Letzter Tag in Laos und weiter nach Vietnam
Heute war dann richtig Action angesagt. Mein Bike war fertig gepackt für den Trip nach Vietnam und ich war ausgeruht und voller Tatendrang. Doch vor der Gewalttour – dazu später mehr – stand erst einmal der Besuch der Kong Lor Cave im Vordergrund. Also das Ticket gelöst und hinein ins Vergnügen. Die Kalksteinhöhle gilt als eine der geologischen Wunder Südostasiens und ist etwa 7 Kilometer lang. Einen Großteil der Strecke fuhren wir auf einem kleinen Boot. Nur an einer Stelle, welche man nach ungefähr 15 Minuten Bootsfahrt erreicht, befindet sich eine Art Insel, welche wir alle zu Fuß überquert werden mussten. Der Grund ist einfach, das Wasser des Flusses ist hier zu niedrig und bei dem Tiefgang mit allen Besuchern setzt es auf. Als ein kleiner Fußmarsch, bei dem konnte man dann aber die Schönheit der Höhle in Ruhe genießen, was auf dem Boot nicht so einfach ist. Danach ging es wieder in das Boot, und den längeren Abschnitt – rund 6 Kilometer – zu bewältigen.
Als ich nun aus der Höhle wieder ans Tageslicht kam, musste ich mich erst einmal wieder an das Tageslicht gewöhnen, da die Pupillen noch auf „Nacht“ eingestellt waren. Der Anblick der sich einem beim Ausfahren bietet ist einfach unbeschreiblich und ich konnte echt nur staunen. Mit dem Boot ging es dann noch ein Stück am Fluss entlang bis dieses dann in der Natane Valley, einem kleinen Dorf anhielt. Hier war dann für eine knappe Stunde Pause angesagt, bevor es denn gleichen Weg zurück ging. Während der Regenzeit ist das Dorf übrigens nicht zu erreichen, da das Wasser in der Höhle zu hoch ansteigt und diese somit unpassierbar ist.
Wieder zurück von der Höhlentour hieß es nun „Aufsitzen“ und ab die Post. Ich wollte heute schließlich noch nach Vietnam. Was, wie ich später feststellte, immerhin dann knapp 250 Kilometer bis zu meiner Unterkunft waren.
Am Laotischen Grenzübergang nach Vietnam stauten sich die LKWs schon Kilometer vor der Grenze und mir schwante schon übles und ich rechnete mit einem längerem Aufenthalt am Grenzposten. Zumindest konnte ich schon einmal ohne Probleme oder Beschwerden der wartenden Trucker bis an die Grenze selbst vorfahren.
Nachdem ich die Grenze überraschend einfach und schnell – ich dachte gibt ein riesigen Verwaltungsaufwand, wegen meinem nicht auf mich zugelassenem Motorrad – ging es durch Vietnams Bergwelt erst einmal auf ziemlich ausgenudelten noch gut 100 Kilometer weiter, bis zur nächsten größeren Stadt. Wovon die ersten 25 Kilometer echt crazy waren, da die Strecke fast nur aus Kurven bestand. Das alleine wäre ja halb so wild, aber die Straßen waren kaum ausgebaut und man musste echt aufpassen nicht in einer Kurve zu stürzen. Zudem wurde es noch, nach den ganzen warmen Tagen in Laos, unangenehm kühl und diesig.
Aus dem Bergland in Hàe Tính angekommen, deckte ich mich erst einmal mit allem Notwendigen für den weiteren Trip ein. Wie z.B. einheimische Währung – an der Grenze und der ganzen Strecke nirgends eine Möglichkeit dafür, glücklicherweise war mein Tank vor der Grenze fast voll, Telefonkarte – war ein Act bis auch das Internet funktionierte, und eine Versicherung fürs Motorrad – geht in jedem kleinen Shop und kostet gerade mal 6€ fürs Jahr.
Danach lokalisierte ich in Google Map erst einmal wo ich mich überhaupt befand und wie weit es bis Hue ist. Dabei stellte ich fest 350 Kilometer dann doch etwas zu viel sind und so suchte ich auf der Karte die nächste größere Stadt in der Nähe. Anschließend buchte ich mir dort gleich für gerade mal 9€ die Nacht ein Zimmer. Das Reisen mit Internet und diversen Apps erleichtert doch ganz schön das Leben. Hier noch ein paar Bilder der Unterkunft. Für den Preis echt Top.