserfall – eine Reise zu sich selbst
Die Rückfahrt nach Ubud führt mich wieder durch die satten Farben Balis. Ich lasse die Erlebnisse Revue passieren: das Rauschen des Wassers, die lachenden Gesichter, das Gefühl, für einen Tag Teil dieser Insel zu sein. Bali zeigt sich auf dieser Reise von seiner ursprünglichsten Seite – wild, grün und voller kleiner Wunder. Und während ich im Rückspiegel noch einmal die Berge verschwinden sehe, weiß ich: Diese Reise bleibt nicht nur auf der Landkarte, sondern auch im Herzen.
Bereit für dein eigenes Abenteuer? Pack den Mut ein, lass dich treiben – und vielleicht findest du am Ende mehr als nur einen Wasserfall.















