Tagestour von Chiang Rai nach Phitsanulok
Heute ging es am frühen Morgen los. Ortswechsel war angesagt. Nach drei Wochen Chiang Rai, es hätten ohne Probleme auch mehr werden können, ging es nun wieder Richtung Süden. Erst einmal als kurzer Zwischenstopp nach Phitsanulok. Die Gesamttour von über 500 Kilometer gibt es hier
als kleinen Video zusammengefasst. Die Einzelnen Zwischenstopps waren wie folgt…
Der Wat Phra That Chom Wae wurde auf Initiative von Phaya Ngam Mueng, König von Phu Kam Yao der heutigen Provinz Phayao, erbaut. Der Legende nach reiste Phaya Ngam Mueng im Jahr 1294 nach Doi Sang Kam, dem früheren Namen von Doi Chom Wae, um die Wohngebiete seines Volkes zu beobachten. Vier Monate nach seiner Rückkehr nach Phu Kam Yao befahl der König, Phra That Chom Wae als Zentrum der Ruhe und Anbetung für die Stadtbewohner zu errichten. Im Inneren des Gebäudes wurden Reliquien vom Kopf Buddhas und eine große Menge wertvoller Gegenstände aufbewahrt. Der Bau wurde in der Vollmondnacht des achten Mondmonats abgeschlossen. Später verfiel der Ort aufgrund mangelnder Instandhaltung, da Phu Kam Yao von den Myanern kolonisiert wurde. Phra That Doi Wae wurde während der Herrschaft von Phraya Han, dem ersten König von Mueng Phan, restauriert, der mit den Stadtbewohnern zusammenarbeitete, um ein größeres Gebäude wieder aufzubauen, in dem Phra Maha Shinathat aufbewahrt wurde. Die letzte Restaurierung wurde anlässlich des 50. Krönungsjubiläums Seiner Majestät des Königs durchgeführt. Auf Doi Wae wurde ein großes Denkmal namens Phra Kesa Mangkalanusorn errichtet. Jedes Jahr kommen in der Vollmondnacht des achten Mondmonats Menschen hierher, um als Segen Wasser darauf zu sprengen. Es wird angenommen, dass diejenigen, die kommen, um Phra That Doi Wae Respekt zu erweisen, vor allen möglichen Gefahren gerettet werden.






Das Period Film Preservation Center wurde gegründet von Herrn Manit Worachat als Quelle über alte Filme, der Herstellung und Aufführung gegründet. Es zeigt Gegenstände und Filmplakate von der Vergangenheit bis zur Heute. Das Museum ist an sich eine Dauerausstellung, für historische Filme, alte Filmplakate, diverse Filmprojektoren mit den Filmgrößen 8 mm, 16 mm und 35 mm. Es gibt einige Filmsynchronisation, Filmzensurzertifikate sowie diverse Filmsoundtracks und Filmwerbeaufzeichnungen.
Der Besitzer Herr Worachat führt einen selbst durch das kleine Museum und war auch selber schon in einigen Netflix Produktionen zu sehen, wie er mir stolz zeigte. Mit seinem umgebauten Pickup fährt er an verschiedene Orte um seine alten Filme dem staunenden Publikum in einer Art Open-Air-Kino vorzuführen. Von mir selbst machte er bei meinem Besuch einige Filmaufnahmen für seine private „Gästesammlung“. Es kommt halt nicht jeden Tag ein Gast aus dem fernen Deutschland hier vorbei. Zumal man das Museum, obwohl es direkt an der Hauptstraße liegt, leicht übersehen kann, da es kein wirkliches Hinweisschild dafür gibt.






Auf der anderen Straßenseite befindet sich dann das ehemalige Hom Huen How Arts. Eine Art Kunstausstellung eines dort lebenden „Holzkünstlers“ mit allerlei Schnitzereien und Skulpturen. Warum es aufgegeben und verlassen wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis und im Netz ist nichts darüber zu finden.






Amphoe Ngao war in den 1940er und 1950er Jahren ein kleiner Bezirk. Dennoch verfügte es mit seiner Hängebrücke über den Ngao-Fluss über ein bedeutendes Wahrzeichen, die Ngao River Bridge. Es ist eine der ältesten Hängebrücken in der nördlichen Region. Sie ist eine einzigartige historische Brücke in der Nähe des Morgenmarktes. Ngao selbst ist ein kleiner Bezirk in der Provinz Lampang im Norden Thailands. Man erreicht diese kleine Stadt, wenn man von Chiang Rai in Richtung Südenr reist. Im Grunde ist Ngao eine sehr kleine Stadt mit nicht vielen Straßen, aber die meisten Geschäfte bieten alles an, was man zum täglichen Leben braucht. Die Holzbrücke welche um die Zeit des Ersten Weltkriegs herum gebaut wurde, ist eine von zwei in solcher Bauart existierenden Brücken in Thailand. Die zweite, bekanntere Brücke dieser Art ist die am River Kwai in Kanchanapuri.






Trotz der schier unermesslichen Größe der Anlage des Wat Chong Kham Phra Aram Luang konnte ich nicht wirklich viele Informationen dazu finden, da unter dem gleichen Namen ein weiterer bekannter Tempel existiert und alle Informationen sich darauf bezogen. Einzig zu dem großen, weithin sichtbaren Chedi fand ich ein wenig. So handelt es sich hier um den Nachbau des Bodh Gaya, welcher im indischen Bundesstaat Bihar liegt und jener Ort ist, an dem Gautama Buddha die höchste Erleuchtung erlangte. Die Nachbildung hier in Thailand namens „Chedi Phutthakhaya“ ist aufgrund seiner Höhe von bis zu 53 Metern schon in der Ferne zu sehen und hat damit die gleiche Größe wie das Original in Indien. Da der Bau drei Jahre dauerte, ist Chedi Phutthakhaya nicht nur eine religiöse Stätte, die nur dem Zweck der Anbetung dient, sondern auch ein Kunstwerk und Wahrzeichen von Ngao. Des weiteren gibt es auf dem Gelände einige weiter Gebäude, teils Tempel, teils Museen. Was hier vor allem auffällt, ist die Menge an Goldverzierungen überall.






Die Tham Pha Nang Khoi, Phrae: Cave of Colored Lights (Thai: Tham Pha Nang Khoi, wörtlich:„Klippenhöhle der wartenden Prinzessin“), ist eine Karsthöhle im Bezirk Rong Kwang der Provinz Phrae im Norden Thailands. Der Name der Höhle geht auf eine Legende zurück, in der sich vor langer Zeit eine Prinzessin namens Aranyanee in einen Mann namens Kanongdetch verliebte. Die Prinzessin war schwanger, also beschlossen sie und ihr Mann, gemeinsam wegzulaufen. Sie wurden beide von einer Gruppe Soldaten gejagt. Die Prinzessin wurde tödlich in die Brust geschossen, bevor es beiden gelang, diese Höhle zu erreichen. Die Prinzessin brachte ihren Sohn in der Höhle zur Welt und forderte ihren Mann auf, um sein Leben zu fliehen. Der Legende nach wollte die Prinzessin ewig auf ihren Mann warten und verwandelte sich deshalb in Stein.
Die Pha Nang Khoi-Höhle besteht aus Kalkstein und ist etwa einen Kilometer lang. Sie weist viele Wendungen auf, die um einzigartig geformte Stalaktiten und Stalagmiten herumführen, welche die Quelle der obigen Folklore sind. Es gibt auch zwei farbenfrohe Buddha-Schreine in der Höhle, die vor Millionen von Jahren aus dem Kalkstein dieser Region geformt wurde. Die Wände der Höhle werden von bunten Lichtern beleuchtet, die den Kalkstein in leuchtende Farben tauchen und ihr den Beinahmen „Cave of Colored Lights“ gaben.
Der Eintritt zur Höhle ist kostenfrei und das ganze Jahr möglich, allerdings sollte man festets Schuhwerk tragen, da gerade in der Regenzeit einige Teile unter Wasser stehen – deshalb auch die Schilder „Baden verboten“ – und überall Rutschgefahr besteht.
Unterhalb der Höhle gibt es noch eine verlassene Tempelanlage, bei welcher viele der Statuen schon von der Natur wieder einverleibt wurden. Der kleine Tempel ist bis auf die Buddha Statue leer aber innen noch in einem guten Zustand. Aber Achtung, Holzwespen „bewachen“ den Tempel, wie ich schmerzhaft am eigenen Auge – ich wurde unten ins Lid gestochen – feststellen musste.






Der in der Sukhothai-Zeit erbaute Wat Phra That Cho Hae ist eine bedeutende religiöse und vielleicht die heiligste buddhistische Stätte von Phrae. Der Höhepunkt ist die 33 Meter hohe Phra (Pagode) im Chiang-Saen-Stil, die mit hellen Messingblechen umwickelt ist und heilige Relikte von Lord Buddha beherbergt. Der Name des Tempels bezieht sich auf das traditionelle feine Seidengewebe aus Sip Song Panna, das beim ersten Bau des Tempels erstmals zur Umhüllung der Pagode verwendet wurde.






Auch wenn es sich hierbei nicht um einen antiken Tempel handelt, verfügt der Wat Phra That Suthon Mongkon Khiri über eine wunderschöne Architektur, die von alten, traditionellen Bauwerken inspiriert ist, wie z. Teakholzgebäude, in dem Reliquien von Lord Buddha aufbewahrt werden und Buddha-Statuen, Lanna-Musikinstrumente und antike Waffen ausgestellt sind.






Das kleine Garden Corner Resort & Hotel liegt etwas zurückgesetzt von der Schnellstraße und ist daher trotz der zentralen Lage sehr ruhig. Der ideale Ort für die nächsten paar Tage.






Außer ein wenig Abschalten, Webseitenbearbeitung und Tour planen, war zumindest ein kleiner Ausflug in die Stadt drin, musste ja auch mal wieder dringend zum Barber.
In der Stadt machte ich einen Ausflug in das Sgt.Maj. Thawee Folkmuseum. Der Sergeant Major Thawee oder den die Einheimischen Sergeant Thawee nennen, war guter Mensch von Song Kwai, Phitsanulok. Er sammelte in der Vergangenheit Volksutensilien, die zum Erbe Thailands und zu einem lebenslangen Lernzentrum für Nachkommen und die Gemeinschaft wurden. Das Sergeant Mai Thawee Folk Museum ist ein Erbe des kulturellen, traditionellen und Lifestyle-Erbes und hat sich zu einem würdigen Ort entwickelt. Auf dem Weg durch den schönen Garten kann man alle Teile des Museums erreichen. Am Haupteingang gibt es einen Pavillon mit Café zum Entspannen. In den einzelnen Gebäuden gibt es verschiedene Ausstellungen von Kunst und Volkshandwerk. Das erste Gebäude ist das Holzhaus, welches der ursprüngliche Besitzer nach dem Brand des Muang Phitsanulok-Marktes im Jahr 1957 erbaut hat. Onkel Sergeant kaufte dieses Haus und lagerte hier seine Sammlungen an.
Dieses Haus ist das erste Museumsgebäude. Im Jahr 1990 wurden weitere Gebäude gebaut und die Sammlungen zur Ausstellung in das große Gebäude verlegt. Dieses Haus zeigt alte Bilder der lokalen Geschichte von Phitsanulok, wie etwa eine Besichtigungstour in die Vergangenheit, den Brandvorfall im Jahr 1957, die Landschaft von Phitsanulok vor und nach dem großen Brand. Das zweite Gebäude ist ein zweistöckiges Holzgebäude im zeitgenössischen Stil. Es wurde vor etwa 50 Jahren erbaut. Dieses Gebäude zeigt Volksutensilien aus der Vergangenheit aus allen Regionen Thailands, insbesondere aus Provinzen im südlichen Teil der nördlichen Region wie Phitsanulok, Pijit, Nakhon Sawan, Kampaengphet, Phetchaboon, Tak, Sukhothai und Utaradit. Die Utensilien sind entsprechend der Nutzung aufgeteilt.
Im ersten Stock sind Kokosnussreiben, Korbwaren, Lackwaren, Wasserkrüge, Tierfanggeräte, Fischfanggeräte, Münzen und Banknoten, Kleidung und Reisanbau ausgestellt. Einige Teile des Museums imitieren verschiedene Teile traditioneller thailändischer Häuser, beispielsweise Krua Fai und Palai, eine Veranda, die als Mehrzweckbereich diente. Im Palai-Gebiet gibt es ein Modell eines Babys, das in einer Wiege liegt, und es erklingen Schlaflieder.
Im zweiten Stock sind Spielzeug, Musikinstrumente, Massagestäbe, Zelte zum Verbleib am Feuer nach der Geburt, Handwerkszeug, Waffen, Messingbeschläge und antike Lampen ausgestellt. Im dritten Gebäude befindet sich eine Ausstellung über das Volk der Song, Laosong oder Thaisongdam. In Phitsanulok leben Song-Leute in den Bezirken Bang Ragam, Muang und Wang Thong. Die Ausstellung zeigt den Lebensstil und die Zeremonien der Song-Leute wie Sen Ruan (sich um die Geister der Vorfahren kümmern), Sen A Nee (Austreibung, wenn ein Familienmitglied stirbt) und Ngaan Gin Long oder Gin Fong (Hochzeitszeremonie der Song-Leute).
In einem weitern Gebäude wird die Herstellung der Buddhastatue Buranathai gezeigt, deren Gießerei sich auf der gegenüberliegenden Seite des Museums befindet.






Danach begab ich mich dann in der Bahnhofsgegend um mich ein wenig kulinarisch zu vergnügen.





