Die Dambulla Tempelanlage
Im Bann des Felsens: Meine Reise zum Dambulla-Höhlentempel
Es gibt Orte, die einen schon beim ersten Anblick in den Bann ziehen. Für mich war der Dambulla-Höhlentempel in Sri Lanka genau so ein Ort. Schon von weitem ragt der riesige Felsblock aus der sanft gewellten Landschaft der Zentralregion heraus – ein Naturwunder, das die Jahrtausende überdauert hat und heute als Goldener Tempel von Dambulla zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Der Aufstieg: Zwischen Affen, Felsen und Vorfreude
Der Weg nach oben ist schweißtreibend, aber jeder Schritt wird belohnt. Während ich die steilen Pfade erklimme, begleiten mich neugierige Affen, die sich scheinbar über jeden neuen Besucher amüsieren. Der Felsen selbst wirkt wie ein uraltes Monument, das über die grüne Ebene wacht. Immer wieder halte ich inne, blicke zurück und genieße den atemberaubenden 360-Grad-Blick auf den dichten, unberührten Wald ringsum. Die Luft ist erfüllt von Vogelstimmen und dem leisen Rascheln der Blätter – ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer.
Die ersten Höhlen: Goldene Buddhas und stille Ehrfurcht
Oben angekommen, stehe ich vor den fünf beeindruckenden Höhlen, die sich wie Schatzkammern in den Fels schmiegen. Schon der Eingang ist ein Kunstwerk: Giebel und bogenförmige Kolonnaden verleihen dem Tempel ein feierliches, fast magisches Aussehen. Beim Betreten umfängt mich eine kühle, feuchte Stille. Die Luft riecht nach Stein und Räucherstäbchen.
Die erste Höhle, die „Götterhöhle“, zieht mich sofort in ihren Bann. Ein 14 Meter langer, liegender Buddha, direkt aus dem Felsen gemeißelt und mit Goldfarbe überzogen, scheint in ewigem Frieden zu ruhen. Sein Gesicht strahlt eine Ruhe aus, die ansteckend wirkt. Neben ihm sitzt sein treuer Schüler Ananda – eine Szene, die mich an die Kraft von Loyalität und Vertrauen erinnert.
Die Höhle der Könige: Farben, Geschichten und ein Hauch Ewigkeit
In der zweiten Höhle, der „Höhle der großen Könige“, fühle ich mich wie in einer anderen Welt. 66 Buddha-Statuen reihen sich an den Wänden entlang, jede mit eigenem Ausdruck und Geschichte. Die Decken und Wände sind über und über mit Malereien bedeckt – Szenen aus Buddhas Leben, Legenden von Versuchung und Erleuchtung, Geschichten von Königen und Kriegen. Die Farben leuchten, als wären sie gestern erst aufgetragen worden, und doch stammen viele dieser Kunstwerke aus dem 1. Jahrhundert vor Christus.
Ich bleibe lange vor einer Szene stehen, die zeigt, wie Buddha den Versucher Mara besiegt. Die Dramatik, die in den Bildern steckt, und die Liebe zum Detail lassen mich die Zeit vergessen. An einer Stelle tropft Wasser von der Decke in eine steinerne Schale – ein leises, ewiges Plätschern, das selbst in der Trockenzeit nicht versiegt. Es heißt, das Wasser sei heilig, und ich kann spüren, warum.
Begegnungen: Mönche, Pilger und das Lächeln der Einheimischen
Während ich durch die Höhlen wandere, begegne ich immer wieder buddhistischen Mönchen in leuchtend orangen Roben. Sie bewegen sich mit einer Gelassenheit, die ansteckend ist. Einer von ihnen lächelt mich an, während er eine Statue mit frischen Blumen schmückt. Auch Pilger aus ganz Sri Lanka kommen hierher, um zu beten, zu meditieren oder einfach nur die besondere Atmosphäre aufzusaugen. Ein älterer Mann erzählt mir, dass er jedes Jahr mit seiner Familie hierher pilgert, um Buddha für Gesundheit und Glück zu danken.
Zwischen Geschichte und Gegenwart: Die Magie von Dambulla
Was mich am meisten fasziniert: Die Höhlen sind nicht nur ein Museum, sondern ein lebendiger Ort der Andacht. Hier verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart. Die Tempelanlage wurde über Jahrhunderte hinweg von verschiedenen Königen erweitert, verschönert und restauriert. König Walagamba, der einst vor seinen Feinden in den Höhlen Zuflucht fand, hat sie später den Mönchen geschenkt – aus Dankbarkeit und Respekt. Später widmete König Nishankamalla 70 Buddha-Statuen und ließ die Tempel kunstvoll ausmalen.
In der dritten Höhle, dem „Großen neuen Tempel“, bewundere ich weitere 50 Buddha-Statuen, die um einen meditierenden und einen liegenden Buddha angeordnet sind. In den kleineren Höhlen entdecke ich hinduistische Götterfiguren – ein Zeichen dafür, wie eng hier die Religionen miteinander verwoben sind.




















Magische Momente am Goldenen Tempel von Dambulla
Stell dir vor, du stehst am Fuß eines gewaltigen Felsens, das Licht der Morgensonne glitzert auf den goldenen Kuppeln und irgendwo in der Ferne ruft ein Mönch zum Gebet. Genau hier beginnt mein Abenteuer am berühmten Goldenen Tempel von Dambulla – einem Ort, an dem Geschichte, Spiritualität und Natur zu einer einzigartigen Erfahrung verschmelzen.
Das erste Staunen: Die goldene Buddha-Statue
Oben angekommen, empfängt mich eine riesige, goldene Buddha-Statue, die majestätisch über die Anlage wacht. Sie strahlt eine Ruhe aus, die sofort auf mich übergeht. Kinder laufen kichernd über den Vorplatz, während Pilger in bunten Gewändern Blumen niederlegen. Der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, und ich spüre, wie sich die Hektik des Alltags langsam verflüchtigt.




















Das Museum: Buddhismus zum Anfassen
Direkt neben dem Tempel entdecke ich das Museum. Hier tauche ich noch tiefer in die Welt des Buddhismus ein. Statuen, alte Manuskripte und kunstvolle Relikte erzählen von der langen Geschichte des Tempels und seiner Bedeutung für die Menschen Sri Lankas. Besonders spannend finde ich die alten Schriftrollen, deren Schriftzeichen ich zwar nicht lesen kann, die aber trotzdem eine Faszination ausstrahlen. Es ist, als würde ich einen Blick in eine andere Zeit werfen.




















Abschied mit Weitblick
Als ich am späten Nachmittag wieder hinabsteige, färbt die Sonne den Himmel in ein warmes Gold. Die Silhouetten der Palmen und der weite Blick über das Land bleiben mir im Gedächtnis. Ich fühle mich erfüllt – von Eindrücken, Geschichten und einer tiefen Ruhe, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Der Goldene Tempel von Dambulla ist mehr als nur ein Weltkulturerbe. Er ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart, Mensch und Natur, Spiritualität und Alltag auf wunderbare Weise zusammenfinden. Und während ich mich auf den Rückweg mache, weiß ich: Diese Reise hat nicht nur meine Kamera, sondern auch mein Herz mit unvergesslichen Bildern gefüllt.
