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Thailand

Tagetrip mit Guide

Wie gestern schon erwähnt, hatte ich ja heute mein Date mit der thailändischen Auto bzw. Techniknärrin. Getroffen haben wir uns um 10 Uhr im ChangChui. Dieser Kulturpark, welcher letztes Jahr zu den 100 Must See Plätzen in der Times aufgenommen wurde, öffnet zwar offiziell erst um 11 Uhr, aber er ist schon begehbar und für ein paar gute Fotos ist es um diese Zeit ideal. Hier gibt etliche kleine Boutiquen, Designerläden, Galerien, Workshops, Kneipen, Lokale usw. Kurz alles was von Nöten ist um einen kurzweiligen Tag bzw. Abend zu haben.


Nach dem wir einige Bilder im Kasten hatten, schlug ich vor, an eine Brücke zu fahren, welche ich in Google Maps in der Nähe entdeckt hatte und auf den dortigen Bildern ganz interessant aussah. Auch ihr gefielen die Bilder, also machten wir uns erst einmal auf dem Weg zu dieser alten Eisenbahnbrücke. Der Personenweg über die Brücke, war wieder das richtige für mich. Ein wenig morsch und machte den Anschein als würde er jeden Moment unter meinem Gewicht durchbrechen. Aber wie man sieht ist alles gut gegangen, auch die Bilder auf der Brücke selbst …


Danach sollte es eigentlich auf dem direkten Weg zu einem Ziel in der Bangkoker Innenstadt gehen, doch mein Oldtimerradar hatte wieder ausgeschlagen. Bei unserer Fahrt sah ich im Augenwinkel einen alten Ford Transit in der Seitenstraße stehen. Also Motorrad abgebremst, 180° Kehrtwende und hingefahren. Da standen dann nicht nur vier mehr oder weniger runtergekommene Oldtimer, sondern nebenan war dann auch gleich noch eine Werkstatt. Bei uns würde man sie garantiert als Hinterhofwerkstatt bezeichnen, aber die Jungs von Hellboy Oldschool hatten echt was drauf. Von dem T1 welchen sie gerade komplett neu aufbauen abgesehen, standen da einige Luftgekühlte Exemplare, deren Leistung wohl für deutsche Straßen nicht Zulassungsfähig wären. Ebenso ein paar nette Motorradumbauten. Im Gegensatz zu uns, wo ja fast immer nur an Harley Davidson rumgeschraubt wird, wurden hier diverse Japaner zu regelrechten Monster Chopper umgebaut. Die Jungs haben uns alles gezeigt und erklärt und am Schluss bekamen wir noch ein paar Patches mit. Habe für meine in Gedanken schon einen Platz auf meinen Oldies vorgemerkt.


So nach dem unvorhergesehenen Zwischenstop nun auf zum eigentlichen Ziel in der Innenstadt,  zu einem Markt. Wusste zwar nicht was ein Markt mit Oldies und Antiquitäten zu tun hat, aber gut, ich lies mich überraschen. Die erste unangenehme Überraschung hatten wir dann kurz vor dem Ziel. Zugegebener Weise selbst verschuldet. Ich hatte nur einen Helm, was außerhalb vom Zentrum auch kein Problem ist, aber in der Stadt….
So kam es wie es kommen musste, wir wurden von einem Verkehrsposten heraus gewinkt. Ich verstand zwar keinen Ton, dachte mir aber schon um was es ging. Irgend wann hörte ich dann etwas von 400 Baht Strafe und wollte schon den Geldbeutel zücken, worauf meine Bekannte abwinkte und weiter auf den Polizisten einredete. Nach ein paar Minuten hatte sie Ihn dann auf 2oo Baht runtergehandelt – der weibliche Charm wirkt wohl überall – doch das war nicht alles. Wir bekamen eine reguläre Quittung und durften damit unbehelligt für den Rest des Tages weiter fahren. Ich wollte dies erst nicht glauben, doch bei einer weiteren Kontrolle, holte sie nur die Quittung heraus und gut war es. Andere Länder andere Sitten. Bei uns wäre dies unvorstellbar.

 


Nach diesem kleinen Intermezzo ging es dann zu dem besagten Markt Baan Bangkhen. Dies ist eher ein Essensmarkt, aber mit angeschlossenem Freilichtmuseum. In diesem sind unter anderem ein Coca Cola Museum, eine alte Schule, ein alter Krämerladen, eine Apotheke usw. nachgebildet und mit Orginal Bestandteilen der damaligen Zeit ausgestattet. Aber auch einige alte Fahrzeuge und Zubehör sind auf dem Gelände verteilt. Teilweise an den Wänden und Decken untergebracht. Nachdem wir hier etwas gegessen und getrunken hatten und einige Fotos geschossen hatten, ging es weiter zum nächsten Ziel.


Hier war nun dann wirklich Technik vom Feinsten angesagt. Das Royal Thai Airforce Museum ist in der Nähe des Don Mueang Flughafen und ist schlicht gesagt riesig. Geht ja auch kaum anders, da hier etliche Flugzeuge und Hubschrauber der Thai Air Force ausgestellt sind. Größtenteils kann man die Objekte auch betreten und sich die Innenausstattung und die Funktionsweise genauer anschauen. Wir hatten das Glück, das wir allein auf dem Gelände waren, so das wir regelmäßig genauere Informationen von einem der „Bewacher“ bekamen. Es befinden sich einige Einzelstücke darunter, welche sonst nirgends zu sehen sind.


Da es inzwischen früher Abend war, wollte mir meine Begleitung dann noch einen ganz speziellen Nachtmarkt zeigen. Also rauf auf das Motorrad und wieder quer durch das Großstadtgetümmel. Als wir dann am Train Night Market ankamen und auf das Marktgelände kamen, dachte ich: „Jetzt bin ich im Oldtimerhimmel angekommen“. Einerseits gab es natürlich die typischen Stände jedes Nachtmarktes mit Klamotten, etlichen Essensständen , Kruscht und Krempel, sowie kleine Kneipen und diverse Antiquitäten. Ebenso standen zwei ausgediente Militärhubschrauber in den Reihen…


Doch auch hier waren schon überall verteilt diverse US-Cars abgestellt. Auch gab es etliche auf das alte Eisen spezialisierte Werkstätten, in denen so manch heißes Gefährt und das dementsprechende Zubehör stand.


Selbst Moon Eyes hat dort eine eigene Filiale mit angeschlossener Werkstatt und Cafe und da hätte ich doch glatt meine Kreditkarte zum glühen bringen können. Allein der Charger in der Werkstatt und die Cab over Engine LKW´s die hier standen ließen meine Augen leuchten. Ich konnte mich einfach nicht satt sehen. Und natürlich überall das MooN Logo und der unverkennbare Ratfink.


Doch auch dies hatte irgendwann ein Ende. Meine Begleitung musste nach Hause, da am nächsten Tag eine größer Aktion anstand, sie macht mit einer Gruppe von Frisösen ein kostenlosen Schneidetag für älter und/oder bedürftige Menschen. Hut ab ….
Also ging es noch einmal quer durch die Stadt, wieder zum ChagChui, wo sie Ihr Fahrrad abgestellt hatte. Ich bedankte mich noch einmal recht herzlich für diesen ereignisreichen Tag und während Sie  nach Hause verschwand (nur ein paar Straßen weiter, also nichts zu befürchten) begab ich mich noch mal in das Kulturareal um mir das Nachtleben dort anzuschauen. Nun hatten auch die ganzen Galerien und Lokale geöffnet, so das ich mir auch dies anschauen konnte. Mit einem grünen !!! Bier und Live Musik lies ich dann diesen ereignisreichen Tag ausklingen….



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