Ein Tag am Meer und erste Hilfe am Käfer
Ein Tag zwischen türkisblauem Meer und ölverschmierten Händen
Manchmal sind es die unerwarteten Wendungen, die eine Reise unvergesslich machen. Was als entspannter Tag am paradiesischen Strand begann, endete für mich plötzlich unter der Motorhaube eines alten VW Käfers – irgendwo an der Südküste Sri Lankas. Wie ich zwischen Sonnencreme und Schraubenschlüssel zum Helden wurde? Lies selbst, wie ein Tag am Meer und eine Portion Improvisation meinen Aufenthalt zu einem echten Abenteuer machten.
Goyambokka Beach – Mein persönliches Paradies
Schon beim ersten Blick auf den Goyambokka Beach war klar: Hier will ich bleiben. Der Sand war so golden, dass er im Sonnenlicht fast zu glühen schien, und das Wasser leuchtete in allen Türkistönen, die ich mir vorstellen konnte. Zwischen den Bäumen am Rand des Strandes fand ich einen perfekten Platz im Schatten, breitete mein Handtuch aus und ließ die Seele baumeln.
Die Atmosphäre war entspannt, fast schon magisch. Das Meer war in Ufernähe so flach, dass ich einfach nur im Wasser stehen und den sanften Wellen zuschauen konnte. Immer wieder kamen Einheimische vorbei, winkten freundlich oder boten mir frische Kokosnüsse an. Ich nahm eine an, setzte mich in den Sand und beobachtete das bunte Treiben um mich herum. Kinder lachten, spielten Fangen im Wasser, während Fischer ihre Boote für den nächsten Fang vorbereiteten. Ich fühlte mich wie in einer Postkarte – nur dass ich mittendrin war.




















Zurück in der Unterkunft – Der Käfer und das Kupplungsdrama
Nach diesem perfekten Strandtag schlenderte ich zufrieden und leicht sonnenverbrannt zurück zu meiner Unterkunft. Doch kaum hatte ich das Tor geöffnet, sah ich meinen Vermieter wild gestikulierend um einen alten VW Käfer herumspringen. Der Anblick hatte etwas Komisches: Er, mit ölverschmierten Händen und verzweifeltem Blick, und der Käfer, der stur und unbeweglich in der Einfahrt stand.
„Was ist denn los?“, fragte ich neugierig. Mein Vermieter seufzte tief. „Die Kupplung geht nicht mehr. Ich habe den Käfer gebraucht gekauft und jetzt das!“
Ich musste schmunzeln. Als gelernter Kfz-Mechaniker und alter Käfer-Fan fühlte ich mich sofort herausgefordert. Ein kurzer Blick unter die Haube – und schon war die Ursache gefunden: Das Kupplungsseil war gerissen. In Deutschland kein großes Ding, aber hier? Ersatzteile wachsen schließlich nicht an den Palmen.
Improvisation ist alles – Schrauben auf Sri Lankisch
Also Ärmel hochgekrempelt, Pedalerie ausgebaut und die beiden Seilenden in die Hand genommen. Mein Vermieter schaute mich an, als hätte ich gerade einen Schatz gefunden. Gemeinsam machten wir uns auf zur nächsten Werkstatt. Die Jungs dort waren sofort begeistert bei der Sache. Mit viel Geschick und ein bisschen Improvisation bastelten wir aus den alten Ösen und einem neuen Seil ein passendes Ersatzteil.
Zurück an der Unterkunft schraubten wir alles wieder zusammen. Mein Vermieter hielt die Taschenlampe, ich schraubte – und nach ein paar Minuten kam der große Moment: Zündung, Kupplung treten, Gang rein – und der Käfer schnurrte wieder wie ein Kätzchen. Mein Vermieter strahlte über das ganze Gesicht und klopfte mir begeistert auf die Schulter.
Ein Tag, der bleibt
Am Abend saßen wir noch lange zusammen, lachten über die kleine „Käfer-OP“ und ließen den Tag bei einem kühlen Getränk ausklingen. Ich dachte zurück an den Morgen am Strand, an das türkisfarbene Wasser und den goldenen Sand. Und ich musste schmunzeln: Manchmal sind es eben die kleinen Pannen, die eine Reise erst richtig besonders machen.
Und wer hätte gedacht, dass ich ausgerechnet am anderen Ende der Welt mit ölverschmierten Händen einen alten VW Käfer wieder auf die Straße bringe? Sri Lanka, du überraschst mich immer wieder – und ich liebe es.








Fazit:
Ein Tag am Meer kann mehr sein als nur Sonne und Sand. Manchmal wartet das Abenteuer direkt hinter dem Gartentor – und manchmal braucht es nur ein gerissenes Kupplungsseil, um Freundschaften zu schließen und Geschichten zu erleben, die man nie vergisst.
