Tagesausflug nach Getxo und Bizkaia
Die Biskaya-Brücke – UNESCO-Weltkulturerbe und technisches Wunder
Mein Tagesausflug begann in Getxo, einem charmanten Küstenort an der Mündung des Nervión im Baskenland. Das erste Ziel war die berühmte Biskaya-Brücke (Puente de Vizcaya), die seit 2006 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt ist. Die am 18. Juli 1893 eröffnete Brücke gilt als älteste Schwebefähre der Welt und verbindet Getxo mit Portugalete über die Ría de Bilbao. Sie wurde von Alberto de Palacio, einem Schüler Gustave Eiffels, entworfen und ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst: 45 Meter hoch und 160 Meter lang, transportiert sie noch heute mit ihrer hängenden Gondel Autos und Fußgänger im Acht-Minuten-Takt über den Fluss, eine Überfahrt dauert nur anderthalb Minuten.
Wer möchte, kann für einen kleinen Obolus in der Kabine mitfahren oder für ein besonderes Erlebnis mit dem Aufzug auf die obere Plattform fahren. Von dort genießt man einen spektakulären Panoramaweg mit Blick auf die gesamte Flussmündung, ein Erlebnis, das nicht nur Technikfans begeistert. Die Brücke ist fest in das Verkehrsnetz von Bilbao eingebunden und erspart den Fahrgästen einen Umweg von fast zwanzig Kilometern.
















Spaziergang an der Uferpromenade
Nach dem eindrucksvollen Brückenerlebnis schlenderte ich an der Uferpromenade entlang. Der Fluss Nervión, das Herzstück der Region, ist gesäumt von Spazierwegen, Parks und kleinen Cafés. Hier lässt sich das maritime Flair von Getxo besonders gut genießen, während man das Kommen und Gehen der Fähre und der Schiffe beobachtet.












Flanieren durch die Altstadt
Im Schatten der Altstadt von Getxo, insbesondere im Viertel Algorta, laden enge Gassen, weiß getünchte Fischerhäuser und kleine Plätze zum Verweilen ein. Die Altstadt ist geprägt von ihrer Geschichte als Fischerdorf, was sich noch heute in der Architektur und im entspannten Lebensgefühl widerspiegelt.








Besuch eines verlassenen Industriegeländes
Am Stadtrand entdeckte ich ein verlassenes Industriegelände, ein stiller Zeuge der industriellen Vergangenheit von Bizkaia. Die Region war im 19. und 20. Jahrhundert ein Zentrum der Eisen- und Stahlindustrie, was das Stadtbild und die Wirtschaft nachhaltig prägte. Viele Relikte dieser Zeit, wie Fabrikschornsteine und Werksgebäude, sind heute Industriedenkmäler oder werden kreativ umgenutzt.












Streetart an den Mauern
Auf dem Weg zum nächsten Ziel stieß ich auf mit Streetart verzierte Wände. Die urbane Kunstszene ist in Getxo und Umgebung lebendig und spiegelt die kreative Energie der Region wider. Viele Mauern und Unterführungen sind mit farbenfrohen Murals geschmückt, die zum Innehalten und Fotografieren einladen.














Doctor Areilza Parkea
Der Doctor Areilza Park liegt oberhalb der Altstadt und ist ein beliebter Ort zum Entspannen. Zwischen exotischen Bäumen und originellen Tierskulpturen kann man hier eine Pause einlegen, bevor es weitergeht. Der Park ist ein Beispiel für die grünen Oasen, die in der ganzen Region zu finden sind.












Getxo – Villen, Strände und mondänes Flair
Getxo selbst liegt malerisch an der Biskaya und ist bekannt für seine bis zu 60 Meter hohen Steilküsten, die in feine Sandstrände übergehen. Im 19. Jahrhundert zog es wohlhabende Kaufleute und Industrielle aus Bilbao und Madrid hierher, die prächtige Villen, Seebäder und ein Kasino errichten ließen. Das milde Klima und die Nähe zum Meer machten Getxo schnell zu einem beliebten Sommerfrischeort, dessen mondäner Charakter bis heute spürbar ist.












Die Pfarrkirche Nuestra Señora de las Mercedes
Ein architektonisches Highlight ist die Pfarrkirche Nuestra Señora de las Mercedes, die der Jungfrau der Barmherzigkeit geweiht ist. Die Kirche besticht durch ihre Fassade mit fünf steinernen Bögen, die mit farbigen Fliesen und spitz zulaufenden Elementen verziert sind. Das imposante Bauwerk mit seinem großen Garten ist eines der höchsten Gebäude der Stadt und lädt zum Verweilen und Entspannen ein.












Das Churruca-Denkmal
An der Mündung des Nervión steht das Monument zu Ehren von Evaristo de Churruca, einem der bedeutendsten Ingenieure Spaniens. Er leitete die Begradigung des Flusses und den Ausbau des Hafens von Bilbao, was den Grundstein für die industrielle Entwicklung der Region legte. Das Denkmal erinnert an seine Verdienste und ist ein Symbol für den Wandel vom Fischerdorf zur Industriemetropole.











Promenade der großen Villen
Entlang der Kais von Las Arenas und Arriluze reiht sich eine Villa an die nächste, prachtvolle Beispiele der regionalen Architektur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Diese Residenzen wurden von den reichsten Familien der Region als Sommerhäuser errichtet und verleihen Getxo bis heute ein elegantes, fast mondänes Flair.
















Der Yachthafen von Algorta
Der Yachthafen im Stadtteil Algorta, einst ein eigenständiges Fischerdorf aus dem 11. Jahrhundert, dient heute vor allem dem Tourismus und Freizeitsport. Der traditionelle Fischfang hat zwar an Bedeutung verloren, aber die maritime Atmosphäre und die Nähe zu Bilbao machen den Hafen zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Besucher.















Punta Begoña Galerien – Geschichte und Ausblick
Die Landzunge Punta Begoña mit ihren historischen Galerien ist ein faszinierender Ort, um die Geschichte von Getxo und des gesamten Baskenlands zu entdecken. Die Galerien dienten einst als militärische Befestigung und später als gesellschaftlicher Treffpunkt. Heute werden sie restauriert und als Raum für Ausstellungen, Kultur und Begegnung genutzt. Von hier bietet sich ein weiter Blick über die Küste und die Biskaya, ein perfekter Abschluss für einen abwechslungsreichen Tag.








