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Thailand

Erster Tag in Chiang Mai

Ein Tag voller Überraschungen in Chiang Mai

Kaum zurück von der abenteuerlichen Mae Hong Son Schleife, spaziere ich – wieder solo unterwegs – durch die Gassen von Chiang Mai. Was als unspektakulärer Tag beginnt, entwickelt sich zu einer Reise zwischen verrückter Kunst, jahrhundertealten Tempeln und dem bunten Treiben der Nachtmärkte. Komm mit auf meinen ersten Tag in Chiang Mai – ein Tag, der mich lachen, staunen und innehalten lässt.

Zwischen Realität und Illusion – Mein Start im 3D-Museum

Zurück in Chiang Mai, die Beine noch etwas müde vom Roadtrip, packt mich die Neugier. Die Stadt wartet, aber mein erster Halt ist alles andere als typisch: das Art in Paradise, ein 3D-Museum, das mich sofort in seinen Bann zieht. Hier geht es nicht um klassische Kunst, sondern um Illusionen – und um jede Menge Spaß.
Ich werfe mich in die wildesten Posen: hänge scheinbar kopfüber an einer Klippe, balanciere auf einer Brücke über reißende Wasserfälle oder reite auf einem fliegenden Teppich durch das alte Ägypten. Die Bilder, die dabei entstehen, sind herrlich verrückt. Ich lache laut, als ich mich auf den Fotos fast selbst nicht mehr erkenne. Das Museum ist klimatisiert, ein Segen in der Mittagshitze, und ich genieße es, einfach mal wieder albern zu sein und die Kreativität sprudeln zu lassen.

Faszination Terrakotta – Ein Hotel wie aus einer anderen Welt

Mein Weg führt mich weiter zum Terra Cotta Hotel. Übernachten kann ich hier zwar nicht – das sprengt mein Budget –, aber das hält mich nicht davon ab, das Gelände zu erkunden. Die Architektur ist eine Mischung aus asiatischen Kunststilen, alles aus warmen, roten Tonziegeln gebaut. Die Mauern sind mit filigranen Mustern überzogen, kleine Skulpturen verstecken sich in jedem Winkel. Ich schleiche mit der Kamera durch die Gänge, immer auf der Suche nach dem nächsten besonderen Motiv. Es fühlt sich ein bisschen an, als würde ich durch einen verwunschenen Garten spazieren. Ich stelle mir vor, wie es wäre, hier zu wohnen – aber für heute reicht es, die Schönheit einfach aufzusaugen und ein paar Fotos zu schießen.

Wat Jedlin – Der stille Schatz hinter alten Mauern

Jetzt zieht es mich in die Altstadt, dorthin, wo die Geschichte von Chiang Mai in jedem Stein steckt. Der Wat Jedlin, ein Tempel aus dem 16. Jahrhundert, liegt etwas versteckt und ist gerade deshalb ein Geheimtipp. Kaum betrete ich das Gelände, umfängt mich eine friedliche Atmosphäre. Rechts steht der Haupt-Viharn, daneben reihen sich schwarze Gongs aneinander. Ich klopfe neugierig an einen Gong – der tiefe Klang hallt durch den Hof.
Die Einrichtung des Tempels ist schlicht, aber elegant. Ein leuchtend rosa Teppich, weiche Matten und eine große goldene Buddha-Statue laden zum Innehalten ein. Draußen entdecke ich kleine Statuen und große Steinkugeln, dahinter ragt ein alter Chedi auf. Über eine kleine Brücke, gesäumt von bunten Schirmen, gelange ich zu einem Teich, in dem Fische und Schildkröten ihre Kreise ziehen. Ich setze mich kurz und beobachte das friedliche Treiben – ein Moment der Ruhe mitten in der Stadt.

Wat Chedi Luang – Wo Legenden und Geschichte lebendig werden

Der nächste Tempel ist ein echtes Highlight: Wat Chedi Luang, das Herzstück der alten Stadt. Schon von weitem beeindruckt mich die riesige, teils zerstörte Pagode, die ursprünglich im 14. Jahrhundert erbaut wurde. König Saen Muang Ma ließ sie errichten, um die Asche seines Vaters zu bewahren. Über die Jahrhunderte wurde der Chedi immer weiter ausgebaut, bis ein Erdbeben im 16. Jahrhundert das obere Drittel einstürzen ließ.
Ich umrunde die Ruine, stelle mir vor, wie einst der berühmte Smaragd-Buddha hier aufbewahrt wurde. Heute steht eine Nachbildung in einer Nische. Im neuen Viharn bestaune ich die kunstvollen Naga- und Pfauenmotive. Und dann ist da noch dieser riesige Baum links vom Eingang – laut Legende darf er niemals fallen, sonst droht der Stadt Unheil. Ich werfe einen respektvollen Blick hinauf und spüre, wie Geschichte und Mystik hier miteinander verschmelzen.

Wat Phan Tao – Ein Palast aus Holz und tausend Öfen

Direkt nebenan entdecke ich den Wat Phan Tao, das „Kloster der tausend Öfen“. Der Name erinnert daran, dass hier einst Buddha-Statuen gegossen wurden. Ursprünglich war das Gebäude ein königlicher Palast aus Teakholz, erst später wurde es zum Kloster umgebaut.
Die Fassade ist mit einem goldenen Pfau verziert, darunter ein Hund – das Tierkreiszeichen des Königs, der hier einst residierte. Ich trete ein und bewundere die roten Holzsäulen, die das Dach stützen, und die langen, bunten Banner, die von der Decke hängen. In einer Ecke entdecke ich alte Holzkisten mit goldenen Verzierungen, in denen buddhistische Schriften aufbewahrt werden. Alles hier atmet Geschichte, und ich stelle mir vor, wie der Palast einst voller Leben war.

Ein verstecktes Juwel für Ruhesuchende

Ein wenig abseits vom Trubel finde ich einen weiteren Tempel, der wie geschaffen ist, um der Mittagshitze zu entfliehen. Hier ist es erstaunlich ruhig, obwohl die geschäftigen Straßen nicht weit entfernt sind. Zwei alte Chedis verstecken sich im hinteren Teil des Geländes, kunstvolle Verzierungen schmücken Zäune und Tempel.
Im kleinen Garten treffe ich einen Mönch, der fließend Englisch spricht. Wir kommen ins Gespräch, und er erzählt mir von der Geschichte des Tempels und dem Leben der Mönche hier. Ich setze mich in den Schatten, lasse mir von ihm die besten Meditationsplätze zeigen und genieße die friedliche Atmosphäre.

Wat Ket Karaam – Geschichten am Ufer des Mae Ping

Am Nachmittag zieht es mich ans andere Ufer des Mae Ping. Wat Ket Karaam, 1428 erbaut, ist der wichtigste Tempel des Viertels Wat Ket. Das Dach des Viharn ist einzigartig, fünf Ebenen türmen sich übereinander. Im angrenzenden Museum entdecke ich alte Fotos, die das Leben rund um den Tempel zeigen – darunter ein Bild von 1932, auf dem ein hölzerner „Prasat Sop“ für eine Einäscherung zu sehen ist.
Ich frage den Kurator nach den Geschichten hinter den Bildern und erfahre von Herrn Anan, dem Besitzer eines alten Holzhauses in der Nähe. Die Mischung aus Geschichte, Fotografie und lebendiger Nachbarschaft macht diesen Ort besonders. Ich spaziere noch ein Stück am Fluss entlang, lasse die Eindrücke auf mich wirken und freue mich über die Vielfalt, die Chiang Mai zu bieten hat.

Die Nachtmärkte rufen – Farben, Gerüche und Musik

Langsam senkt sich die Dämmerung über die Stadt, und ich spüre, wie die Energie auf den Straßen steigt. Es ist Wochenende – die perfekte Zeit, um die berühmten Nachtmärkte zu erkunden.
Mein erster Stopp: der Ploen Ruedee Nightmarket. Hier mischen sich Essensstände, Live-Musik und bunte Lichter zu einem fröhlichen Durcheinander. Ich probiere exotische Snacks, beobachte das bunte Treiben und lasse mich einfach treiben.

Weiter geht’s zum Chiang Mai Night Market, wo sich Händler mit Souvenirs, Kleidung und Kunsthandwerk aneinanderreihen. Ich feilsche ein wenig, plaudere mit Verkäufern und genieße die lockere Stimmung.

Zum Abschluss zieht es mich noch auf den Saturday Night Market. Eigentlich reicht ein Markt, aber ich bin voller Energie und will alles aufsaugen, was die Stadt zu bieten hat.
Mit vollen Tüten, müden Füßen und einem breiten Grinsen mache ich mich spätabends auf den Heimweg. Chiang Mai hat mich am ersten Tag schon in seinen Bann gezogen – und ich weiß, das war erst der Anfang.

Fazit:
Allein unterwegs, aber nie einsam – Chiang Mai überrascht, begeistert und inspiriert mich. Zwischen Kunst, Tempeln und Märkten finde ich meinen eigenen Rhythmus und freue mich schon auf die nächsten Abenteuer in dieser faszinierenden Stadt.

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