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Spanien

Tagesausflug nach Getxo und Bizkaia

An meinem nächsten ungeplanten freien Tag fuhr ich dann als erstes nach Getxo. Hier befindet sich unter anderem die Biskaya-Brücke welche als Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt ist. Die am 18. Juli 1893 eröffnete Brücke ist die älteste Schwebefähre der Welt und noch heute in Betrieb. Die Anlage wird auch Puente de Portugalete oder nach ihrem Erbauer, dem baskischen Architekten und Ingenieur Alberto Palacio Elissague, Puente Palacio genannt.
In Spanien ist sie aber vor allem unter dem Namen Puente Colgante – „Hängende Brücke“ – bekannt. Es handelt sich allerdings nicht um eine Hängebrücke im technischen Sinne, sondern um eine Schwebefähre, also eine Hochbrücke, die das Gleis einer Hängebarke trägt. Die Fähre wird von der Gesellschaft El Transbordador de Bizkaia, S.L. betrieben und ist das ganze Jahr über täglich von morgens fünf bis abends zehn Uhr geöffnet.
Im Abstand von acht Minuten werden während der Betriebszeiten Autos und Personen übergesetzt. Die Überfahrt dauert eineinhalb Minuten und kostet für eine Fahrt in der Kabine 50 Cent. Das Überquerung der Ría de Bilbao auf der Brücke zu Fuß musste natürlich auch noch sein. Der Spaß kostet allerdings neun Euro. Man wird mit einem Aufzug in die Höhe befördert und läuft oberhalb des Antriebs über einen Panoramaweg auf die jeweils andere Seite.
Dieser Panoramaweg wurde am 23. Juli 1999 im Beisein des spanischen Königs Juan Carlos I. und Königin Sofia eingeweiht. Die Brücke ist fest in das Verkehrsnetz von Bilbao eingebunden und erspart den Fahrgästen einen Umweg von fast zwanzig Kilometern Autobahn.

Danach ging ich ein wenig an der Uferpromenade spazieren,

um anschließend ein wenig im Schatten der Altstadt zu flanieren.

Dabei sah ich am Stadtende dieses verlassene Industriegelände und stattete diesem einen kurzen Besuch ab. Da ich weder dementsprechend gekleidet war und auch nur Flip Flops anhatte, blieb es bei einem Kurztrip und keiner sonst üblichen Lost Place Tour.

Auf dem Weg zum nächsten Punkt, welchen ich mir auf Google Maps markiert hatte, kam ich an diesen Wänden welche mit Streetart verziert waren, vorbei.

Der Park „Doctor Areilza Parkea“ befindet sich oberhalb der Altstadt und lag auf dem Weg nach Gexto, meinem nächsten Ziel.

Nun ging es weiter nach Gexto. Getxo liegt an der Mündung des Nervións am Golf von Biskaya. Im 19. Jahrhundert sorgten reiche Kaufleute und Industrielle aus Bilbao und Madrid, die ihren Sommersitz nach Getxo verlegten, für ein rasches Bevölkerungswachstum und einen wirtschaftlichen Aufschwung; es entstanden Seebäder, ein Kasino und Hotels. Die bis zu 60 Meter hohe Steilküste, die teilweise in Sandstrände übergeht, prägt das Bild der Stadt, die durch ihr mildes Klima anziehend wirkt.

Die Pfarrei Our Lady of Las Mercedes Parish  ist eine der katholischen Kirchen, die der Figur der Virgen de la Merced gewidmet ist, welche auch als Jungfrau der Barmherzigkeit bekannt ist. In ganz Spanien gibt es nur drei Basiliken, die dieser Schutzpatronin gewidmet sind, die am 24. September ihren Festtag feiert.
Diese Kirche hat eine charakteristische Fassade, die aus 5 Steinbögen besteht, die mit großen Fliesen geschmückt sind, mit spitz zulaufenden Oberflächen, die dem Gebäude ein Gefühl perfekter Geometrie verleihen. Die hölzerne Eingangstür ist ebenfalls von einem dekorativen Steinrahmen mit dreieckigen Formen und Relief umgeben. Mit ihren drei Gebäuden und ihrem Gewölbe aus grauem Stein ist die Pfarrkirche Nuestra Señora de las Mercedes eines der imposantesten Gebäude der Stadt Getxo, da sie eines der höchsten ist. Tatsächlich nimmt die Kirche einen ganzen Block ein; nicht nur wegen des Gebäudes, sondern auch, weil es einen großen Garten hat, in dem man sich hinlegen und entspannen kann.

Das Monument to Evaristo de Churruca. Evaristo de Churruca y Brunet (Oltza, 1841-Bilbao, 1917) war ein spanischer Ingenieur. Er leitete diverse Bauarbeiten in Murcia und Biskaya und wurde anschließend nach Puerto Rico versetzt, wo er für die Installation des Telegrafennetzes der Insel verantwortlich war und eine Studie zur Verbesserung des Hafens von San Juan durchführte. 
Nach seiner Rückkehr nach Spanien übernahm er die Leitung der Arbeiten am Außenhafen von Bilbao und der Kanalisierung des Flusses Nervion. Ihm zu Ehren wurde hier an der Mündung des Nervion ein Denkmal errichtet, welchen er endgültig begradigte, um die weitere Entwicklung der Industriemacht Bilbaos zu ermöglichen.


Getxo – Promenade der großen Villen. Entlang der Kais von Las Arenas und Arriluze kann man einige der besten Beispiele der regionalen Villenarchitektur entdecken, welche den mächtigsten und reichsten Familien der Region die sich hier niederließen, gehören. Allesamt entstanden zur Blütezeit dieses Stadtteils von Getxo zwischen dem Ende des 19. und dem Beginn des 20 Jahrhunderts.

Der Yachthafen liegt an der sogenannten spanischen Biskaya. Der Hafen im Stadtteil Algorta – als eigenständiges Fischerdorf aus dem 11. Jahrhundert bezeugt – dient heute vorwiegend dem Tourismus und der Freizeit, der traditionelle Fischfang spielt kaum noch eine Rolle, obwohl er durch die Nähe zur Großstadt Bilbao bis in die Neuzeit einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Stadt lieferte.

Die Landzunge Punta Begoña Galeries ist ein hervorragender Ort, um etwas über die Geschichte von Getxo und damit auch über den Rest von Euskadi, dem Baskenland, zu erfahren. Ein geologisches Wahrzeichen, eine prähistorische Siedlung, eine militärische Geschützstellung, ein Zentrum kultureller und sozialer Pracht aus dem frühen 20. Jahrhundert. 100 Jahre nach seiner Errichtung wird das Denkmal wiederhergestellt, um es in einen Raum für Schöpfung, Ausstellung, Ausbildung und Vergnügen für die Gesellschaft zu verwandeln.

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