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Österreich

Lurgrotte

Ein Kurztrip mit Tiefgang: Zwischen Tropfsteinwundern und Burgromantik

Kennst du das Gefühl, wenn ein scheinbar gewöhnlicher Arbeitstag plötzlich zum kleinen Abenteuer wird? Genau das habe ich heute erlebt – und zwar auf zwei Rädern, mit Helm, Herz und einer ordentlichen Portion Neugier im Gepäck. Ein Kundentermin in Graz war der offizielle Anlass, aber insgeheim hatte ich schon länger einen Abstecher zur Lurgrotte und zur Burg Strechau geplant. Heute war endlich der Tag gekommen.

Der Weg ist das Ziel: Mit dem Motorrad ins steirische Hügelland

Schon die Anfahrt Richtung Semriach war ein Genuss für sich. Die Straße schlängelte sich durch sattgrüne Hügel, vorbei an duftenden Almen und kleinen Gehöften, die wie Farbtupfer in der Landschaft lagen. Die Luft war klar, ein paar Kühe warfen mir neugierige Blicke zu – und ich war mittendrin, mit dem Motorrad als perfektem Gefährten für die kurvigen Landstraßen.

Kurz bevor ich den Parkplatz der Lurgrotte erreichte, öffnete sich die Landschaft zu einer großen Lichtung. Hier, inmitten von Bergen, fühlte ich mich fast wie in einer anderen Welt. Der kurze Fußweg zum Grotteneingang war wie ein kleiner Countdown: Jeder Schritt brachte mich näher an das, was tief unter der Erde auf mich wartete.

Unterirdische Wunder: Die Lurgrotte Semriach

Am Eingang empfing mich schon die kühle Luft – ein Vorgeschmack auf die konstanten 9 Grad, die mich in der Höhle erwarteten. Gut, dass ich den Tipp mit dem Pulli beherzigt hatte. Die Führung startete pünktlich und schon nach wenigen Metern war ich fasziniert: Überall hingen und standen bizarre Tropfsteingebilde, die im Licht der neuen LED-Beleuchtung fast magisch schimmerten.

Unser Guide erzählte mit viel Humor und einem Augenzwinkern von der Entdeckung der Höhle, von mutigen Forschern und dramatischen Rettungsaktionen. Besonders beeindruckend war der „Große Dom“ – eine Halle, so riesig, dass man sich fast winzig vorkam. 120 Meter lang, 80 Meter breit, 40 Meter hoch – das sind Zahlen, die man erst einmal verarbeiten muss. Und dann dieser Moment, als das Lichtspiel begann: Sanfte Musik, wechselnde Farben, Tropfsteine, die wie Skulpturen aus einer anderen Welt wirkten. Ich musste schmunzeln, als ein Kind in der Gruppe flüsterte: „Wie im Zauberschloss!“

Nicht zu vergessen: Der „Riese“, der größte frei hängende Tropfstein der Welt, der mit seinen 13 Metern Höhe und 40 Tonnen Gewicht majestätisch von der Decke hängt. Da fühlt man sich plötzlich ganz klein – und irgendwie ehrfürchtig vor der Natur und ihren Jahrtausenden an Geduld.

Von der Unterwelt aufs Dach der Steiermark: Burg Strechau

Der nächste Programmpunkt war ein echter Kontrast: Nach so viel Unterwelt lockte mich die Burg Strechau, die hoch über dem Paltental thront. Schon die Auffahrt war ein kleines Abenteuer – Serpentinen, Felsen, und dann plötzlich der Blick auf die mächtige Burganlage. Hier oben weht ein anderer Wind, und die Geschichte ist an jeder Ecke spürbar.

Die Burg ist die zweitgrößte der Steiermark und wurde im 16. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Besonders der Innenhof mit seinen Arkaden und die kunstvollen Deckenmalereien haben es mir angetan. Während der Führung erfuhr ich von den wechselnden Besitzern, von protestantischen Adeligen, die hier einst das Sagen hatten, und von Erzherzog Johann, der hier fast geheiratet hätte – wenn da nicht der Kaiser in Wien gewesen wäre, der sein Veto einlegte.

Ein echtes Highlight – und das sage ich als jemand, der schon die eine oder andere Burg gesehen hat – ist die Sammlung historischer Automobile. Über 30 Oldtimer, vor allem der Marke Steyr, stehen hier und erzählen ihre ganz eigenen Geschichten von Geschwindigkeit, Glanz und vergangenen Zeiten. Ich musste lachen, als ich mir vorstellte, wie wohl ein mittelalterlicher Ritter auf so einem Gefährt ausgesehen hätte.

Fazit: Mehr als nur ein Geschäftstermin

Am Ende des Tages saß ich wieder auf meinem Motorrad, den Helm auf dem Schoß, und ließ die Erlebnisse Revue passieren. Was als Geschäftstermin begann, wurde zu einer Reise voller Eindrücke, Begegnungen und Geschichten. Die Lurgrotte hat mich mit ihrer stillen Schönheit beeindruckt, die Burg Strechau mit ihrer Geschichte und dem Blick über das Tal begeistert.

Und das Beste: Solche kleinen Abenteuer warten oft direkt vor der eigenen Haustür – man muss nur losfahren. Also, worauf wartest du? Pack den Pulli ein, schnapp dir dein Bike (oder was immer dich antreibt) und entdecke, was hinter der nächsten Kurve auf dich wartet. Es lohnt sich – versprochen!

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